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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Kinder sind zur Schule oder im Kindergarten. Da ist erst am Nachmittag wieder Betrieb. Vormittags sind ein paar ruhige, ungestörte Stunden normal.« Er stockte und brachte dann seinen Gedanken vor: »Wir müssen sie noch besser bewachen lassen. Was ist, wenn der Mörder erneut versucht, ihnen nahe zu kommen?«
»Kann die Familie Bauer nicht woanders wohnen, wenigstens für ein paar Tage?«, schlug Dr. Grede vor.
»Die drei können nirgendwo hin. Das dort ist schon ihre Zuflucht.« Walter Dreyer klang unnatürlich betrübt.
Judith Brunner verstand seine Gefühle. »Wenn er dort sein Opfer für das Versenken vorbereitet hat, fürchtet der Mörder möglicherweise die Kinder oder ihre Mutter als Zeugen. Und wie wir wissen, handelt er skrupellos.«
Ritter war nicht von einer Gefahr überzeugt. »Dann hätte der Mann inzwischen schon längst was unternommen! Eine junge Frau und zwei kleine Kinder! Ich bitte euch, das hält den ganz sicher nicht zurück.«
»Na, vielleicht fehlte ihm nur die passende Gelegenheit. Bis jetzt waren die Bauers immer irgendwie zusammen, niemals einer allein, das macht die Sache schon komplizierter.«
»Nein, nein«, fiel es Walter Dreyer ein, »ich habe Fritzi draußen schon allein beim Spielen angetroffen.«
»Trotzdem sehe ich keinen Grund zu noch mehr Vorsicht«, Thomas Ritter lenkte nicht ein, »der Täter hat keinerlei Anstalten gemacht, seine Spuren auch nur ein bisschen zu beseitigen. Der fühlt sich ganz sicher.«
»Das ist möglich, doch das Risiko möchte ich nicht eingehen. Die Familie Bauer wird verstärkt bewacht!« Judith Brunner nickte Dr. Grede zu, der sofort aufstand, um das Nötige zu veranlassen. Während Grede telefonierte, schwiegen die anderen am Tisch.
Als Grede sich wieder setzte, fragte er Ritter: »Habt ihr am Häuschen Reifenspuren entdecken können?«
»Nein, Chef, bisher nicht. Vor den Häusern ist eine Art Kiesweg, die Löcher sind mit Ziegelresten zugekippt. Da ist nicht viel zu machen. Vielleicht bekommen wir mit der Fototechnik noch was Sichtbares. Wir haben aber noch was anderes Wichtiges gefunden: die Kleidung des Opfers!«
Ungeduldig forderte Dr. Grede seinen Mitarbeiter auf: »Erzähl schon!«
»Na, in dem Zimmer, wo auch die anderen Spuren waren. Einen roten Pullover und eine super Sportjacke, himalajatauglich, in der wahrscheinlich passenden Größe.« Ritter grinste.
Judith Brunner freute sich mit ihm, gab sich aber mit seinen Auskünften nicht zufrieden. »Noch was?«
»Eigentlich ist das Haus eine Müllhalde, der halbe Möbelramsch vom letzten Bewohner war noch drin, dazu lauter leere Flaschen, Kronkorken und Zigarettenkippen. Kerzenstummel, eine alte Matratze. Da hat wohl jemand ab und zu gelagert.«
Walter Dreyer konnte nur bedauernd die Schultern heben; ihm war nichts zu Ohren gekommen.
Ritter berichtete weiter: »Na, wir haben trotz des ganzen Drecks alles Wichtige gefunden. Sind ja bloß zwei Räume, und in dem vorderen, also in dem mit den Fenstern zur Gärtnerei hin, stießen wir auf die Kleidung, die auf einen Haufen Müll geworfen war. Wäre wahrscheinlich niemandem groß aufgefallen, der nicht danach gesucht hätte.«
»Kein Messer dabei?« Judith hoffte nicht wirklich.
»Nee, gar nichts, was als Werkzeug geeignet wäre.«
»Wie kam der Mann überhaupt in die leer stehende Wohnung rein? War nicht abgeschlossen?«
Ritter antwortete ihr: »Das Türschloss, wenn man es so nennen will, ein uraltes Teil, war nicht benutzt. Im Prinzip stand die Tür offen, war nur zugeklinkt. Da hätte jeder reingekonnt.«
»Wem gehören die Häuser dort eigentlich, Herr Dreyer? Gibt es einen Verwalter?«, fragte Judith Brunner.
»Gemeindeeigentum. Ewig schon leer, der ganze Riegel, bis letztes Jahr für Elvira Bauer was gebraucht wurde. Da hat die Gemeinde ein paar Männer angeheuert, die nur das äußere rechte Häuschen halbwegs bewohnbar gemacht haben. Es ist wirklich kein Palast, dafür aber praktisch mietfrei.«
Warum bekam Walter jetzt von seinen eigenen Worten ein schlechtes Gewissen?
»Lisa, würden Sie bitte bei der Gemeinde die Namen der Männer von diesem Bautrupp erfragen? Vielleicht wurde die Nachbarwohnung von ihnen als Lager benutzt?«, bat Judith Brunner.
Walter Dreyer stand auf und machte Anstalten zu gehen. »Ich muss noch einiges erledigen, ich bin noch nicht einmal mit allen Zeugen durch. Bei den Bauers schau ich vorsichtshalber auch vorbei.«
Judith konnte seine Unruhe gut verstehen, bat ihn aber trotzdem, auch bei

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