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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Frau üvverfahren wode, met Avvsich“ 9 , sprach sie akzentuiert langsam.
    „Ach deswegen das ganze La lü lala. Hab mich schon gefragt, was passiert ist. Aber die zuständigen Kollegen sind doch sicher schon am Unfallort. Können Sie denen das nicht erzählen?“, versuchte er sie noch immer loszuwerden.
    „Här Dember, ich komme jetz in die 4. Etag. Dann verzälle isch Inne, wat isch weiß, und dann könne Se vum mir us damit mache, wat Se für richtig halde un wat Se wolle“ 10 , ließ sie nicht locker.
    „Okay, okay, Frau Oehmchen. Aber wir sind nicht mehr in der 4.Etage. Sie müssen zum Walter-Pauli-Ring 6 kommen, der Pförtner kann Ihnen den Weg zeigen. Ich hole Sie dann unten im Eingangsbereich ab. Bis gleich.“
    Der Pförtner wies ihr die Richtung, und eilig ging sie mit ihren hochhackigen Schuhen im Stakkatoschritt zur Hausnummer 6. Fast zeitgleich kam Dember durch die Tür in den Eingangsbereich. Er begrüßte sie und bat sie sogleich, mit in sein Büro zu kommen.
    „Schick hatt Ihr et he. Alles esu neu. Hatt Ihr e schön Büro jekräht?“ 11 , fragte sie ihn auf dem Weg in die 1. Etage.
    „Die Büros sind hier alle gleich, na ja, zumindest beinahe“, antwortete er fast widerwillig. „So, wir sind da, Frau Oehmchen“, zeigte er auf die offenstehende Bürotür. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch, und Frau Oehmchen nahm auf einem der zwei Besucherstühle Platz. „Was können Sie denn nur mir von der Mordkommission über den Unfall sagen? Dafür sind wir nämlich nicht zuständig, wissen Sie.“
    „Es dat nit ejal, wie einer ömjebraat weed? Jilt dat nur als Mord, wenn einer erschossen weed?“ 12 , wurde ihre Stimme und auch ihre Stimmung ein wenig kribitzig.
    „Woher wollen Sie denn wissen, dass der Unfall kein Unfall war?“, sagte Dember in einem nahezu herablassenden Tonfall.
    „Här Kommissar Dember“, sah sie ihn mit ernster Miene an und wurde sehr lautstark. „Wenn dat ene Unfall wor, dann fress isch ne Besem met Still samp Putzfrau. Schleßlich han isch gehürt, wie einer voll op dä Pissel getrodde hät un met krischende Reife lossgeras es. Enä, nä, dat wor keine Unfall, dat wor Mord. Da verwedde isch ming neue noch nit jeniete Sampjack drop“ 13 , regte sie sich auf.
    Dember nahm sich nun endlich Papier und Stift: „Was war das für ein Auto, können Sie den Fahrer oder die Fahrerin beschreiben, haben Sie das Kennzeichen zufällig gesehen?“, machte er sich schreibbereit.
    „Dat wor so en deck Karr, ne 5er-BMW in schwatz. Wä jefahre es,kunt isch nit sinn und das Kennzeichen fing mit „K“ wie Kölle an. Ich mein, do wör och en „9“ jewäs. Sescher ben isch mer evver nit. Dat jing all vell zu schnell. Dä es evver och noch mit seinem Wage jejen dä Pohl jefahre. Künnt Ihr dat net met dä Lackspure dat Auto ermittelen? Im Tatort jeht dat doch och immer“ 14 , schaute sie ihn erwartungsvoll an.
    „Da werden auch komplexe Fälle in 90 Minuten gelöst und jeder ermittelt allein. Sie halten die Fernsehkrimis nicht wirklich für realistisch, oder doch Frau Oehmchen?“, nahm er ihr kopfschüttelnd die Illusion.
    „Wie och immer, Herr Kommissar. Sie maache dat schon. Finge Sie dä Fahrer und sperren Se ihn en. Su ene Killer darf doch nit frei erömlofe.
    Ach, wat isch fass verjesse hätt. Isch kenne die Frau, jo nit dr Name, evver isch fahre die seit jeraumer Zick. Isch holle die öm 10 vür fünnef immer am letzte Denstag em Mond am Neppeser Bahnhoff av und bränge se dann zom ‚Goldene Kappes‘. Später holl isch se dann widder do av un fahr se zom Bahnhof zorück. Villeisch hülf üsch dat. Mieh kann isch jetz nit sage“, stand sie auf, nahm ihre Tasche mit dem Samt und verabschiedete sich. „Un rofe Se mich an, wenn noch jet es. Och nur esu“ 15 , zwinkerte sie ihm wieder einmal zu.

    Dember war froh, dass Katrin Oehmchen weg war. Ihren penetranten Parfümgeruch allerdings würde er noch länger in der Nase haben. Bei der Verkehrsdirektion fragte er nach der Mobilfunknummer des Unfallteams und rief die Kollegen an.
    Er erzählte ihnen von der Zeugin und erfuhr, dass sie die Personalienvon Katrin Oehmchen bereits aufgenommen hatten. Er bat darum, ihn auf jeden Fall anzurufen, sofern sich auch nur der leiseste Verdacht ergab, dass dies kein gewöhnlicher Unfall gewesen war. Zum Schluss ließ er sich noch den Namen des Unfallopfers geben und krakelte ihn auf sein Blatt Papier.
    Danach ging er zu Westhoven und erzählte ihm von Katrin Oehmchens Angaben.

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