Einst herrschten Elfen
Segelmacher brannte Straße um Straße nieder. Der Park des Tual lag auf der Linie, auf der die Menschen vorrückten. Hunderte Cefan und Orran waren bereits aus ihren Quartieren geflohen und kümmerten sich nicht darum, dass sie feindliches Gebiet betraten. Die meisten wurden in Richtung der Lichtung, zum Gardaryn und zur Kammer getrieben.
Die Beharrlichen, die auch die Tuali zur Flucht bewegen wollten, bevor es zu spät war, wurden verprügelt. Noch schlimmer, einige wurden sogar nach dem alten Tuali-Ritual des tua-mossa an Bäumen aufgeknüpft. Aufgeschlitzt und bespuckt, wie es der Pöbel verlangte. Pelyn hatte beobachtet, wie verzweifelte Elfen um Gehör gefleht hatten. Die einzige Antwort waren ein aufgeschlitzter Bauch und ein aufwärts durch den Leib getriebener Speer gewesen.
»Seid ihr immer noch froh, dass ihr die Al-Arynaar verlassen habt, meine Brüder?«, fragte Pelyn.
Die beiden waren so anständig, den Mund zu halten.
Eine Organisation gab es nicht. Nur die sinnlose, schreckliche und brutale Verteidigung kleiner Nester in Ysundeneth, die von entzweiten Linien besetzt waren. Genau darauf hatten Llyron und Sildaan gebaut. Die Tuali konnten immer noch nicht erkennen, was auf sie zukam, obwohl jedes Feuer und jeder magische Spruch ihnen zuschrie, dass sie weglaufen sollten. Ihr fehlgeleiteter Glaube an Helias würde sie teuer zu stehen kommen. Sie warteten auf Befehle und rechneten nicht damit, dass der Verräter Hunderte Menschen mitbrachte.
»Wir müssen alle Al-Arynaar finden, die noch übrig sind. Auf dem Weg zu der Kaserne, sofern sie noch existiert, habe ich aber noch etwas zu erledigen.«
»Wir kommen mit.«
»Verzeiht mir, wenn ich noch nicht bereit bin, euch den Rücken zuzuwenden.«
»Wir mussten unsere Leute beschützen«, gab Ephran leise zu bedenken.
»Verdammt, genau das habt ihr die ganze Zeit nicht getan, oder?« Pelyn marschierte auf ihn zu. »Wir hatten alle Zweifel, aber diejenigen unter uns, die noch ein wenig Verstand besaßen, wussten ganz genau, dass das Einzige, worauf es ankam, der Fortbestand der Harmonie war. Seht doch, was ihr angerichtet habt. Ihr habt die Tuali in wilde Tiere verwandelt, die jetzt jene ermorden, an deren Seite sie noch vor zwei Tagen gestanden haben. Ich bezweifle nicht, dass die Tuali in anderen Stadtvierteln das gleiche Schicksal erleiden. Herzlichen Dank dafür, dass ihr dem ganzen Elfenvolk das Schwert in den Bauch getrieben habt.«
Mit den gequälten Mienen gekränkter Kinder starrten die beiden sie an.
»Was denn? Dachtet ihr, ich schlage Purzelbäume vor Freude darüber, euch wieder in die Reihen der Al-Arynaar aufnehmen zu können? Eins wollen wir klarstellen, damit wir uns da draußen in den brennenden Straßen nicht missverstehen. Ihr zwei seid Deserteure. Die Tatsache, dass ihr mir das Leben gerettet habt, bedeutet, dass ihr noch genug Vernunft und Anstand in euch habt, um zu erkennen, dass ihr einen schweren Fehler begangen habt. Aber ich kann euch nicht wie Brüdern vertrauen, ich kann nicht einfach vergessen, was ihr getan habt. Das Gleiche gilt für die anderen Deserteure. Es liegt bei euch. Bleibt an meiner Seite und versucht, diesen Kampf zu gewinnen, und danach werden wir sehen, wie es weitergeht. Oder lauft in den Regenwald und liefert euch der Gnade von Tuals Kindern, der Schweigenden und der TaiGethen aus.«
Tulan nickte. »Ich glaube nicht, dass wir weglaufen.«
Pelyn lächelte. »Gut. Damit habe ich auch nicht gerechnet. Lasst uns gehen. Sagt mir, wo sich die Apposan eingerichtet haben. Ich vermute, sie sind im Süden, oder? Wahrscheinlich bei den Grans oder den Alten Mühlen.«
»Gewohnheitstiere«, bemerkte Tulan. »Warum gerade sie?«
»Methian wurde ihnen zugenäht übergeben.«
Tulan zischte scharf. »Pelyn …«
»Ich weiß. Aber ich muss es versuchen.«
»Wir gehen hinten herum und weichen dem Tuali-Mob aus.«
»Wir brauchen sie«, sagte Pelyn. »Jeden, der überlebt hat. Es spielt keine Rolle, was sie mir angetan haben. Jedenfalls nicht jetzt.«
Tulan nickte. »Eins nach dem anderen, was?«
»Genau. Und zieht die Mäntel an, auch wenn Yniss weiß, dass ihr sie nicht verdient habt. Ich will nicht, dass wir aussehen wie eine wild gewordene Tuali-Truppe oder was immer ihr gespielt habt.«
Sie trotteten die Treppe hinunter und gingen durch die Hintertür hinaus. Nachdem sie den kleinen privaten Garten durchquert hatten, erreichten sie durch die hintere Pforte eine schmale Gasse. Tulan übernahm die Führung,
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