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Eiseskälte: Island-Krimi (German Edition)

Eiseskälte: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Eiseskälte: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnaldur Indriðason
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Bedeutung in der Kiste seiner Mutter gefunden habe. Erlendur nickte, er habe einen Brief von Matthildurs Schwester gefunden, der ihm sehr weitergeholfen habe.
    »Na denn«, sagte Kjartan. »Aber wieso bist du jetzt schon wieder hier? Ich weiß nicht, was ich noch für dich tun kann. Wirst du das in einem Buch veröffentlichen?«
    »Das weiß ich nicht, es geht eher darum, meine Wissbegierde zu befriedigen. Ich habe mit einigen Leuten hier in der Gegend gesprochen, alle waren sehr liebenswürdig und konnten sich erstaunlich gut an die Vorfälle erinnern.«
    »Ja, hier lebt ein guter Menschenschlag«, sagte Kjartan. »Ich habe nie etwas anderes feststellen können.«    
    Erlendur nickte zustimmend. Auf der Fahrt durch das verschneite Fagridalur hatte er intensiv darüber nachgedacht, wie er die Rede auf Kjartans Vater bringen konnte, um herauszufinden, ob Kjartan wusste, wer sein leiblicher Vater war. Seinem Namen nach zu urteilen war jemand anderes als Vater angegeben worden, und den Darstellungen anderer Leute nach zu urteilen war Jakob so etwas wie ein heikles Gesprächsthema. Das galt wohl erst recht für den nicht anerkannten Sohn. Erlendur hatte im Grunde genommen kein Recht, sich hier umzuhören und die Leute über längst vergangene Zeiten zu befragen, er war ein Fremder, er hatte keine verwandtschaftlichen Beziehungen zu diesen Menschen. Er wusste, dass es nicht richtig war, sie unter falschen Vorzeichen auszufragen. Also zog er es vor, offen und ehrlich zu sein, denn Geheimniskrämerei und Lügen waren ihm zuwider, wenn er es mit ehrlichen und unbescholtenen Menschen zu tun hatte.
    »Ich glaube, dass ich mein Interesse am Tod oder besser am Verschwinden von Matthildur nicht gut genug erklärt habe«, sagte er nach einigem Schweigen. »Ich sprach kürzlich mit einem Mann namens Bóas über die Geschichte von Matthildur und Jakob und den Menschen, die sie kannten, aber eigentlich interessiere ich mich bereits seit Langem dafür.«
    Kjartan sah ihn mit leerem Blick an, anscheinend war er sich nicht sicher, worauf Erlendur hinauswollte.
    »Ich bin bei der Kriminalpolizei in Reykjavík, ich mache nur Urlaub in den Ostfjorden. Zufälligerweise stamme ich aber aus dieser Gegend, und deswegen habe ich schon als ganz junger Mensch von Matthildur gehört. Ihre Geschichte macht mich neugierig. Ich habe nicht vor, hier irgendetwas aufzudecken, das hier hat nichts mit einer polizeilichen Ermittlung zu tun.«    
    »Warum hast du mir das nicht gleich gesagt?«, fragte Kjartan. »Oder hattest du das erwähnt? Ich kann mich nicht erinnern. Ich dachte immer, du seist Historiker.«
    »Nein«, antwortete Erlendur. »Ich bin kein Historiker. Ich hielt es für richtig, dir das zu sagen, bevor wir uns weiter unterhalten. Falls du das überhaupt noch möchtest.«
    Kjartan sah ihn lange an, Erlendur wartete ruhig ab. Er konnte nicht abschätzen, wie er reagieren würde.
    »Ich habe wegen meiner Familiengeschichte viel über mich ergehen lassen müssen«, erklärte Kjartan schließlich. »Und ich bin der Meinung, dass nichts davon die Polizei etwas angeht. Ich wäre froh, wenn du jetzt gehen würdest.«
    »Dann wünsche ich dir alles Gute«, sagte Erlendur und stand auf. »Ich könnte aber möglicherweise herausfinden, was aus Matthildur geworden ist«, beeilte Erlendur sich dennoch hinzuzufügen. »Mit deiner Hilfe.«
    »Auf Wiedersehen«, sagte Kjartan und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
    Erlendur seufzte. Er schaute Kjartan nach, der in seinem Zimmer verschwand. Kjartan hat vollkommen recht, dachte er, sein Leben ging Erlendur nichts an. Trotzdem war er mit dieser Wendung der Dinge nicht zufrieden. Nicht auszuschließen, dass Kjartan über irgendwelche Informationen verfügte, die helfen konnten, mehr über Matthildurs Schicksal herauszufinden, er war ein wichtiger Faktor in dieser Geschichte.
    Erlendur konnte sich nicht entschließen, zu gehen. Eine Angestellte kam zu ihm und fragte, ob sie etwas für ihn tun könne, aber er sagte, er sei im Begriff, das Haus zu verlassen. Langsam ging er den Flur entlang, an dem Kjartans Zimmer lag. Der alte Mann hatte die Tür nicht ganz zugemacht. Erlendur blieb vor der Tür stehen. Er überlegte einen Moment lang, ob er sie aufschieben und Kjartans Geduld auf eine weitere Probe stellen sollte, verwarf aber den Gedanken und ging langsam weiter.
    »Bist du immer noch da?«, hörte er Kjartan von drinnen fragen.
    Erlendur schob die Tür auf. Kjartan saß auf seinem Bett und

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