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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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dafür
gewesen war?
    „Wir
danken für die Ehre“, bedankte Phil sich und der Hofmarschall zog mit einer
Verbeugung von dannen.
    „Das
ist ein sehr gutes Zeichen und wir sind unserem Ziel schon ein großes Stück
näher. Sind wir erst einmal im Präsenzraum, dann kommen wir auch mit dem ein
oder anderen in Kontakt!“
    „Heißt
das, dass wir jetzt jeden Tag hierher kommen müssen, aufgepretzelt wie heute?“
Innerlich stöhnte ich, denn obwohl ich Gefallen an meiner Verkleidung gefunden
hatte, war der Aufwand, der damit verbunden war immens. Die Aufnahme an den Hof
schien zu bedeuten, dass ich die aufwendigen Vorbereitungen ab sofort jeden Tag
über mich ergehen lassen musste. Andererseits, was hatte ich sonst groß zu tun?
Der Haushalt lief fast von alleine, andere Aufgaben hatte ich nicht, da konnte
ich auch geduldig meiner Zofe beim Annähen meiner Ärmel und Frisieren
zuschauen.
    „Ab
jetzt sind wir richtige Höflinge. Wir werden zwar aufpassen müssen, dass wir
dich vor den Lustmolchen hier beschützen, aber im Großen und Ganzen ist es sehr
angenehm hier bei Hofe. Selbstverständlich nur, solange man in der Gunst der
Königin weilt! Sieh es als eine Art all-inclusive Urlaub an!“ Er schien Feuer
und Flamme, als mache es ihm nichts aus, dass wir ab jetzt nur noch warten
konnten, bis endlich der große Tag herbeikäme, an dem Elizabeth uns ihre Gunst
erwies.
     
    Die
nächsten Tage verliefen immer nach dem gleichen Strickmuster. Am Morgen
kleidete und frisierte Meg mich, damit wir uns nach Whitehall begeben konnten.
Dort verbrachten wir einen Großteil des Tages und mischten uns unter die
anderen Höflinge, immer in der Hoffnung, dass wir an diesem Tag Elisabeth
vorgestellt wurden. Doch nichts dergleichen geschah, zwar sahen wir sie einmal
aus der Ferne, aber das war es dann leider auch schon. Als Ausländer waren wir
für die anderen Höflinge von vorneherein suspekt und es war nicht leicht für
uns Anschluss zu finden. Hinzu kam, dass wir ohne größere Delegation angereist
waren und somit keine zusätzlichen Verbündeten hatten. Was aber auch unser
Glück war, denn dadurch, dass sich keine weiteren Niederländer am Hof befanden,
fiel es nicht auf, dass wir der Sprache nicht mächtig waren. Ansonsten wären
wir wohl innerhalb kürzester Zeit aufgeflogen und man hätte uns bestenfalls nur
des Hofes verwiesen. Von der Zurückhaltung der Höflinge uns gegenüber ließen
wir uns jedoch nicht abschrecken, sondern wir gaben unser Bestes, um
Bekanntschaften zu schließen. Immer wieder mischten wir uns unter die Mengen
und lauschten hier ein wenig und dort ein bisschen, denn wer konnte wissen, ob
uns der Hofklatsch nicht eines Tages nützlich sein konnte?
     
    Zwei
Wochen später wurde unser Warten endlich belohnt. Wir waren gerade erst in
Whitehall eingetroffen und begrüßten einige uns bekannte Gesichter, als der
Lord Chamberlain an uns herantrat, und bat uns ihm zu folgen. Hinter seinem
Rücken machte Phil das Victory Zeichen, was mir ein unterdrücktes Schnauben
entlockte. Der Hofmarschall drehte sich zu uns um und blickte mich fragend an.
    „Ich
musste niesen, irgendetwas kitzelte meine Nase“, gab ich schnell zur Erklärung
ab. Pikiert drehte sich der Lord Chamberlain um und murmelte etwas, was wie
„Ausländisches Pack!“ klang. Was für ein warmherziger Empfang!
    Er
führte uns in einen Bereich, der etwas abseits von der großen Halle lag, in der
wir die letzten Wochen unsere Zeit verbracht hatten. Wachen in Rüstungen und
mit gefährlich aussehenden Waffen versperrten uns den Zutritt dorthin. Der
Hofmarschall wechselte ein paar leise Worte mit ihnen und als hätte er
Zauberworte gesagt, traten sie lautlos zur Seite und ließen uns ohne weiteren
Widerstand den dahinterliegenden Raum betreten.
    Wenngleich
ein immer noch stattlicher Raum, war dieser im Vergleich zum Presence Chamber
eine kleine Kammer. Die mit Eichenholz getäfelten Wände waren mit Gobelins mit
den verschiedensten Szenen aus der klassischen Mythologie verhüllt. In einem
übergroßen Kamin, der fast eine ganze Wandseite einnahm, prasselte ein
gemütliches Feuer und verströmte eine angenehme Wärme. Auf der Seite gegenüber
der Tür stand ein Stuhl, auf dem die Königin saß, umgeben von vier ihrer
Hofdamen. Sogleich versanken Phil und ich in unsere Referenz und verharrten in
dieser Position, bis die Königin uns aufforderte, sich ihr zu nähern.
Vorsichtig und langsam gingen wir auf sie zu und gingen erneut vor ihr in die
Knie,

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