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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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hier unten?«, will er wissen und lässt die Eiswürfel in seinem Glas klirren.
    »Hatte Langeweile.«
    »Keinen zum Spielen?«
    »Nein. Holly fehlt mir.«
    »Dann musst du wohl stattdessen mit mir vorliebnehmen.«
    »Du hast wahrscheinlich mehr als genug Frauen zum Spielen.«
    »Heute Abend nicht, Zuckerschnecke.«
    »Leck mich. Oder wie sagt man das bei euch?
Va se lixar

    »Gut behalten. Sprichst du etwa Portugiesisch?«
    »Leider nicht. Nur Italienisch.«
    »Und wie kommt das?«
    »Meine Mutter ist Italienerin«, erkläre ich. »Aber ich habe fast mein ganzes Leben in Amerika verbracht.«
    »Das heißt, du bist zweisprachig aufgewachsen?«
    »Leider nicht. Meine Mutter hat nie mit mir Italienisch gesprochen. Das habe ich erst als Jugendliche gelernt.«
    »Als du zurück zu deinen Wurzeln wolltest?«
    »Genau.« Hm, er ist ganz schön scharfsichtig. Für einen Idioten. »Meine Großeltern mütterlicherseits leben in Italien. Als ich elf war, habe ich den Sommer bei ihnen verbracht. Sie sprachen nicht viel Englisch, deshalb habe ich mir mit Hilfe von Büchern Italienisch beigebracht. Als ich nach Amerika zurückging, habe ich es in der Schule dann richtig gelernt. Sorry, die Geschichte ist echt langweilig.«
    »Ganz und gar nicht«, sagt Luis. »Was ist mit deinem Namen? Daisy Rogers klingt nicht gerade italienisch.«
    »Stimmt. Das liegt an meinem Vater. Meine anderen Vornamen sind italienischer: Paola Giuseppe. Ich wurde nach meiner Oma Paola genannt. Giuseppe ist der Mädchenname meiner Mutter.«
    »Paola. Das hört sich irgendwie lebhaft an. Ich finde, es passt besser zu dir als Daisy.«
    Das höre ich nicht zum ersten Mal, erinnere ich mich mit einem Schaudern.
    »Und wo hast du gelernt, italienisch zu fluchen?«
    Ich lache. »Von einem Italiener, mit dem ich zusammen war.«
    »Aha, verstehe.«
    »Sehr zum Ärger meines Vaters«, füge ich hinzu.
    Kritisch beugt Luis sich vor. »Das kommt mir etwas geheuchelt vor, wo er doch deine Mutter geheiratet hat.«
    »Das musst du mir nicht sagen, dass mein Vater ein Heuchler ist«, gebe ich zurück. Moment mal, warum vertraue ich mich ihm überhaupt an?
    »Und du?«, wechsel ich das Thema. »Verstehst du dich gut mit deiner Familie?«
    »Wir sind zwar viele, aber: ja.«
    »Wie viele?«
    »Mama, Papa, drei Schwestern und vier Brüder.«
    »Wow, das ist ja gigantisch!«
    »Dreizehn Cousinen, fünf Onkel und vier Tanten.«
    »Omas und Opas?«
    »Alle noch gesund und munter.«
    Ich seufze. »Wow, jetzt bin ich neidisch.«
    Luis lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. Ich lasse mich ebenfalls nach hinten sinken und lege meine Füße in silbergrauen Ballerinas auf den Stuhl gegenüber.
    »Willst du noch was?« Luis zeigt auf mein Glas und winkt nach der Bedienung.
    »Gern.«
    Ein Kellner kommt herbei und nimmt unsere Bestellung auf. Kurz darauf kehrt er mit den Getränken zurück.
    »Und?«, sagt Luis und legt ein Bein über das andere, so dass sein Knöchel auf dem Knie ruht. Er trägt ein rotes T-Shirt und eine dunkelblaue Jeans. »Was läuft da zwischen Will und dir?«
    »Was soll das heißen: was läuft da? Nichts läuft da!« Ich merke, dass ich rot werde.
    »Du kannst es mir ruhig sagen, ich erzähl’s nicht weiter.«
    »Na klar«, sage ich sarkastisch. »So wie du auch keinem verraten hast, dass ich dir fast die Beine gebrochen hätte.«
    Luis bricht in Lachen aus und verschüttet fast seinen Drink. »War doch nur Spaß.« Er macht eine wegwerfende Handbewegung.
    »Wenn Simon das gehört hätte, hätte er mich vielleicht rausgeworfen«, erkläre ich.
    »Simon hat gehört, was ich gesagt habe.«
    » WAS ?!?«
    »Mach dir nicht ins Höschen, Zuckerschnecke. Ich wusste nicht, dass er hinter mir stand.«
    »Ich soll mir nicht ins Höschen machen? Du bist so ein Chauvischwein!«
    »Danke.« Er grinst mich mit seinen aufreizend weißen Zähnen an.
    »Was hat er denn dazu gesagt?«, will ich wissen.
    »Er fragte nur, ob bei mir alles in Ordnung wäre, ob ich mir weh getan hätte, und ich lachte und meinte, mir ginge es gut, du hättest nicht gut genug gezielt.«
    »Bitte, du machst doch bloß Witze, oder? Du liebe Güte, dass er mich nicht rausgeworfen hat!«
    »Alles andere als das. Du bist befördert worden.«
    »Aber nicht wegen dir«, fahre ich ihn an.
    »Na ja, genau genommen …«
    »Was soll das heißen?«
    »Wie, hast du gedacht, Will hätte dich angefordert?«, fragt er grinsend.
    Die Enttäuschung ist enorm. Ich senke den Blick auf den Tisch.
    »Mein Gott, du

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