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Einmal rund ums Glück

Einmal rund ums Glück

Titel: Einmal rund ums Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ahnen, dass er unter dem kleinen weißen Handtuch nichts anhat. O Mann!
    »Hab vergessen, frische Sachen mit reinzunehmen«, entschuldigt er sich für seinen Aufzug – beziehungsweise seinen nicht vorhandenen – und geht an den Sofas vorbei ins Schlafzimmer. Er zieht die große Schiebetür vor, die das Schlafzimmer vom Wohnzimmer trennt, schließt sie aber nicht vollständig. Ich verrenke mich fast, um hinüberzuspähen, und bekomme fast einen Herzinfarkt, als ich seinen nackten Hintern sehe. Leicht benommen konzentriere ich mich wieder auf das seltsame blaue Wesen, das im Fernsehen herumtanzt. Ich könnte versuchen, noch mal das Programm zu wechseln, aber das ist mir zu riskant. Kurz darauf kommt Will zurück.
    »In the Night Garden?«
, fragt er grinsend und nickt in Richtung Fernseher.
    »So heißt das?«, frage ich zurück.
    »Ja. Meine Nichte findet das ganz toll.«
    »Wie alt ist deine Nichte denn?«
    »Drei Jahre.« Will lässt sich auf das andere Sofa fallen.
    »Die Tochter von Bruder oder Schwester?«, frage ich, während mir gleichzeitig die Idee kommt, besagtes Kind könnte auch ein Nachkomme von Lauras Verwandtschaft sein. Steht ihm ihre Familie so nahe, dass er für die Kleine ein Onkel ist?
    »Schwester«, erwidert er und legt die nackten Füße auf den Couchtisch.
    »Von deiner Schwester?«
    »Ja«, sagt er vorsichtig, als habe er Angst, etwas Dummes zu sagen.
    »Ich wollte sagen, von deiner oder von Lauras Schwester?«, erläutere ich meine Nachfrage und würde mir am liebsten in den Hintern treten, weil ich immer wieder seine Freundin ins Gespräch bringe.
    »Ah, verstehe«, sagt Will. »Die Tochter von
meiner
Schwester. Laura hat keine Geschwister.«
    »Ach so. Ich auch nicht.«
    »Nein?«
    »Nein, obwohl ich immer einen Bruder haben wollte. Oder eine Schwester. Ach, eine Katze hätte mir schon gereicht. Was rede ich, ich hätte mich sogar mit einem Goldfisch zufriedengegeben.«
    Will lacht und streicht sich das noch feuchte Haar aus dem Gesicht, dann legt er seinen muskulösen Arm lässig auf die Rückenlehne des Sofas. »Das heißt, du warst einsam?«
    »Nur ein bisschen. Laura auch?«
    »Nee. Sie hatte ja mich.« Will grinst.
    Hm. »Ihr seid also zusammen aufgewachsen?«
    »Ja, ihre Eltern hatten den Hof neben meinen Eltern.«
    »Und du bist immer rübergegangen und dann habt ihr euch auf dem Heuboden vergnügt?« Heiliger Bimbam! Was rede ich da bloß?
    Will ist belustigt. »Ich war ein braver Junge.«
    Deshalb lief bei dir wahrscheinlich der Pornokanal, was?
    »Was ist?«, fragt Will, als er meinen verschlagenen Gesichtsausdruck sieht.
    »Du bist bestimmt nicht so brav, wie du immer tust.« Der Satz ist schon heraus, bevor ich ihn zu Ende gedacht habe.
    »Nicht?« Verwundert reißt er die Augen auf und verschränkt die Arme. »Wie kommst du darauf?«
    Jetzt ist es zu spät. »Nur so.«
    »Nee, nee, Madame, du hast damit angefangen, jetzt auch raus mit der Sprache!« Will hebt eine Augenbraue. Wenn er keine Freundin hätte, würde ich sagen, er flirtet mit mir.
    »Wollen wir jetzt den Film gucken?«, frage ich.
    »Glaub nicht.«
    »Ich weiß nicht, wie man mit der Fernbedienung umgeht«, sage ich und halte sie ihm hin.
    »Gib mal!« Will nimmt die Füße vom Tisch und beugt sich zu mir herüber. Ich reiche sie ihm, froh und erleichtert, dass ich aus der Nummer heraus bin. Er richtet die Fernbedienung auf den Fernseher und schaltet ihn aus. Oh.
    »Was machst du da?«, frage ich voller Unschuld.
    Er legt die Füße wieder auf den Tisch.
    »Würde Laura auch sagen, dass du ein braver Junge bist?«, frage ich, und in meinem Kopf beginnt sich alles zu drehen.
    Will hebt wieder eine Augenbraue. »Das musst du sie schon selbst fragen.«
    »Würde ich ja, aber sie kommt ja nie zu den Rennen.«
    Nachdenklich spitzt Will die Lippen. Dann richtet er die Fernbedienung wieder auf den Bildschirm und schaltet den Fernseher an. Ich höre die Geräusche des Pornokanals, noch bevor ich etwas sehen kann.
    »Mensch, diese verfluchte Kiste«, murmelt Will und schaltet schnell um.
    Ich breche in Lachen aus.
    »Was ist?«, fragt er. Dann begreift er. »Ist dir das gerade auch passiert?« Er hält die Fernbedienung hoch. »Deshalb hast du gedacht, ich wäre kein braver Junge?« Er grinst.
    Ich nicke, bekomme kein Wort heraus.
    Will muss auch lachen. »Das heißt, wenn ich Pornos gucke, bin ich ein Schwein?«
    »Hm …« Ich überlege.
    »Was ist, wenn ich bloß einsam bin?«, fährt er fort. »Da meine Freundin

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