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Einladung zur Hochzeit

Einladung zur Hochzeit

Titel: Einladung zur Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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Tisch gehen”, erwiderte Abbie.
    Als der Ober sie dorthin geführt hatte, stellte sie fest, daß am Nachbartisch eine von Stuarts Schwestern mit ihrem Mann saß. Sie lächelte den beiden zu, sagte sich jedoch, daß kein Anlaß bestand, ihnen Steve vorzustellen. Schließlich würde er die beiden früh genug kennenlernen.
    Es verletzte sie, daß Stuarts Familie ihn zu der Geburtstagsparty eingeladen hatte, sie aber nicht. Allerdings wollte sie es nicht wahrhaben.
    Im Grunde wollte sie ja gar nicht eingeladen werden, weil sie lieber Abstand zu Stuarts Mutter wahrte. Ihre Meinung über Cathys zukünftige Schwiegermutter behielt sie Cathy zuliebe jedoch für sich.
    „Dich scheint hier jeder zu kennen”, bemerkte Steve, als sie sich setzten.
    „Ich habe viele berufliche Kontakte.”
    „Und eine florierende Firma”, meinte er, als der Ober ihnen die Speisekarten reichte.
    „Überrascht dich das?” konterte Abbie.
    „Überraschen tut es mich nicht”, sagte Steve nach einer Pause.
    „Was dann?”
    Einen Moment lang dachte sie, er würde nicht antworten, doch dann klappte er die Speisekarte zu und beugte sich zu ihr herüber. „Ich finde es bewundernswert. Daß du die Fähigkeit besitzt, etwas aus deinem Leben zu machen, überrascht mich nicht, denn die Fähigkeiten hattest du schon immer. Und trotz all meiner Fehler hoffe ich, daß ich nicht zu den Männern gehöre, die intelligente und couragierte Frauen nicht zu schätzen wissen.
    Nein, dein Erfolg überrascht mich nicht, Abbie, und genausowenig überrascht es mich, daß du dir deine Unabhängigkeit bewahrt und Cathy allein großgezogen hast. Man merkt ihr an, daß du ihr all die Liebe und Geborgenheit gegeben hast, die sie gebraucht hat. Selbst daß du an deinen Gefühlen für mich festgehalten hast, überrascht mich nicht. All das nötigt mir Respekt ab, aber es verletzt mich auch, weil es mir um so mehr vor Augen führt, daß du durch meine Schwäche so stark geworden bist.
    Als Cathy mir erzählt hat, daß es keinen … Mann in deinem Leben gibt, fiel es mir zuerst schwer, dies zu glauben. Dann aber wurde mir klar, daß es stimmt, und warum es so ist. Denn was kann ein Mann dir bieten, was du nicht längst selbst erreicht hast?”
    Er warf ihr einen ironischen Blick zu.
    „Vor langer Zeit glaubte ich, ich sei der Stärkere von uns beiden, und es sei meine Aufgabe, dich finanziell und auch sonst in jeder Hinsicht zu unterstützen. Daß ich vorangehen und du mir folgen würdest, daß wir eine Partnerschaft hätten, in der ich der Seniorpartner wäre. Aber ich habe mir etwas vorgemacht …”
    Die Kehle war ihr wie zugeschnürt. „Ich wollte nicht, daß es so kommt”, sagte Abbie heiser. „Ich wollte Cathy nicht von Babysittern betreuen lassen und von meinen Eltern abhängig sein. Ich wollte nicht, daß sie ohne die Dinge aufwächst, die andere Kinder hatten. Wenn ich hart gearbeitet habe, dann nicht für mich, sondern für Cathy … Warum tust du das, Steve? Warum versuchst du mir, das Gefühl zu vermitteln …?”
    „Was, Abbie? Was für ein Gefühl vermittle ich dir?”
    Jetzt hatte sie genug. Sie stand auf und schob ihren Stuhl zurück. Verzweifelt versuchte sie, die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken. „Das weißt du ganz genau. Du vermittelst mir das Gefühl, daß ich als Mutter versagt habe … daß ich meine geschäftlichen Interessen und meinen Profit ihren Gefühlen und Bedürfnissen übergeordnet habe. Daß du mich bewunderst, ist doch nur eine Phrase. Mir ist klar, was du eigentlich damit sagen willst, was du wirklich denkst. Du denkst, daß ich keine richtige Frau bin und weniger liebenswert, und das tut weh. Genauso wie es weh tut, zu wissen, daß Cathy … meine Cathy …”
    Abbie konnte nicht weitersprechen, so aufgewühlt war sie, und zum zweitenmal innerhalb von zwei Wochen verließ sie ein Restaurant unter den verstohlenen, aber nicht minder neugierigen Blicken der anderen Gäste.
    Erleichtert stellte sie fest, daß der Tisch, an dem Stuarts Schwester mit ihrem Mann gesessen hatte, leer war. Wenigstens hatten die beiden nicht mitbekommen, wie sie sich erniedrigt hatte.
    Steve holte sie ein, als sie ihren Wagen erreichte. Er umfaßte ihren Arm und drehte sie zu sich herum. „Abbie, du glaubst doch nicht wirklich, daß ich bewußt versuchen würde, dich zu verletzen, oder?”
    „Warum nicht?” konterte sie unter Tränen. „Schließlich hast du es schon mal getan.”
    „O Abbie … Abbie …”
    Bevor sie ihn

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