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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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Auftrag.
    „Ich
verstehe, ein Sieg der Armada würde ein katholisches England bedeuten, mit
einem Spanier auf dem Thron. Keine Puritaner, die in die neue Welt auswandern
und somit vermutlich keine USA, dafür aber ein spanisch beherrschtes Europa.
Wann sollen wir los und was ist unsere Tarnung?“ Phil war schon komplett auf
den Auftrag fokussiert und verschwendete keine Zeit an Nebensächlichkeiten.
    „Wir
sind gerade dabei, alles zu planen und vorzubereiten. Kommt morgen Abend wieder
her, bis dahin sollten wir alles fertig haben. Ach so, und das solltet ihr
natürlich bis morgen verinnerlicht haben!“ Mit diesen Worten reichte Richard
uns jeweils einen dicken DIN A4 Aktenordner, der sich beim ersten Blättern als
Schnellkurs für die elisabethanische Zeit herausstellte, eine Art Who-is-Who
der damaligen Zeit, gespickt mit dem Klatsch und Tratsch der damaligen Zeit und
wer es gerade mit wem trieb. Das würde ein langer Abend werden, aber sicherlich
ein sehr spannender, denn der mir vorliegende Lesestoff, war fast so gut wie
die Geschichten der einschlägigen Hochglanzmagazine, die vom Schicksal der
Reichen und Schönen berichteten.
     
    Wie
Richard es am Vortag gewünscht hatte, fand ich mich am nächsten Abend im Büro
ein. Für einen Freitagabend herrschte erstaunlich viel Betrieb im Gebäude, doch
warum sollten hier normale Arbeitszeiten zutreffen?
    Nach
außen funktionierte das Zeitreisebüro tatsächlich als Reisebüro „Reisezeit“ für
Geschäftsreisende. Es gab sogar eine Abteilung und einige Geschäftsräume im
Hause, die, sollte mal jemand versehentlich im Telefonbuch an diese
Telefonnummer geraten und eine Reise buchen wollen, auch eine normale Reise
gebucht bekam. Trat man aber jedoch hinter die Kulissen, landete man in einer
anderen Welt. Die Zentrale erinnerte mich stark an die Bilder, die man vom Fernsehen
kannte, wenn die Raumfahrtzentrale der NASA in Houston gezeigt wurde. Reihen
von Computern, die alle nur ein Ziel hatten: Veränderungen in der Zeit
festzustellen. Mein Ziel an jenem Abend war aber nicht die Zentrale, sondern
die Kleiderkammer. Bisher war ich nur dort gewesen, wenn es um Anproben ging,
die geschäftige Atmosphäre, die bei meiner Ankunft herrschte, war mir neu.
Teilweise mir unbekannte Menschen waren damit beschäftigt, verschiedene
Kleidungsstücke zusammenzutragen und sie in Holztruhen einzupacken.
    „Was
ist denn hier los?“, fragte ich Silvia, die ich in inmitten dieses
wohlorganisierten Chaos entdeckte. In ihrer Hand hielt sie einen Tablet-PC, auf
dessen Bildschirm eine Checkliste angezeigt wurde, die sie nach und nach
abhakte. Sie schaute mich abschätzig an, als hätte ich eine Frage gestellt, auf
die sogar ein Kleinkind eine Antwort wusste.
    „Wir
packen alles für eure Reise zusammen. Was hast du denn geglaubt?“ Ich kam aus
dem Staunen nicht mehr heraus. Diese Berge sollten für unsere Reise sein?
Alleine auf den ersten Blick konnte ich mindestens zehn verschiedene Kleider
für mich entdecken, nicht dazu gezählt Strümpfe und andere Wäsche, die alleine
schon eine Kiste für sich in Anspruch nahmen. Schuhe und Hüte nahmen eine
weitere Truhe ein.
    „Und
bist du schon aufgeregt?“ Unbemerkt war Phil zu uns gestoßen, leicht
erschrocken sah ich mich zu ihm um.
    „Wenn
ich die Menge an Kleidern sehe, wird mir schon ein wenig schummerig, das sieht
nach einem sehr langen Aufenthalt aus. Ich habe Angst, dass die Nummer zu groß
für mich wird“, äußerte ich meine Zweifel.
    „Wenn
du es dir anders überlegt hast, kannst du immer noch aussteigen!“, mischte
Silvia sich ein. Mein Kneifen wäre für sicherlich ein großer Triumph gewesen.
Sie nahm es mir eh schon übel, dass ich als aktive Zeitreisende eingesetzt
wurde, während sie nur Richards Assistentin war. Was aber, wie Phil mir erklärt
hatte, auf ihren eigenen Wunsch geschehen war. Die Strapazen und der Verzicht
auf die Annehmlichkeiten des alltäglichen Lebens waren ihr wichtiger, als an
wichtigen Ereignissen der Weltgeschichte teilzuhaben. Selbst die Aussicht
solche fantastischen Kleider zu tragen, wie ich sie zur Verfügung gestellt
bekam, waren nicht Anreiz genug gewesen.
    „Ach
Silvia, das ist so lieb von dir, dass du dich um mein Befinden kümmerst, aber
ich glaube, das ist nur ein kleiner Anflug von Lampenfieber. Wie sieht
eigentlich der Plan für uns aus?“ Sie holte tiefer Luft als gewöhnlich,
wahrscheinlich um ihre bissige Bemerkung runterzuschlucken, die ihr auf der
Zunge gelegen hatte, denn

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