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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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wir möchten Sie bitten, uns zu erzählen, wie der Morgen heute abgelaufen ist.«
»Ach, da war nichts Besonderes.« Sie schien enttäuscht.
»Meine Kollegin kennt Ihre Arbeit hier in Waldau nicht so genau, beschreiben Sie sie doch bitte«, wollte Walter Dreyer sie wieder aufmuntern.
Das Lächeln kehrte in Lucie Merkers Gesicht zurück und sie nutzte die Gelegenheit für eine ausführliche Schilderung: »Also. Ab sieben mache ich meinen Postschalter auf, da bringen die Leute aus dem Dorf ihre Päckchen oder Einschreiben, kaufen Briefmarken, alles Mögliche eben. Allerdings nur in der Woche. Heute nicht. Sonnabends verteile ich nur die Post, da sind keine Schalterstunden. So gegen acht kommt das Auto aus Gardelegen mit den Briefen und Paketen für Waldau, die dort im Hauptpostamt angeliefert worden sind. Der Kollege aus Gardelegen nimmt dann gleich die Sachen mit, die ich hier am Schalter angenommen habe. Ist immer pünktlich, heute auch. Ach so, wenn er Frachtgut hat, also irgendwas Großes oder Sperriges, das bringt er selber zu den Leuten, das mache nicht ich. Wenn das Gardelegener Auto weg ist, sortiere ich mir alles für meine Tour durchs Dorf und packe meine Taschen. Kommt alles ans Fahrrad und dann mach ich los.«
»Danke. Da haben Sie ja ganz schön zu tun«, lobte Judith Brunner, »und das bei jedem Wetter. War es heute nicht sehr glatt?«
»Das ging schon, bin eben vorsichtig gefahren. Die Kinder sind ja auch nicht hingefallen.«
»Haben Sie die gesehen?«, übernahm Walter Dreyer wieder das Fragen.
»Ja, die sind gerade die Dorfstraße raufgekommen, als ich los bin. Das Mädchen fuhr und hatte seinen Bruder auf dem Gepäckträger sitzen.«
»Wann war das genau?«
»Hm, heute war nicht so viel zum Packen, hell war’s auch schon richtig, gegen halb neun, denke ich. Ja, das stimmt.«
»Gut. Und wen haben Sie noch bemerkt?«
»Da war keiner zu sehen, es ist Wochenende. Da schlafen die meisten aus oder sitzen um diese Zeit beim Frühstück!«
»Und bei Ihrer Dorfrunde? Ist Ihnen jemand aufgefallen?«
Lucie Merker schüttelte den Kopf. »Nee, nee, hätte ich schon gesagt.«
Judith Brunner war es wichtig, noch zu erfahren: »Würden Sie uns den Namen ihres Kollegen, des Postfahrers, nennen, damit wir auch ihn befragen können? Und wissen Sie zufällig, wo er wohnt?«
»Hartmut Dampmann heißt der. Fährt vom Hauptpostamt in Gardelegen auf unsere Dörfer hier. Ist immer zuverlässig.« Sie grinste und zwinkerte Walter Dreyer zu. »Wohnt am Mittelpunkt der Welt.«
»Na, dann haben wir es ja nicht weit zu ihm«, gab der völlig ernst zurück.
Judith Brunner musste passen. Seltsame Späße. Sie wollte gerade nachhaken, als Walter Dreyer Dankeschön sagte und sich von der netten Postfrau verabschiedete.
     
     
    ~ 13 ~
     
    »Wollen wir hier noch weitermachen oder fahren wir gleich los?«, fragte Walter, als sie die Stufen zum Plattenweg vor dem Haus hinuntergingen.
»Wohin? Zum Mittelpunkt der Welt? Wovon habt ihr eben eigentlich geredet?«

» Ein jedes Nest, das kleinste, hält
sich für den Mittelpunkt der Welt. «

Walter zitierte den Vers und amüsierte sich. Mehr wollte er Judith nicht verraten. »Ich bring dich hin, versprochen. Wir können vorbeifahren, wenn wir uns nachher in Richtung Gardelegen aufmachen. Liegt zwar nicht direkt am Weg, aber Hartmut Dampmann müssen wir sowieso befragen. Am Nachmittag ist er eher zu Hause als jetzt.«
»Und wen haben wir noch hier in Waldau?« Judith hatte sich entschlossen, Geduld zu zeigen, bis Walter die touristische Unternehmung startete. »Standen allerhand Leute rum!«
»Sieben, um genau zu sein.«
»Waren die aus Waldau?«
»Ja, wohnen alle im Dorf. Drei der Männer kamen sicher vom Füttern und Ausmisten aus dem Schweinestall. Die jungen Frauen sind als Verkäuferinnen in Gardelegen beschäftigt und haben auf den Bus gewartet, denke ich. Aber was die anderen beiden wollten?«
»Na los.«
Walter Dreyer blickte auf seine Uhr. »Hm. Beginnen wir mit Hans und Hänschen, da schlagen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe.«
Judith sah ihn behutsam an, doch Walter betrachtete seine Äußerungen als normalen Vorschlag und war schon losgegangen. Ein ziemlich großer Hof am unteren Ende des Dorfes stoppte seinen Marsch und er blieb vor dem Hoftor auf eine Weise stehen, als sei er überrascht, an dieser Tür angelangt zu sein.
Als Judith Brunner neben ihn trat, wurde er verlegen.
»Ich habe nur nachgedacht.«
»Ja.«
»Heute ist allerhand

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