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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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machst mich fertig. Hast du schon mal seine Freundin gesehen?«, fragt Luis.
    »Nein, du etwa?« Jetzt bin ich neugierig.
    »Ja, auf so einer Veranstaltung in London vor Saisonbeginn. Sie ist ganz hübsch.«
    Ich verstumme und mustere mein Glas.
    »Aber nicht so hübsch wie du«, fügt Luis hinzu. Ich sehe zu ihm auf, und er hat wieder dieses Zwinkern in den Augen.
    »Halt den Mund!« Doch ich muss über seine Neckerei lachen. »Was ist mit dir? Hast du eine Freundin?«
    »Nein. Es wäre grausam, mich auf nur eine zu beschränken. Es sollen möglichst viele Frauen was von mir haben.«
    Mit gespieltem Entsetzen schüttel ich den Kopf. »Wie alt bist du?«
    »Sechsundzwanzig. Warum?«
    »Genauso alt wie ich!«, rufe ich aus. Fast hätte ich ihm gesagt, er sei noch viel zu jung. Doch die nächste Bemerkung von ihm lenkt mich ab.
    »Will auch«, fügt Luis hinzu.
    »Nein, echt? Das ist ja ein Zufall!«
    »Ja, was für ein Zufall.« Das klingt leicht ironisch. Luis leert sein Glas und hält es in die Höhe. »Noch eins?« Ich nicke, und er winkt nach der Bedienung.
    »Könnten wir bitte eine Flasche Champagner bekommen?«, fragt er den Kellner, der sofort an unserem Tisch auftaucht.
    »Aber sicher, der Herr«, erwidert der Kellner.
    Ich will protestieren, doch Luis unterbricht mich. »Bitte so schnell wie möglich.«
    »Ich dachte, du trinkst keinen Champagner«, sage ich verwirrt, während der Kellner dienstbeflissen davoneilt.
    »Tu ich auch nicht, aber damit kann ich Will schocken.«
    »Will?«
    »Nicht gucken!«, befiehlt Luis, doch ich richte mich bereits auf dem Stuhl auf wie ein Kaninchen im Scheinwerferlicht. »Du bist dermaßen durchschaubar«, tadelt er mich und hält die Hand vors Gesicht.
    »Wo ist er denn?«, will ich wissen.
    »Psst!«
    »Wo?« Ich kann die Vorstellung nicht ertragen, dass Will nach oben in sein Zimmer geht, ohne mich zu sehen.
    Der Kellner kommt mit einer Flasche Champagner hinter der Theke hervor, und Luis steht auf.
    »Will!«, ruft er.
    Ich sehe noch immer niemanden, habe aber auch keinen freien Blick auf die Rezeption.
    »Da kommt er.« Luis grinst mich an und setzt sich wieder.
    »Ziehst du mich auf?«, frage ich, als der Kellner die Flasche entkorkt und die sprudelnde Flüssigkeit in zwei hohe Champagnerflöten schenkt. Wieder sehe ich nichts, weil der Mann mir im Weg steht.
    »Schön, danke sehr«, sagt Luis zum Kellner. Er beugt sich über den Tisch und reicht mir ein Glas.
    »Hi!« Will taucht neben uns auf. Mein Herz macht einen Hüpfer. »Oh, hallo!«, sagt er überrascht. Sein Blick huscht von Luis zu mir, und ich habe das furchtbare Gefühl, dass er gerade etwas in den falschen Hals bekommt.
    »Hi, Will!«, grüße ich ihn herzlich, um den Schaden zu begrenzen. »Setz dich doch! Könnten wir noch ein Glas bekommen?«, rufe ich dem Kellner nach. Meine Stimme klingt ein wenig nervös.
    »Nein, nein«, wiegelt Will ab.
    »Ach, stimmt, du trinkst ja nichts.« Ich kichere. Das sind meine Nerven – und der Alkohol, der mir nach ein paar Tagen Abstinenz sofort in den Kopf steigt.
    »Ich wollte gerade ins Bett«, sagt Will.
    »Ach, nö. Bleib doch!« Ich stehe auf und versuche, einen der wirklich schweren Stühle an unseren Tisch zu ziehen.
    »Ich will euch echt nicht stören«, gibt Will zurück.
    »Du störst uns überhaupt nicht!«, versichere ich ihm. »Stimmt doch, Luis, oder? Er stört uns doch nicht!«
    »Hm?« Luis räkelt sich gelassen auf seinem Stuhl und nippt an seinem Glas.
    »Sag ihm, dass er sich setzen soll.« Das klingt jetzt wirklich etwas bedrohlich.
    »Klar, setz dich!«
    Will gehorcht, und ich verändere meine Körpersprache, beuge mich vor. »Wo bist du gewesen?«
    »Beim Training.«
    »Das war aber ganz schön lang.« Ich bin beeindruckt.
    »Ja, ich bin hundemüde.«
    »Trink doch ein Glas mit uns«, flehe ich ihn an. »Hier war es so was von langweilig heute.«
    Der Kellner bringt ein drittes Glas. »Ich nehme nur ein Wasser«, sagt Will zu ihm. Er trägt eine Baseballkappe mit dem Logo der Teamsponsoren, und als er sie abnimmt, ist sein blondes Haar leicht eingedrückt. »Und warum war es so langweilig?« Er sieht mich an. »Halten wir dich nicht genug auf Trab?«
    »Nein, nein«, beeile ich mich zu sagen.
    »Diesen Missstand müssen wir wohl beseitigen«, schaltet sich Luis ein.
    »Du bist ja offensichtlich gerade dabei«, sagt Will zu ihm. Bilde ich mir den eisigen Unterton in seiner Stimme nur ein?
    »Ich tue, was ich kann«, erwidert Luis.
    »Warst du

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