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Eins, zwei, drei und du bist frei

Eins, zwei, drei und du bist frei

Titel: Eins, zwei, drei und du bist frei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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ein neurotischer Typ in einem Gummianzug. Man muß entweder eine Strahlendosis abbekommen haben oder von einem anderen Planeten abstammen, um als echter Superheld zu gelten.«
    »Über Batman gibt es sogar einen Comic«, sagte Lula.
    Connie beeindruckte diese Logik herzlich wenig. »Über Donald Duck gibt es Hunderte von Comics. Glaubst du etwa, Donald Duck ist ein Superheld?«
    »Wie sieht das Büro aus?« fragte Lula. »Hat er eine Sekretärin?«
    »Er hat keine Sekretärin«, sagte ich. »Es ist ein Büro für eine Person, mit einem Schreibtisch und ein paar Stühlen.«
    »Wir sollten mal hinfahren und rumschnüffeln«, sagte Lula. »Mal sehen, was sich so findet.«
    Jeder, der in Rangers Privatsphäre eindringen wollte, mußte lebensmüde sein. »Halte ich für keine gute Idee«, sagte ich zu Lula. »Er würde uns nicht nur umbringen, ich fände es auch so nicht gerade nett. Ranger ist nicht unser Feind.«
    Lula wirkte wenig überzeugt. »Das mag ja alles stimmen, aber ich würde trotzdem gerne herumschnüffeln.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß er ein Superheld ist«, sagte Connie zu Lula. »Du findest bloß, daß er eine heiße Nummer ist.«
    »Daß man sich glatt die Finger verbrennen könnte«, gestand Lula. »Aber das besagt nicht, daß er nicht doch etwas verbirgt. Ich sage euch, der Mann hat Geheimnisse.«
    Connie beugte sich vor. »Geheimnisse? Das kann alles mögliche bedeuten. Es könnte zum Beispiel sein, daß er in zwölf Bundesstaaten wegen Mordes gesucht wird und sich eine neue Identität zugelegt hat. Oder noch besser, daß er schwul ist.«
    »Daran will ich lieber gar nicht denken«, sagte Lula. »Heute sind doch die knackigen Kerle alle schwul, und die verschwitzten, schlaksigen Typen alle Normalos. Wenn sich herausstellt, daß Ranger schwul ist, gehe ich in die nächste Vorstellung von Tom und Jerry. Auf die beiden ist wenigstens noch Verlaß.«
    Connie und ich nickten mitfühlend. Früher machte ich mir Sorgen, ich könnte meinen Freund an Joyce Barnhardt verlieren, heute mußte ich mir Sorgen machen, daß ich ihn an ihren Bruder Kevin verlor.
    Ich war neugierig, was Ranger anbelangte, aber nicht halb so neugierig wie Lula. Ich hatte Besseres zu tun. Ich mußte Mo ausfindig machen. Ich mußte meinen Pickup abholen. Ich mußte Joe Morellis plötzlichem Desinteresse an mir auf die Spur kommen. In dem Fall war ich mir ziemlich sicher, daß es nicht an einem akuten Mangel an Y-Chromosomen lag.
    Ich fuhr denselben Weg zurück zum Haus meiner Eltern, lockte meinen Vater in den Buick, damit er ihn später wieder mit nach Hause nahm, und steuerte die Werkstatt an.
    Mein Vater war recht schweigsam während der Fahrt, aber seine Gedanken entluden sich geradezu über seinem Kopf.
    »Ich weiß«, sagte ich versuchsweise. »Wenn ich einen Buick gekauft hätte, hätte ich mir diesen ganzen Ärger ersparen können.«
    Der Nissan stand auf einem numerierten Parkplatz im Hof der Werkstatt. Mein Vater und ich beäugten ihn mißtrauisch.
    »Soll ich solange warten?« fragte mein Vater.
    »Nicht nötig.«
    Mein Vater fuhr davon. Wir hatten diese Routine schon mal durchlaufen.
    Ernie, der Geschäftsführer, war in dem kleinen Büro neben dem Schuppen. Er erkannte mich sofort wieder und trat hinter der Theke hervor, nahm meine Autoschlüssel von einem Wandhaken und stellte die Rechnung aus. »Haben Sie mit Slick wegen des Vergasers gesprochen?«
    »Ja.«
    Emie lächelte. »Wir wollen, daß unsere Kunden zufrieden sind. Nicht, daß sie ohne Erklärung wieder nach Hause geschickt werden.«
    Ich war rundum zufrieden. Ich hätte mich umbringen können vor Zufriedenheit. Noch einmal meine Zeit mit Slick vergeuden, und ich hätte mir die Kehle aufgeschlitzt.
    »Ich habe es eilig«, sagte ich und händigte ihm meine Kreditkarte aus. Noch eine Lüge. Ich hatte alle Zeit der Welt. Ich war aufgedonnert wie sonst was, aber ich mußte nirgendwo hin.
    Eine Meisterdetektivin hätte sich jetzt mit einem Kleinbus in der Nähe des Süßwarenladens postiert und hätte das Haus von Mrs. Steeger beobachtet. Leider war ich keine Meisterdetektivin, und ich besaß auch keinen Kleinbus. Ich konnte mir keinen leisten. Ich konnte mir nicht mal einen Leihwagen leisten. Aber mit einem Kleinbus hätte es wahrscheinlich sowieso nicht funktioniert, dazu waren die Bewohner von Burg viel zu neugierig.
    Ich fuhr bei Morelli vorbei, nur so aus Spaß, um den Pickup mal probezufahren. Morellis Auto stand am Straßenrand, und im Haus brannte

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