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Einmal ist keinmal

Einmal ist keinmal

Titel: Einmal ist keinmal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Herz schlug mir bis zum Hals. »Also gut. Jetzt geht’s los«, sagte ich. »Jetzt oder nie.«
    Morelli legte sich auf den Bauch und untersuchte den Nova von unten.
    »Siehst du was?« fragte ich.
    »Eine riesige Ölpfütze.« Er kam wieder unter dem Wagen hervorgekrochen.
    Ich machte die Motorhaube auf und überprüfte den Ölstand. Wunder über Wunder, der Wagen brauchte Öl. Ich gönnte ihm zwei Dosen und knallte die Haube wieder zu.
    Morelli hatte sich inzwischen hinter das Lenkrad geklemmt. »Geh ein paar Schritte zurück«, sagte er.
    »Kommt gar nicht in Frage. Das ist mein Wagen. Ich lasse den Motor an.«
    »Wenn schon einer von uns in die Luft fliegen muß, dann ich. Ich bin sowieso so gut wie tot, wenn ich den fehlenden Zeugen nicht auftreiben kann. Geh weg von dem Wagen.«
    Er drehte den Schlüssel im Zündschloß. Nichts passierte. Er sah mich an.
    »Manchmal muß man ihm erst eine vor den Latz knallen«, sagte ich.
    Er drehte den Zündschlüssel noch einmal herum und schlug mit der Faust kräftig aufs Armaturenbrett. Hustend sprang der Motor an.
    Morelli legte den Kopf aufs Lenkrad und machte die Augen zu. »Scheiße.«
    Ich sah zu ihm hinein. »Ist mein Sitz naß?«
    »Wie witzig.« Er stieg aus und hielt mir die Tür auf. »Soll ich dir folgen?«
    »Nein. Es geht schon. Danke.«
    »Ich bin in der Stark Street, wenn du mich brauchst. Wer weiß? Vielleicht kreuzt der Zeuge im Boxstudio auf.«
    Vor Bernies Laden standen die Kauflustigen nicht gerade Schlange. Wahrscheinlich kam ich noch früh genug für die Flasche Daiquiri.
    »Hallo«, sagte Bernie. »Wen haben wir denn da?«
    »Schönen Dank für deine Nachricht wegen des Mixers.«
    »Es handelt sich um dieses Prachtstück«, sagte er und tätschelte ein Vorführgerät. »Er hackt Nüsse und Eis, püriert Bananen und mixt einen spitzenmäßigen Daiquiri.«
    Ich warf einen Blick auf das Preisschild. Der Mixer war erschwinglich. »Gekauft. Kriege ich jetzt eine Flasche Daiquiri gratis?«
    »Aber klar.« Er ging mit einem originalverpackten Mixer zur Kasse, steckte ihn in eine Tüte und tippte den Preis ein. »Und wie geht’s dir sonst?« fragte er vorsichtig, den Blick auf die Haarstoppeln geheftet, die einmal meine Augenbrauen gewesen waren.
    »Es ist mir schon bessergegangen.«
    »Ein Daiquiri hilft bestimmt.«
    »Keine Frage.«
    Auf der anderen Straßenseite putzte Sal sein Schaufenster. Er sah nett aus, korpulent, mit Stirnglatze und einer weißen Metzgerschürze vor dem Bauch. Soweit ich wußte, war er ein illegaler Buchmacher. Ein kleiner Fisch, nichts Besonderes. Ich hatte nicht den Eindruck, daß er für eine größere Organisation arbeitete. Warum fuhr ein Typ wie Kulesza, dessen ganzes Leben um die Stark Street kreiste, quer durch die Stadt, um Sal zu besuchen? Ich hatte zwar einige Informationen über Kulesza gesammelt, aber über sein Privatleben wußte ich rein gar nichts. Daß er bei Sal einkaufte, war das einzige halbwegs interessante Detail, das ich bis jetzt ausgegraben hatte. Vielleicht wettete er heimlich. Vielleicht waren Sal und er alte Freunde. Vielleicht waren sie verwandt. Wenn ich es mir recht überlege, war es nicht einmal ganz ausgeschlossen, daß Sal etwas über Carmen oder den Mann mit der platten Nase wußte.
    Ich schwatzte noch ein paar Minuten mit Bernie, während ich mich mit der Idee anfreundete, Sal zu befragen. Als eine Frau den Laden betrat und etwas einkaufte, kam mir ein Gedanke. Wenn ich ihrem Beispiel folgte, hätte ich einen guten Vorwand, mich ein wenig umzuschauen.
    Ich versprach Bernie, irgendwann wiederzukommen und noch größere, bessere Elektrogeräte zu kaufen. Dann ging ich über die Straße in Sals Metzgerei.

13
    Ich stieß die Tür zu Sals Laden auf und stellte mich vor die lange Glastheke, in der die Steaks, Hackfleischpasteten und Rollbraten lagen.
    Sal lächelte mich freundlich an. »Was darf es sein?«
    »Ich habe mir gerade bei Bernie Kuntz einen Mixer gekauft.« Ich zeigte ihm die Tüte. »Und da dachte ich, ich nehme mir bei Ihnen gleich noch was zum Abendessen mit.«
    »Würstchen? Frischen Fisch? Ein schönes Stück Hähnchen?«
    »Fisch.«
    »Ich habe fangfrische Jersey-Flundern.«
    Wahrscheinlich leuchteten sie im Dunkeln. »Flunder wäre fein. Genug für zwei Personen, bitte.«
    Irgendwo hinter dem Verkaufsraum ging eine Tür auf, und ich hörte das Brummen eines Lastwagenmotors. Die Tür fiel wieder zu, und der Motorenlärm war wie abgeschnitten.
    Plötzlich betrat ein Mann durch eine

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