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Eisfieber - Roman

Titel: Eisfieber - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Wettervorhersage hieß, kein Schnee, du potthässliche Kuh.«
    »Hört auf, ihr zwei«, sagte Nigel ruhig. Er zog sich die Perücke vom Kopf und die Brille von der Nase. »Zieht eure Verkleidungen aus. Wir wissen nicht, wie bald diese Aufpasser der Polizei Beschreibungen von uns liefern.«
    Die anderen folgten seinem Beispiel.
    »Wir könnten hier bleiben, uns Zimmer nehmen und warten, bis der Schneesturm vorüber ist«, schlug Elton vor.
    »Zu gefährlich«, antwortete Nigel. »Wir sind bloß ein paar Kilometer vom Labor entfernt.«
    »Wenn wir im Schnee festsitzen, kommen die Bullen auch nicht durch. Und sobald das Wetter halbwegs erträglich ist, machen wir uns davon.«
    »Wir haben einen Termin mit unserem Kunden.«
    »Bei diesem Dreckswetter fliegt der seinen Helikopter bestimmt nicht.«
    »Richtig.«
    Kits Handy klingelte. Er sah auf seinem Laptop nach. Es war ein normaler Anruf, kein umgeleiteter aus der Telefonanlage des Kreml. Er meldete sich. »Ja?«
    »Ich bin’s.« Kit erkannte die Stimme von Hamish McKinnon. »Ich ruf übers Handy an. Muss mich beeilen, Willie ist nur kurz zur Toilette.«
    »Was ist los?«
    »Kaum wart ihr fort, tauchte sie hier auf.«
    »Ich hab das Auto gesehen.«
    »Sie hat die Kollegen gefunden und die Polizei gerufen.«
    »Kommt die denn bei diesem Wetter durch?«
    »Sie wollen’s jedenfalls versuchen. Die Gallo ist gerade hier bei uns im Pförtnerhaus gewesen und hat uns die Bullen angekündigt. Wenn sie hier ankommen … Tut mir Leid, ich muss aufhören.« Hamish beendete das Gespräch.
    Kit steckte sein Handy wieder in die Tasche. »Toni Gallo hat die Werkschutztypen gefunden«, verkündete er. »Sie hat die Polizei gerufen, und die ist jetzt unterwegs.«
    »Damit ist alles klar«, sagte Nigel. »Wir steigen in den Astra um.«
     

01.45 Uhr
     
     

     
     
     
     
     
    Craig schob gerade seine Hand unter den Saum von Sophies Pullover, als er Schritte hörte. Er löste die Umarmung und drehte sich um.
    Seine Schwester stieg im Nachthemd die Leiter vom Heuboden herunter. »Mir ist so komisch«, sagte sie und ging ins Bad.
    Frustriert wandte Craig seine Aufmerksamkeit wieder dem Fernsehfilm zu. Die alte Hexe, nunmehr in ein schönes Mädchen verwandelt, verführte gerade einen gut aussehenden Ritter.
    Da tauchte Caroline wieder auf und sagte: »Im Bad stinkt’s nach Kotze.« Sie stieg die Leiter hinauf und ging wieder ins Bett.
    »Hier bleiben wir nie ungestört«, sagte Sophie leise.
    »Genauso gut könnten wir ’s in Glasgow am Hauptbahnhof treiben«, erwiderte Craig und küsste sie trotzdem noch einmal. Diesmal öffnete sie den Mund, und ihre Zunge kam seiner entgegen. Lustvoll stöhnte Craig auf.
    Er schob seine Hand wieder unter Sophies Sweater, bis er ihre Brust spürte. Sie war klein und warm und von einem BH aus dünner Baumwolle bedeckt. Craig drückte sie sachte, und nun war es Sophie, die unwillkürlich aufstöhnte.
    Da piepste Tom: »Hört auf, hier rumzugrunzen, ich kann nicht pennen!«
    Das gab Craig den Rest. Er zog seine Hand unter Sophies Pullover hervor und hätte am liebsten vor Frustration laut gebrüllt. »Tut mir Leid«, murmelte er.
    »Wieso gehen wir nicht woanders hin?«, fragte Sophie.
    »Wohin denn?«
    »Wie wär’s mit dem Dachboden, den du mir heute gezeigt hast?«
    Craig war begeistert. Dort wären sie vollkommen allein, und niemand würde sie stören. »Tolle Idee!«, sagte er und stand auf.
    Sie zogen sich Mäntel und Stiefel an, und Sophie setzte eine pinkfarbene Wollmütze mit einem Bommel auf, die sie ebenso niedlich wie unschuldig aussehen ließ. »Ein richtiger Wonneproppen«, kommentierte Craig.
    »Wer?«
    »Du.«
    Sie lächelte. Noch vor ein paar Stunden hätte sie eine derartige Bemerkung »end-öde« genannt. Inzwischen aber hatte sich ihr Verhältnis gewandelt. Vielleicht lag es am Wodka, doch Craig hatte eher das Gefühl, die Szene im Badezimmer, als sie sich gemeinsam um Tom gekümmert hatten, sei der Wendepunkt gewesen. Die Hilflosigkeit des Kindes hatte sie beide dazu gezwungen, sich wie Erwachsene zu verhalten. Danach war es schwer, wieder in die Rolle des stets coolen, sich immer leicht angeödet gebenden Halbwüchsigen zurückzufallen.
    Allerdings wäre Craig nie auf die Idee gekommen, dass man das Herz eines Mädchens gewinnen könnte, indem man sie Erbrochenes aufwischen ließ.
    Er öffnete die Scheunentür. Ein kalter Wind blies Schneeflocken über sie wie Konfetti. Craig trat entschlossen hinaus, hielt Sophie die Tür auf

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