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Einst herrschten Elfen

Titel: Einst herrschten Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Barclay
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strömten Menschen aus der Gasse. Der Magier blieb ständig über ihnen und verfolgte sie. Er blickte nach links und winkte abermals.
    »Tulan, achte auf die linke Seite, da kommen noch mehr.«
    Sie hätte ihn nicht warnen müssen. Sechs weitere Menschen kamen aus einer anderen Gasse gerannt, um ihnen den Weg abzuschneiden. Tulan blieb schlitternd stehen und zog das Schwert, Ephran war sofort an seiner Seite. Pelyn drehte sich um und zog die eigene Klinge, Methian war links neben ihr. Vier gegen zwölf, und zweifellos waren noch mehr unterwegs. Es sah nicht gut aus. Über ihnen kreiste der Magier. Anscheinend konnte er nichts weiter unternehmen, solange er flog.
    »Bleibt in Bewegung und haltet die Formation«, warnte Pelyn die anderen.
    Die Männer kamen nebeneinander auf sie zugerannt. Sie waren mit Langschwertern bewaffnet, einige hatten Dolche in der freien Hand, manche führten das Schwert beidhändig.
    »Zeit für Rache, Tulan«, sagte Methian.
    »Und ob«, erwiderte der Angesprochene.
    Rechts von Pelyn huschte ein Schatten über die Hauswand, dann hörte sie einen klagenden Schrei. Licht schimmerte auf Metall. Der Magier kreischte. Alle blickten nach oben. In seiner Brust steckte ein Jaqrui, seine Flügel flackerten und verschwanden, und er stürzte ab.
    Pelyn lächelte die zögernden Menschen an.
    »Oje«, sagte sie. »Jetzt bekommt ihr Schwierigkeiten.«
    Sie ergriff die Gelegenheit, rannte los und hielt das Schwert brusthoch. Ihr Gegner bemerkte es zu spät und hatte sich noch nicht richtig auf die Abwehr eingerichtet. Pelyn schlug ihm die Klinge aus der Hand, hielt an und hieb ihm das Schwert quer über das Gesicht. Die Schneide drang tief ein.
    Neben ihr ging ein zweiter Mann lautlos zu Boden und stürzte nach vorn. Ein dritter folgte, aus seinem Mund spritzte das Blut, da eine Elfenklinge Lunge und Herz durchbohrt hatte. Grafyrre schenkte ihr ein kleines Lächeln, bevor er abermals angriff.
    »Methian, hilf Tulan. Auf dieser Seite kommen wir zurecht«, sagte Pelyn.
    Die Menschen waren verwirrt und wussten nicht, wohin sie sich wenden sollten. Einer ging auf Pelyn los, war aber offenbar nicht bei der Sache. Pelyn blockte den halbherzigen, auf ihren Kopf gezielten Streich mühelos ab, machte einen Schritt nach vorn und versetzte dem Mann einen Schlag auf die Nase. Er taumelte zurück. Einer seiner Kameraden rief eine Warnung, ein anderer Mann kippte nach vorn. Blut lief an seiner Rüstung herab.
    Grafyrre sprang hoch, überschlug sich in der Luft und schlang seinem nächsten Opfer die Beine um den Hals. Gleichzeitig rammte er ihm von beiden Seiten Dolche in die Schläfen. Der Mann brach zusammen, Grafyrre rollte sich rückwärts ab, landete auf den Händen und kam sofort wieder hoch. Pelyn jagte unterdessen dem letzten Gegner kurz über der Hüfte, wo zwischen Lederrüstung und Hose eine Lücke klaffte, die Klinge in den Bauch.
    Der Mann keuchte und sank auf die Knie. Grafyrre legte ihm einen Arm um den Hals und brach ihm das Genick. Pelyn drehte sich um. Drei weitere tote Menschen lagen hinter ihr. Grafyrre sammelte seine Waffen ein, machte aber keine Anstalten, sich wieder in den Kampf einzuschalten.
    »Lass sie«, sagte er zu Pelyn. »Wir sind Herr der Lage.«
    Das traf zu. Tulan drosch seine Klinge in die Seite eines Mannes und streckte ihn nieder. Ein Kurzschwert Merrats machte ihm den Garaus. Das zweite stach sie einem Menschen, der längst wusste, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte, in den Unterleib. Ephran schlug dem letzten Gegner die Schwerthand ab. Der Mann wimmerte, umklammerte den Stumpf und starrte die sechs Elfen an.
    Merrat war im Nu bei ihm. Sie benutzte die gewöhnliche Elfensprache.
    »Kannst du mich verstehen?«
    Der Mann nickte.
    »Gut. Hör zu. Dieses Land gehört uns. Die Stadt gehört uns. Wir werden nicht nachgeben. Kehre zu deiner Truppe zurück. Sie sollen verschwinden, oder sie werden alle sterben. «
    Der Mann fuhr auf und war offenbar erstaunt, dass er weiterleben durfte. Hilflos bewegte er die Lippen, brachte aber kein Wort heraus. Ephran stupste ihn mit der Klinge an, auf der schon sein Blut klebte.
    »Lauf«, sagte er, »bevor wir es uns anders überlegen.«
    Heulend vor Angst, Erleichterung und Schmerzen rannte er in die Richtung, aus der er gekommen war.
    Pelyn wandte sich an Grafyrre. »Woher kommt ihr auf einmal? Vielen Dank übrigens. Wir hatten hier etwas Ärger.«
    »Wir haben die Magie und die Brände bemerkt«, erklärte Grafyrre. »Katyett war um eure

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