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Eisige Umarmung (German Edition)

Eisige Umarmung (German Edition)

Titel: Eisige Umarmung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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auf ihrer Seite zu haben. „Und wenn ich ablehne?“
    Hawkes Augen glühten auf. „Dann entziehe ich Walker meinen Schutz.“
    Nur dem Erwachsenen. Nicht den Kindern. Der Rat hatte ihm weniger angeboten, obwohl er für sie in Blut gebadet hatte. „In Ordnung.“ Er brachte den Teil zum Schweigen, der diese schnelle Kapitulation infrage stellte. Walker brauchte keinen Schutz – sein Bruder konnte gut auf sich selbst aufpassen. „Aber ich möchte dieselben Freiheiten wie alle anderen Soldaten.“ Keine weiteren Ketten oder Käfige.
    „Sie sind nicht in der Lage zu verhandeln.“
    „Ich habe immerhin meine Fähigkeiten.“ Das war keine Drohung. Jetzt jedenfalls noch nicht.
    Ein leises Knurren stieg in Hawkes Kehle auf, als hätte er die Gefahr gespürt. Doch er antwortete mit ruhiger Stimme: „Die meisten Männer wären spätestens jetzt ausgerastet. Ich wäre Ihnen sicher an die Kehle gegangen.“
    „Ich bin nicht wie die meisten.“ Manchmal war er nicht einmal sicher, ob er überhaupt ein Mensch und kein Monster war. „Wenn ich Rache wollte, würde ich Ihnen einfach Sienna auf den Hals hetzen.“ Niemand in der Höhle konnte Hawke so in Rage bringen wie Judds Nichte. „Seit Sie Sienna gezwungen haben, mit Indigo zu trainieren, ist ihre Laune … äußerst unterhaltsam.“
    Hawkes Gesichtsausdruck wurde düster. „Halten Sie mir bloß diesen Teufelsbraten vom Leib – sie macht mehr Ärger als ein Rudel wild gewordener Katzen.“ Hawke holte eine Karte hervor. „Ich brauche jemanden, der sich um den östlichen Quadranten kümmert.“
    Judd ging zum Tisch, um einen Blick auf die ausgerollte Folie zu werfen. „Einsame Gegend, meilenweit keine Ansiedlung“, sagte er, um sich eine Orientierung zu verschaffen. „Ein Teil des äußeren Grenzgebietes.“ Das Gebiet war die erste – die am weitesten entfernte – Verteidigungslinie. Das warf ein anderes Licht auf das Angebot. Wollte Hawke ihn auf die Probe stellen?
    Der Leitwolf zeigte auf das Grenzgebiet. „Es gab in der letzten Zeit Meldungen über Eindringlinge. Vielleicht bloß Mutproben von Jugendlichen, Menschen oder Gestaltwandlern, aber wir müssen sichergehen, dass nicht mehr dahintersteckt. Keine unnötige Kontaktaufnahme. Ich brauche Informationen, bevor wir etwas unternehmen. Wenn es nur Jugendliche sind, kann man ihnen Angst einjagen, damit sie sich wieder benehmen. Erwachsene Raubtiere kennen unsere Regeln.“ Auf unerlaubtes Eindringen stand der Tod. Die SnowDancer-Wölfe kannten keine Gnade, Judd hatte die Toten gesehen, die das bestätigten. Dadurch hatte das Rudel nicht nur überlebt, sondern war auch zum mächtigsten in ganz Kalifornien aufgestiegen.
    „Verstanden.“ Eingerostete Teile seines Gehirns reckten sich erwartungsvoll.
    „Es ist dort verflucht einsam.“ Hawke sah ihn an. „Vielleicht kommt wochenlang niemand vorbei. Ich werde Sie zum Schichtdienst einteilen – zwei Wochen dort draußen, ein Woche hier. So machen es die meisten, die an diesen einsamen Orten stationiert sind.“
    „Nur Gestaltwandler haben ein Bedürfnis nach der Nähe anderer.“ Das war für sie offensichtlich genauso wichtig wie essen oder atmen. Judd hatte beobachtet, wie aggressiv sie wurden, wenn dieses Bedürfnis nicht erfüllt wurde. Brenna war während ihrer Heilung oft von Rudelgefährten umgeben gewesen.
    Allerdings wussten nur wenige, dass in den schlimmsten Sitzungen, in denen sie die Nähe des Rudels nicht ertragen konnte, Judd ihr den notwendigen körperlichen Halt gegeben hatte. Eigenartigerweise hatte sie ihm Körperprivilegien zugestanden – hatte er sie fast von Anfang an berühren dürfen. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er so lang anhaltenden Körperkontakt gehabt. Sie war so weich gewesen. Warm. Voller Vertrauen. Es hatte seine Medialensinne völlig durcheinandergebracht.
    „Allein zu arbeiten ist Teil meines Wesens.“ Ein Geschenk der Natur.
    Hawke nahm ihn beim Wort. „Hier steht eine alte Hütte.“ Er zeigte auf einen Punkt nahe der Grenze, die nicht ohne Erlaubnis überschritten werden durfte. Das großes Territorium der Wölfe umfasste auch einige Gebiete, in denen andere Völker lebten und arbeiteten, und dort waren die Regeln nicht so strikt, aber das Waldgebiet, das sich vor der Höhle erstreckte, war ihnen heilig. „Ausgestattet mit allen notwendigen Kommunikationsmitteln. Dort können Sie Ihr Basislager aufschlagen.“
    Eine Stunde später machte sich Judd auf den Weg, er wollte die weite Strecke mithilfe seiner

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