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Einsamen

Einsamen

Titel: Einsamen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nesser
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Lebensgefährtin von GG. Lehrerin für Französisch und Englisch an der Kymlingeviksschule.
    Germund Grooth
    geb. 1948. Lebensgefährte von MW. Lehrer für Physik und Mathematik an der Kymlingeviksschule.
    Elisabeth Martinsson
    geb. 1947. Kunstlehrerin an der Kymlingeviksschule. Alleinstehend.
    »Sie sind fast alle im selben Alter«, stellte er fest, nachdem er die Namen durchgegangen war. »Da hast du Recht. Es liegen nur vier Jahre zwischen der Ältesten und der Jüngsten.«
    »Stimmt«, sagte Backman. »Sie waren alle so um die fünfundzwanzig. Jetzt sind sie um die sechzig. Wer hat die Liste angefertigt? Sandlin?«
    Barbarotti nickte. »Nehme ich an. Steckte jedenfalls in einem der Ordner.«
    Er malte ein Kreuz und die Jahreszahl 2010 hinter Germund Grooths Namen. »Zwei von sieben«, sagte er. »Was sollen wir davon halten?«
    Eva Backman gab keine Antwort.
    »Wenn jemand geplant hat, alle umzubringen«, fuhr Barbarotti fort, »dann scheint er zumindest keine Eile gehabt zu haben. Bleibt er bei fünfunddreißig Jahren zwischen jedem Mord, dann wird er fertig sein … ja, ich weiß nicht … in ungefähr hundertfünfzig Jahren, oder?«
    »Sie waren ein Paar«, sagte Eva Backman.
    »Wer?«, fragte Barbarotti.
    »Germund Grooth und Maria Winckler. Sie haben 1975 zusammengewohnt. Waren nicht verheiratet, aber in den Siebzigern war es auch ziemlich unmodern, verheiratet zu sein.«
    »Tatsächlich?«, fragte Barbarotti nach. »Nun ja, auf jeden Fall handelt es sich um drei Paare und eine Einzelperson. Und die beiden anderen Paare scheinen zum Pfarrer gegangen zu sein.«
    »Oder zum Standesamt«, sagte Eva Backman. »Aber einer von ihnen ist ja selbst Pfarrer, vielleicht lässt man sich in so einem Fall nicht auch noch standesamtlich trauen.«
    »Was für eine Rolle spielt es eigentlich, ob und wie sie geheiratet haben?«, wollte Barbarotti wissen und klopfte entnervt mit einem Stift auf die Namensliste. »Drei Paare und ein
Single, das ist das Wichtige daran. Und eines der Paare existiert nun nicht mehr, sie sind mit einem Abstand von fünfunddreißig Jahren genau an derselben Stelle gestorben. Du hast immer noch nicht gesagt, welchen Eindruck du von dieser Geschichte hast.«
    »Meine spontane Vermutung?«, fragte Eva Backman nach. »Willst du die wissen?«
    »Genau die«, bestätigte Barbarotti. »Basierend auf … auf deiner Erfahrung aus zwanzig Jahren Polizeiarbeit mit einer Aufklärungsrate, die himmelhoch über dem Landesdurchschnitt liegt.«
    »Neunzehn«, sagte Backman. »Jahre, meine ich, nicht Prozent. Du vergisst, dass ich auch noch jede Menge Kinder geboren habe. Aber da du so lieb bittest, werde ich dir einen Vorschlag machen. Sie ist gefallen, und er ist gesprungen.«
    »Wieso?«, fragte Barbarotti, »lass mich nachdenken.«
    Er trank einen Schluck Kaffee. Verzog das Gesicht und wechselte das Thema. »Kommt diese Plörre wirklich aus der neuen Maschine? Das schmeckt ja schlimmer als vorher.«
    »Die ist noch nicht eingearbeitet«, erklärte Eva Backman. »In fünf, sechs Monaten wird es göttlich schmecken.«
    »Na schön«, sagte Barbarotti. »Dann freue ich mich auf den Tag. Aber was meinst du damit, dass die eine gefallen und der andere gesprungen ist?«
    Eva Backman zuckte mit den Schultern. »Nur eine Möglichkeit«, sagte sie. »Aber durchaus wahrscheinlich, soweit ich sehen kann. Wenn Maria Winckler beispielsweise 1975 einem Unfall zum Opfer gefallen ist, dann kann es doch sein, dass ihr Mann, also dieser Germund, auf irgendeine Art und Weise mit ihr vereint sein möchte. Dass er beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen … aus welchem Grund auch immer.«
    »Um mit einer Frau vereint zu werden, die vor fünfunddreißig Jahren gestorben ist?«, merkte Barbarotti an.
    »Der Mensch ist unergründlich«, sagte Eva Backman.
    »Hm«, sagte Barbarotti und starrte in seinen Kaffeebecher. »Er kann einfacher gestrickt sein, als wir annehmen, vergiss das nicht. Wir haben schließlich drei Varianten, mit denen wir rechnen müssen, wenn man genau sein will … und das mal zwei.«
    »Ja, das ist mir schon klar«, seufzte Backman. »Das Übliche. Unfall, Selbstmord, Mord … Letzteres enthält auch Totschlag. Mal zwei, wie gesagt. Was hat der Herr Inspektor selbst für Ansichten zu diesem Fall?«
    »Gar keine«, erklärte Gunnar Barbarotti. »Aber ich weiß, auf welches Doppel ich nicht setzen würde.«
    »Und auf welches?«
    »Zwei Mal Unfall. Dass er daherkommt und am selben Steilhang abstürzt, an dem seine

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