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Eisige Schatten

Eisige Schatten

Titel: Eisige Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kay Hooper
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berührt er ihr Gesicht. »Alles in Ordnung?«
    Seine Hände waren immer so warm. Das gefiel ihr. Bei seinen Berührungen hätte sie am liebsten geschnurrt.
    Eigentlich müsste mir das peinlich sein, dachte sie.
    »Mir geht’s gut«, sagte sie schließlich.
    »Du hast im Schlaf geschrien.«
    Cassie betrachtete sein Gesicht im Lampenschein, prägte es sich mit einer Intensität ein, die ihr kaum bewusst war. »Nur ein schlechter Traum, nehme ich an.«
    »Du erinnerst dich nicht?«
    »Nicht so richtig. Da war etwas mit einem Spiegel. Und ich konnte die Musik nicht loswerden.« Sie runzelte plötzlich die Stirn. »Kann ich immer noch nicht.«
    »Welche Musik?«
    »Mir ist schon den ganzen Tag eine Melodie durch den Kopf gegangen. Sie kommt mir vage bekannt vor, aber ich kann mich nicht erinnern, was es ist.«
    »Vielleicht erkenne ich sie.«
    Cassie lächelte ihn an. »Glaub mir, du willst mich nicht summen hören. Ich bin völlig unmusikalisch.«
    »Wirklich?« Er entspannte sich neben ihr, den Kopf in die eine Hand gestützt, während die andere leicht auf ihrem Bauch lag. »Das ist schwer zu glauben. Du hast eine so musikalische Stimme.«
    »Muss wohl in den Genen liegen. Ich kann keinen Ton halten, auch wenn ich mir noch so viel Mühe gebe.« Cassie konnte sich nicht erinnern, wann er die Decke über sie beide gezogen hatte, war aber froh darüber. Es war ihr nicht direkt peinlich, aber nackt neben ihm zu liegen machte sie doch ein wenig befangen.
    Ein wenig?
    Großer Gott.
    Leidenschaft war wirklich eine erstaunliche Sache. Kein Wunder, dass so viel darüber geschrieben wurde. Zum ersten Mal in ihrem Leben verstand Cassie jetzt, wie Menschen behaupten konnten, Leidenschaft hätte sie um den Verstand gebracht.
    »Cassie?«
    Sie blinzelte zu ihm hoch. »Hm?«
    »Du warst plötzlich weg. Wo warst du?«
    Cassie überlegte, ob sie wohl geschielt hatte. Selbst die Erinnerung an Leidenschaft war erstaunlich. Sie räusperte sich. »An keinem bestimmten Ort. Wie spät ist es?«
    Er blickte an ihr vorbei zum Nachttisch. »Kurz nach elf.«
    »Ich sollte Max rauslassen.«
    »Ich mach das. Später.« Ben beugte sich hinunter und küsste sie langsam und ausgiebig.
    Als er den Kopf wieder hob, hatte ihm Cassie die Arme um den Hals geschlungen und war sich so gut wie sicher, dass sie schnurrte. Wo waren die verdammten Decken hergekommen? Sie wollte, dass sie verschwanden.
    Ben schien dieselbe Idee zu haben. Er schob die Decken bis zu seinen Hüften zurück, was Cassie noch viel weiter unten entblößte. Sein Blick ruhte auf ihren kleinen, blassen Brüsten, und dann berührte er sie mit den Händen.
    Cassie hörte, wie ihr ein kleiner Laut entfuhr, den sie einfach nicht zurückhalten konnte. Selbst flüchtigste Berührungen nahm sie intensiv wahr. Die enorme Intimität seiner Hände auf ihrem nackten Körper war etwas, das sie bis in die Seele spüren konnte.
    Sie merkte nicht, dass sich ihre Augen geschlossen hatten, dass sich ihre Fingernägel in seine harten Schultermuskeln gruben. Das Bett war verschwunden, der Raum, das Haus. Die Welt. Sie wusste nur, dass seine warmen Hände sie streichelten, eine Lust hervorriefen, deren sie sich nicht für fähig gehalten hatte. Ihre Brüste waren heiß und schmerzten, ihr Bauch war leer, und als seine Hände zwischen ihre Beine glitten, glaubte sie zu sterben.
    Seine Liebkosungen waren die eines erfahrenen Liebhabers. Er ließ ihr Verlangen stärker und stärker werden, bis sie die sich steil nach oben windende Spannung kaum mehr ertragen konnte. Sie wollte ihn anflehen, sie nicht mehr zu foltern, aber ihr entrang sich nur ein tonloses Wimmern.
    Dann spürte sie ihn zwischen ihren Schenkeln, spürte das langsame, unentrinnbare Drängen seines harten Fleisches in ihrem Körper, und das leise Geräusch, das sie von sich gab, war voller Triumph und Begierde.
    »Öffne deine Augen, Liebste«, murmelte er. »Sieh mich an.«
    Sein Gesicht war straff, die Augen dunkel und andächtig, als er tief in ihre schaute, und Cassie staunte erneut. Sie konnte seine Gedanken nicht lesen, und doch sah sie tiefer, und dieser unglaublich intime Austausch schraubte ihre Lust noch höher, während sich ihre Körper im selben Rhythmus bewegten.
    »Ben«, flüsterte sie, gab dem Drang nach, seinen Namen auszusprechen, und hörte dabei die Panik in ihrer Stimme.
    »Ich bin hier.« Seine Lippen berührten die ihren, spielten mit ihnen, seine Unterarme unter ihren Schultern, die Finger in ihrem Haar vergraben. Diese

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