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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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anscheinend hatte ich ins Schwarze getroffen, denn auf ihrem
Gesicht deutete sich etwas an, was wohl ein Lächeln darstellen sollte.
    „Ich
sehe, warum er Eure Gesellschaft so schätzt. Ihr habt einen klugen und auch
hübschen Kopf, eine seltene Kombination. Doch lasst Euch einen Rat von einer
alten Frau geben.“ Ich wollte ansetzen und protestieren, dass sie nicht alt
war, doch sie wedelte mit ihrer Hand und ließ mich nicht zu Wort kommen.
    „Ihr
müsst mir nicht schmeicheln, ich weiß, dass ich alt bin. Nun zu meinem Rat: Ihr
seid Witwe, Eure Jungfernschaft somit nicht mehr von Interesse. Seht nur zu,
dass ihr keinen Bastard gebärt! Sollte es dennoch so kommen, werde ich Euch
unter keinen Umständen die Erlaubnis erteilen Raleigh zu ehelichen!“ Hatte ich
das eben richtig gehört? Ich hatte die königliche Erlaubnis mit Raleigh ins
Bett zu hüpfen, wann immer es mir passte? Nur die Ehe wollte sie mir nicht mit
ihm erlauben? Was glaubte sie dadurch zu gewinnen? Auch Robert Dudley war nach
der Eheschließung mit der unglückseligen Lettice immer noch ein gern gesehener
Gast bei Hofe. Und wenn man den Gerüchten glauben konnte, auch im Schlafzimmer
der Queen. Fürchtete sie, dass Raleigh sich dann nicht mehr für sie
interessieren konnte?
    „Ihr
könnt gehen! Und richtet Eurem Bruder aus, dass er in meinen Privatgemächern
stets ein gerngesehener Gast ist!“ Ich verneigte mich und sah zu, dass ich den
Raum schnellstmöglich verließ. Das war es also, was sie wollte? Sie gab mir die
Carte blanche in Bezug auf Raleigh, wenn ich ihr im Austausch Phil dazugab. Was
war das hier? Ein Kuhhandel? Nein, eher schon Menschenhandel!
    Im
großen Audienzzimmer wartete schon ein besorgter Phil auf mich. So wie er
meiner ansichtig wurde, eilte er in meine Richtung.
    „Und
was wollte sie von dir?“ Er schien vor Neugier zu platzen. Ich schaute mich um
und zog ihn zur Seite, sodass uns keiner zuhören konnte. Das, was ich zu sagen
hatte, sollte unter keinen Umständen den falschen Leuten zu Ohren kommen.
    „Es
kommt darauf an, was du bereit bist zu tun“, erwiderte ich mit einem
süffisanten Lächeln, welches er mit einem ratlosen Blick quittierte.
    „Sagen
wir es mal ganz drastisch: Ich habe die königliche Erlaubnis mit Raleigh zu
poppen, aber nur wenn du dich im Gegensatz ein wenig um die gute Lizzie
kümmerst“, fuhr ich fort.
    „Wie
bitte? Sie will, dass ich… Das kann sie vergessen. Ich bin doch kein Gigolo und
du wagst es nicht mit diesem Piraten zu schlafen!“ Phil lief aufgeregt auf und
ab. Inzwischen kannte ich ihn gut genug, um zu wissen, dass er wütend war. Sehr
wütend sogar.
    „Ich
habe nicht unbedingt vor mit ihm das Bett zu teilen, aber ich werde weiterhin mit
ihm Kontakt haben. Dafür wirst du wohl der Königin Gesellschaft leisten müssen.
Ich glaube kaum, dass sie irgendwelche sexuellen Gefälligkeiten will.
Vielleicht mag sie nur Schach oder Karten spielen! Sieh es mal von der
positiven Seite, wir kommen somit auch an sie ran und das nur, weil du verdammt
gut aussiehst und ihre Aufmerksamkeit erregt hast“, rutschte es mir heraus.
Verdammt, musste ich ihm auch noch auf die Nase binden, dass ich ihn attraktiv
fand? Bestimmt bildete er sich sonst etwas darauf ein. Kaum hatte ich diesen
Gedanken zu Ende gedacht, zeichnete sich schon ein selbstgefälliges Grinsen auf
seinem Gesicht ab.
    „Du
findest, dass ich gut aussehe?“
    „Na
ja, ich habe schon Schlimmeres gesehen“, versuchte ich abzuwiegeln. Ich musste
ihm ja nicht unbedingt verraten, dass in meinen Augen gegen ihn alle Doktoren
aus "Grey's Anatomy" blass aussahen. Sein Grinsen wurde noch breiter,
als wüsste er genau, dass ich ihm nicht die Wahrheit gesagt hatte.
    „Schon
Schlimmeres gesehen, soso. Trotz allem möchte ich nicht zum Lustknaben der
Königin werden“, kam er auf unser Ursprungsthema zurück.
    „Es
schadet uns aber auch nicht, wenn du ein wenig nett zur Queen wärst. Umgarne
sie, lasse deinen angeblichen Charme spielen. Erzähl ihr davon, welche Möglichkeiten
die neue Welt bietet und so weiter, während ich mich weiterhin um Raleigh
kümmere.“ Zur Antwort erhielt ich nur ein grimmiges Schnauben, aber er sah wohl
ein, dass ihm nichts anderes übrig blieb, wollten wir beide nicht des Hofes
verwiesen werden.

22.
Kapitel
     
    Eine
königliche Bitte oder besser gesagt einen königlichen Befehl sollte man nicht
ignorieren und führte dazu, dass Phil ein Dauergast in den privaten Gemächern
der Königin wurde. Die Tatsache,

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