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Eisige Naehe

Eisige Naehe

Titel: Eisige Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Tisch habe fallen lassen, oft habe ich bestimmte Ergebnisse in meinen Berichten nicht erwähnt, weil ich dazu aufgefordert worden bin. Ich bin nicht der große Schisser, falls ihr das denkt, aber auch ich muss mich wohl oder übel manchen Anweisungen beugen.«
    »Wow, das hört sich richtig geil an, ehrlich«, entfuhr es Henning mit beißender Ironie. »Haben auch wir schon solche getürkten Berichte von dir bekommen?« »Bis jetzt nicht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Kommt drauf an.«
    »Tja, hast du nun die Ergebnisse noch oder nicht?« »Möglich. Aber glaubt bloß nicht, dass ihr irgendwas von mir bekommt, das geb ich erst raus, wenn die Hölle zufriert.«
    »Da spricht der Eagles-Fan. Aber die haben auch gesagt, sie würden erst wieder zusammen auftreten, wenn die Hölle zufriert. Sie sind wieder zusammen ...« Jürgens stellte sich dicht vor Henning, packte ihn am Arm, zog ihn ein paar Meter weg und flüsterte: »Der Vergleich hinkt. Es hat keinen Sinn, in diesem Dreck zu wühlen, ihr würdet euch nur mit Leuten anlegen, die unendlich viel mehr Macht und Einfluss haben. Diese Leute, die ihr nicht mal kennt ...«
    »Das klingt ja gerade so, als würdest du sie kennen«, bemerkte Henning mit hochgezogenen Brauen. »Du kannst dir deinen Spott sparen, ich meine es nämlich ernst. Diese Leute sind zu allem fähig, und eine Abmahnung oder kurzzeitige Suspendierung wäre noch die gnädigste Strafe. Ich bin Pragmatiker und werde mich aus allem raushalten. Kommt wieder, wenn die Hölle zugefroren ist, dann geb ich euch, was ihr wollt. Aber erst dann.« »Claudia?«, fragte Henning und drehte sich zu ihr. »Was soll ich dazu schon sagen?«, entgegnete sie lakonisch. »Ich weiß ja nicht einmal, worum es geht. Vielleicht erklärt's mir mal jemand.«
    »Oh, das ist natürlich was anderes«, sagte Henning und lächelte süffisant. »Dein lieber Chef hat dich also doch noch nicht eingeweiht. Das wolltest du doch gestern Abend noch machen, wenn ich mich recht entsinne. Oder habe ich da was falsch verstanden?« »Ja, Klaus, wieso hast du mir nicht erzählt, was hier abläuft? Ich werde immer neugieriger.« »Du hast geschlafen, als ich nach Hause gekommen bin, und heute Morgen hatte ...«
    Claudia Bartels winkte ab. »Lass gut sein, ich bin geduldig.«
    Jürgens fasste Henning erneut am Arm, doch der zischte: »Lass mich los, verdammt noch mal!« »Entschuldigung, wusste nicht, dass du heute extrem dünnhäutig bist. Lasst uns drei mal rausgehen und in Ruhe reden. Claudia, fang schon mal mit der Leber an, ich bin gleich wieder da.«
    »Danke für euer Vertrauen«, rief sie ihnen spöttisch hinterher.
    »Du wirst schon noch alles erfahren«, erwiderte Jürgens und führte Henning und Santos in einen Abstellraum. Dort schloss er die Tür und sagte: »So, jetzt noch mal von vorne, und keine Unterbrechung. Günter hat sein Zeug noch, aber er hat Druck bekommen von Rüter, der auch mir vorhin einen kurzen Besuch abgestattet hat...« »Rüter weiß von eurem Fund?«, wurde er von Santos unterbrochen.
    »Was weiß ich! Kann sein, dass er von irgendwoher einen Tipp bekommen hat, oder er verfügt über den berühmten sechsten Sinn. Ich wollte vor Claudia nicht so deutlich werden, aber wir müssen verdammt vorsichtig sein. Nehmt meinen Rat an und vergesst um Gottes willen diese verfluchte DNA. Das hat nichts mit Angst oder Feigheit zu tun, sondern mit Überleben. Keiner von uns kann es sich leisten, den Job zu verlieren, schon gar nicht in der heutigen Zeit...«
    »Weiß Claudia tatsächlich nicht Bescheid?« Jürgens rollte mit den Augen. »Ich wollte es ihr wirklich gestern Abend noch erzählen, aber sie hat geschlafen. Heute Morgen habe ich's bewusst nicht mehr erwähnt und gehofft, sie würde mich nicht darauf ansprechen. Jetzt kommt ihr, und nun muss ich's ihr doch sagen. Da habt ihr ganz schön was angerichtet.« »Jetzt sind auf einmal wir schuld? Wer hat uns denn gestern Abend ganz aufgeregt angerufen und wollte sich mit uns treffen? Ohne deinen Anruf wären Lisa und ich wesentlich ruhiger und entspannter. Woher sollten wir denn wissen, dass Claudia ahnungslos ist? Du wolltest sie einweihen.«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe, und das war ein Fehler. Es war alles ein Fehler, den ich hoffentlich nicht eines Tages bitter bereue. Was Claudia angeht, ich muss eben zusehen, dass ich das so hinkriege, ohne dass sie zu viele Fragen stellt. Aber das soll nicht eure Sorge sein, mir wird schon was einfallen. Lasst die Sache

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