EISENHEIM: THRILLER: Erstes Buch (German Edition)
zweiter Flüchtigkeitsfehler an diesem Tag gewesen. Forester zwang sich zum Nachdenken. Ein halsbrecherischer Fluchtversuch schied für ihn aus. Man musste nicht bei der Polizei sein, um anhand eines Kennzeichens die dazugehörige Adresse zu ermitteln.
Jemanden aus dem Milieu zu kontaktieren, der ihm diese Typen vom Hals schaffte – diese Option wog Forester ab. Doch die Leute aus dem Milieu suchte und fand man nicht, wenn man sie brauchte. Forester fand zu einer Lösung, als er das Police Department in seinem Rückspiegel verschwinden sah. Er folgte der Tremont Street, bis sie zur Columbus wurde, und verließ die Columbus wenig später in westliche Richtung. Auf der Centre Street steuerte er nach zwei Blocks das ihm bekannte Gordons Diner an. Er parkte seinen Chevy davor und ging mit Trevor ins Restaurant. Er ließ Trevor Platz nehmen, ging zum Münzsprechapparat des Hauses, wartete, bis der beigefarbene Van am Restaurant vorbeifuhr, wendete und auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Dann rief er Eisenheim im Department an. Der Streifenwagen kam bereits zwei Minuten nach Foresters Anruf bei Eisenheim vor dem Diner an. Er war aus derselben Richtung wie Forester vor dem Diner eingetroffen und überraschte umso mehr den Fahrer des Vans. Der Streifenwagen fuhr quer über die Gegenfahrbahn und setzte sich schräg vor den Van. Zwei Beamte ließen die beiden Männer aus dem Fahrzeug aussteigen. Forester wartete nicht ab, bis der Einsatz beendet war, sondern stieg mit Trevor eilig in seinen Wagen.
Zurück auf der Columbus klärte er Trevor schließlich auf.
Trevor zeigte sich besorgt; in Foresters Gegenwart jedoch fühlte er sich sicher. Er hatte bereits zuvor einen Zusammenhang zwischen der vergessenen Pizzaschachtel und dem Van vor dem Diner herzustellen versucht, doch erst in der Anspannung Foresters Gewissheit gefunden, dass sein Fehler nicht unentdeckt geblieben war. Warum sonst hätte Forester ihn persönlich aus seiner Wohnung abgeholt, wenn nicht deswegen? Irgendetwas war komplett schief gelaufen, stellte Trevor Dix jetzt mit brummendem Schädel fest.
Forester klärte Trevor grob über sein weiteres Vorgehen auf. Er würde ihn bei sich zu Hause absetzen, ihm zeigen, wo sich seine Magnum und die Munition dazu befand, und dann gleich weiter zu Detective Eisenheim in das Department fahren. Die Vorstellung, bewaffnet und allein in Foresters Wohnung auszuharren, gefiel Trevor ganz und gar nicht. Er protestierte lautstark!
Eisenheim
Eisenheim hatte Captain McGuire von seinem vermuteten Zusammenhang zwischen Jones und Kingfield berichtet. Er hatte von ihm sogleich die Genehmigung erhalten, die Telefongesellschaft zu kontaktieren, um die Nummer der infrage kommenden Telefonzellen anzufordern.
Dann besorgte sich Eisenheim die Liste der Telefonnummern, die von Kingfields Wohnung angerufen worden waren und die bereits die ermittelnden Beamten am Kingfield-Mord in ihren Akten hatten. Er untersuchte die Liste zuerst auf Edwin Jones‘ Telefonnummern, doch Kingfield hatte zu keiner Zeit Edwin Jones oder Thomas Edwards privat oder in ihren Geschäften angerufen.
Sodann setzte er sich mit Detective Sanchez in Verbindung. Er wollte über den Stand der bisherigen Ermittlungen im Mordfall Jones unterrichtet werden. Wie Detective Sanchez ihm berichtete, war Thomas Edwards noch nicht aufgetaucht. Die Obduktion von Edwin Jones hatte jedoch am Abend zuvor ergeben, dass es sich bei der Tatwaffe zweifelsfrei um ein Rasiermesser handeln musste. Zudem gingen sie davon aus, dass Thomas Edwards mit einem blauen 3er BMW auf der Flucht sei. Von beiden Autos, die auf Jones und Edwards angemeldet waren, fehlte nur der BMW.
Dann erzählte ihm Detective Sanchez etwas, das ihn während der Untersuchung nachdenklich gestimmt hatte. Im privaten Telefonbuch der beiden Lebenspartner waren auf einer einzigen Seite zehn Frauennamen aufgeführt, hinter der sich neunstellige Nummern befanden. Nummern, die keine Telefonnummern sein konnten. Eisenheim nahm dies zur Kenntnis und wies Sanchez an, sich vorerst nur auf die Liste der Telefonkontakte zu konzentrieren. Er sollte Druck bei der Telefongesellschaft machen. Er wollte die Liste heute noch in den Händen halten, um die Nummern vergleichen zu können, die Jones oder Edwards und Todd Kingfield in den vergangenen Wochen angerufen hatten. Wenn es einen Zusammenhang zwischen Jones und Kingfield gegeben hatte, klärte Eisenheim Sanchez nun auf, dann müsste höchstwahrscheinlich auch
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