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Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Einsatz in New York - Secret Mission ; 1

Titel: Einsatz in New York - Secret Mission ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbt Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Schule?«
    Rick nickt. »Sie spielt Geige, gibt sogar Unterricht.«
    »Schön, wenn ein Mädchen so was kann.« Kanter hat bis jetzt Wasser getrunken; er geht zur Bar und holt eine Flasche Wein. »Weiß sie, dass du meine Frau begleitest – beruflich?«
    Rick zuckt die Achseln. »Ich hab’s mal erwähnt.« Er fragt sich, wieso Kanter so ein Gespräch mit ihm führt.
    »Und, hat sie was dagegen?«
    »Wieso sollte sie? Oona ist ja Ihre Frau.« Das kommt Rick ganz selbstverständlich über die Lippen. Für den Alten scheint es eine gute Antwort zu sein. Er bringt ein zweites Glas. »Stoßen wir an.«

    Es ist Mittag, Rick mag mittags keinen Rotwein trinken. Er sieht zu, wie die dunkle Flüssigkeit in seinem Glas aufsteigt.
    »Wenn einem die Richtige begegnet, schenkt eine Frau uns inneren Frieden«, sagt Kanter. »Ich fürchte nur, Oona wird mir nicht viel Frieden schenken. Und deine? Wie heißt sie eigentlich?«
    Einen Moment überlegt Rick, ob er den Namen besser geheimhält. »Storm«, antwortet er. Es wäre nicht gut, wenn Kanter ihn bei einer Lüge erwischt. »Sie ist schnell. Und ehrlich. Ihr Lächeln ist – schön. Aber Frieden…?«
    »In deinem Alter denkt man noch nicht über Frieden nach.« Kanter stützt sich mit beiden Ellbogen auf den Tisch. »Da will man erst mal sein Stück vom Kuchen erobern. Später will man vom Kuchen nichts abgeben. Und noch später weiß man gar nicht mehr, was man mit dem vielen Kuchen soll.« Er lacht über seine eigene Spinnerei. »Komm mal mit, ich zeig dir was.«
    Er lässt den Wein stehen und durchquert das Lokal, ohne sich umzusehen, ob Rick ihm folgt. Sie kommen durch den Korridor, die Treppe hoch, ins Vorzimmer von Kanters Büro. Rick durchfährt es heiß: Das ist der Raum, in dem sonst Howard saß und seine Zeitung las. Seit Howards Verschwinden übernimmt meistens der, den sie Stahlrohr nennen, Howards Job. Im Moment ist keiner da. Kanter geht ins Büro.
    »Ich habe da etwas, worüber ich deine Meinung hören möchte.« Er nimmt den Schlüsselbund aus der
Tasche, sperrt die Schreibtischschublade auf und lässt die Schlüssel stecken. Er nimmt ein längliches Etui aus rotem Krokodilleder heraus und legt es auf den Tisch. »Oona hat die Halskette verloren, die ich ihr mal geschenkt habe.« Er sieht Rick nicht an. »Sie ist untröstlich darüber.«
    »Welche Kette?«
    »Ein Collier aus Brillanten und Platin.«
    »Ist es das, das sie auf dem Bankett trug, vor ein paar Tagen?«
    »Du erinnerst dich?«
    »Es sah wunderschön aus. Passte toll zu ihrem Kleid.« Rick stockt. Wie kommt er dazu, mit dem Boss über Schmuck und Kleider zu fachsimpeln?
    »Kannst du mir vielleicht sagen, ob sie es den ganzen Abend über hatte?«
    »Ich glaube schon.«
    »Und im Taxi, trug sie es da auch noch?«
    »Ich könnte es nicht beschwören, aber … Was sagt sie denn, wo sie es verloren hat?«
    »Sie weiß es nicht mehr. Wir hoffen, dass es sich wiederfindet. Aber bis dahin…« Kanter öffnet das Etui und schaut den Jungen erwartungsvoll an.
    »Wow, das sind Steine!« Rick sieht geschliffene Diamanten, die eine tropfenförmige Perle umrahmen, die Fassungen sind aus Gold. Im Zentrum eine diamantene Rose. Versonnen stehen die beiden und betrachten das Kunstwerk aus Edelsteinen.
    »Da wird sich Ihre Frau bestimmt freuen.«

    »Ich habe noch etwas für sie. Nicht hier, oben. Warte. Ich hole es schnell.« Bevor Rick etwas entgegnen kann, verlässt Kanter das Büro.
    Was will der alte Wolf? Glaubt er, Rick wird den Schmuck stehlen? Oder etwas anderes aus dem Raum? Glaubt er, Rick könnte sich die offene Schublade zunutze machen und in Kanters Sachen wühlen? Umhergehen und Dinge betrachten? Der Junge ist nicht zum ersten Mal im Büro des Chefs, er hat ihn öfter hier abgeholt, hat Oona hierher begleitet. Aber er ist noch nie allein und ungestört im Zentrum von Kanters Macht gewesen.
    Ungestört ist er, aber nicht unbeobachtet. Es hat sich für Kanter als nützlich erwiesen, manche Besprechung, die hier stattfand, aufzuzeichnen. Also ließ er Kameras installieren, praktisch unsichtbar. Die eine ist in der Wandlampe versteckt, die andere im Rahmen eines Bildes. Das Zimmer mit den Überwachungsmonitoren ist nebenan. Kanter betritt den abgedunkelten Raum, setzt sich und wartet. Er weiß, der Junge ist verblüfft, dass er allein gelassen wird. Der Alte schätzt es, andere in Ausnahmesituationen zu bringen. Zwingst du jemanden, ein gewohntes Muster zu verlassen, erfährst du mehr über ihn.
    Im

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