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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peggy Webb
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Josie. Sogar aus seinem Blickfeld konnte Ben sehen, wie ihre Wangen brannten. Man könnte es männlichen Stolz nennen, was Ben im Augenblick empfand. Auch wenn er sich dagegen wehrte, so war er doch überzeugt, dass er die Ursache dafür wäre.
    "Ich suche meinen Lippenstift, damit du nicht darüber stolperst und dir nicht dein idiotisches Genick brichst."
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    Ben fand, dass er das verdient hatte. "Ich helfe dir."
    Er ließ sich neben Josie auf die Knie nieder und erkannte sofort, dass er einen Fehler begangen hatte. So Seite an Seite mit Josie auf dem Boden herumzukriechen, brachte ihn ganz schön aus dem inneren Gleichgewicht.
    Tatsächlich stieg in ihm Hitze auf.
    "Hier, ich hab's", sagte sie und das gerade noch rechtzeitig ... weil Ben sie wieder hatte küssen wollen. Josie sprang auf die Füße und ließ ihn zurück auf dem Boden.
    Ben fühlte sich wie ein Riesenidiot, vor allem mit dem extra großen Bett so dicht vor seiner Nase.
    "Wir könnten ja so eine Art Mauer von Jericho errichten", schlug er vor, nachdem er sich aufgerichtet hatte.
    Josie hing Kleider in den Schrank und stand mit dem Rücken zu ihm.
    "Was?" Sie wirbelte herum und stemmte die Hände in die Hüften. "Wovon redest du da?"
    "Das Bett. Wir könnten in der Mitte ein Bettlaken aufhängen, so wie in einem der alten Clark Gable-Filme.
    Erinnerst du dich? Sie nannten es die Mauer von Jericho."
    "Und die Mauer stürzte ein", entgegnete sie kurz angebunden. Aber ihre Augen fingen an zu strahlen.
    Einer starrte den anderen über das riesige Bett hinweg an. Ben wollte gerade die Entfernung zwischen ihnen überbrücken, als Josie ihn - sie beide - davor bewahrte, eine Dummheit zu begehen.
    Ben war bereits daran gewöhnt, dass ihre Launen blitzschnell wechseln konnten. Und so war es auch jetzt. Sie streckte ihr Kinn vor, stemmte wieder die Hände in die Hüften und musterte ihn.
    "Zum Glück brauchen wir keine Trennmauer zwischen uns", sagte sie dann.
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    "Soweit ich mich erinnere, handelte es sich im Film um eine Liebesaffäre, was hier nicht zutrifft. Wir sind ja nur gute Freunde und helfen einander aus."
    Das saß.
    Josie drehte ihm wieder den Rücken zu und riss aus ihrem Koffer einen BH aus zarter Spitze und warf ihn auf die Kopflehne des nächsten Sessels. Ihm folgte ein Slip, der Ben nicht groß genug schien, um ihre perfekt gerundete Kehrseite genügend zu bedecken.
    Er hörte auf zu denken, als dieses Nichts von einem Slip durch die Luft segelte und genau vor seinen Füßen landete. Er bückte sich, hob ihn auf und wusste nicht, was er damit anfangen sollte.
    Josie summte vor sich hin und kramte im Koffer, bis sie fand, was sie gesucht hatte. Ein Nachthemd aus schwarzer Spitze, das sogar einen Heiligen zum Sündigen bringen könnte. Mit dem Slip immer noch in der Hand sah Ben ihr zu, wie sie das Nachthemd über den Bettpfosten drapierte.
    "Josie, würdest du so freundlich sein, mir zu erklären, was das alles soll?"
    "Ich dekoriere ein wenig. Für die Zimmermädchen."
    Sein Verstand war wie benebelt.
    "Erklär es mir."
    "Wir können sie doch nicht im Glauben lassen, dass sich in diesem großen Bett nichts abgespielt hätte, findest du nicht auch? Immerhin ist dies die Flitterwochensuite."
    Sie sah Ben mit einem süßen Lächeln an und ging auf das Badezimmer zu. "Hast du etwas dagegen, wenn ich als Erste in die Wanne steige?"
    "Nein, überhaupt nicht."
    Die Tür schloss sich hinter ihr mit einem leisen Klick, und Ben stand immer noch da mit dem zarten, winzigen 75
    Slip in der Hand. Dann sank er in den nächsten Sessel und hatte das Gefühl, dass er soeben nur knapp entkommen wäre. Wovon, das wusste er nicht.
    Josie summte im Badezimmer die Melodie zu "Amazed", und Ben glaubte, er würde einen Herzanfall erleiden. Hier saß er nun, ein erwachsener Mann, mit Vernunft begabt, wie er meinte, recht klug, mit keiner ausgeprägten Neigung zu Fantasien. Er hatte sich immer an Tatsachen gehalten, an fassbare Beweise. Und doch gab ihm die einfache Berührung mit einem winzigen Stück Seide das Gefühl, dass er Josie liebkoste, intim, in einer Nacht wie der jetzigen, wo der Vollmond auf ihrer Haut silbern schimmerte.
    Er würde auf dem Boden schlafen. Das allein würde ihn retten.
    Die Badezimmertür ging einen Spalt auf, und Josie steckte den Kopf und einen großen Teil ihrer nackten Schulter heraus.
    "Würdest du mir das Nachtshirt zuwerfen. Ich hab es vergessen."
    Auf ihrer linken Schulter bemerkte Ben ein kleines Muttermal, das er noch nie zuvor

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