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Eiskalt in Nippes

Eiskalt in Nippes

Titel: Eiskalt in Nippes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Hatterscheidt , Ludwig Kroner
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Augenblick nicht weiter.

    Der Leiter der MK 6 ging sofort, nachdem er sich verabschiedet hatte, zurück zur Dienstelle. Arndt Siebert schaute von der vor ihm liegenden Akte auf und Westhoven berichtete vom aktuellen Stand der Dinge.
    Arndt Siebert und Westhoven waren sich sofort einig. Auch wenn es im Grunde nur eine Vermutung war, so bestand eine große Wahrscheinlichkeit, dass der eiskalte Leichenfund und der offensichtliche Mordunfall in engem Zusammenhang stehen müssten. Die Aussage der Zeugin Bart war sehr konkret, sie hatte keinen Zweifel daran, dass Erna Schmitzabsichtlich überfahren wurde. Um weitere Ermittlungsansätze zu erlangen, musste dringend die Öffentlichkeit informiert werden.
    Siebert wählte daher die Telefonnummer von Staatsanwalt Asmus und aktivierte die Freisprechfunktion seines Telefons, so dass alle drei mithören konnten.
    „Herr Asmus, Paul Westhoven sitzt neben mir und kann mithören“, begann er das Gespräch und schilderte dann den derzeitigen Sachstand.
    „Ich sehe das genauso wie Sie beide“, bestätigte Asmus. „Was schlagen Sie vor, wie wir vorgehen sollten?“
    „Lassen Sie uns eine Pressekonferenz einberufen“, meinte Westhoven.
    „Halten Sie das wirklich für nötig, Herr Westhoven? Meinen Sie nicht, dass hier die wie üblich abgestimmte Pressemitteilung zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft ausreicht?“
    „Nein, ich bin der gleichen Ansicht, Herr Asmus“, meinte Siebert. „Geben wir doch den Journalisten die Möglichkeit, sich bereits in diesem frühen Ermittlungsstadium ausgiebig zu informieren und zu berichten. Umso größer ist die Chance, dass dies nicht nur eine kleine Meldung in den Tageszeitungen wird. Die frühzeitige Einbindung der Presse hat uns schon sehr oft geholfen. Es würde ja schon ein kleiner Hinweis reichen.“
    „Okay, wir vergeben uns ja nichts. Könnten Sie die Vorbereitungen übernehmen und mir Bescheid geben, wann die Pressekonferenz sein wird?“
    „Ich kümmere mich darum“, rief Westhoven in Richtung Telefon.
    „Danke und bis bald“, beendet Asmus das Gespräch.
    „Komm, Paul. Wir gehen mal grad zu unserem KIL und mit ihm zusammen zu Herrn Stellmacher. Der Direktionsleiter sollte schon Bescheid wissen, bevor wir die Pressestelle einschalten“, wollte Siebert nicht vom vorgeschriebenen Dienstweg abweichen. „Ach, mir fällt gerade ein, dass sich unser KIL heute zu einer Besprechung im Landeskriminalamt in Düsseldorf befindet.“
    „Dann eben zum Vertreter“, hielt sich Westhoven knapp. Er hielt zwar nicht viel von diesen Formalitäten, aber er wollte sie auch nicht missachten, wenn es nicht unbedingt sein musste.
    Die Bürotür des Vertreters war verschlossen, und so gingen die beiden quer durch das moderne Gebäude zur Direktionsführungsstelle und erfuhren dort, dass dieser ebenfalls einen Termin hatte. Er war zu einer längeren Besprechung bei der Stadtverwaltung.
    In diesem Moment öffnete sich die Bürotür des Leiters der Kriminalpolizei: „Hallo Herr Siebert, Hallo Herr Westhoven“, gab der Leitende Kriminaldirektor Bert Stellmacher ihnen zur Begrüßung die Hand. „Was gibt es für Neuigkeiten?“
    „Wir haben konkrete Hinweise, dass ein tödlicher Verkehrsunfall eben kein Unfall war und das Opfer mit unserem Toten aus der MK Privileg in Zusammenhang steht, und…“
    „Kommen Sie rein“, unterbrach Bert Stellmacher die Ausführungen von Siebert und bat sie, in seinem Büro am Besprechungstisch Platz zu nehmen. „Das klingt ja höchst interessant.“
    „Wir haben schon mit dem zuständigen Staatsanwalt gesprochen und eine kleine Pressekonferenz angeregt. Vorher sollten wir allerdings noch von der Verkehrsdirektion den Unfall mit Erna Schmitz übernehmen.“
    Bert Stellmacher griff sofort zum Hörer und rief den Direktionsleiter der Verkehrsdirektion an. Gemeinsam stimmten die beiden Chefs das weitere Vorgehen ab. „Die bisherigen Ermittlungsergebnisse werden zusammengefasst und können gleich im Verkehrskommissariat abgeholt werden. Für Sachfragen stehen die Kollegen vom Unfallteam gern zur Verfügung, bei Bedarf unterstützen sie auch gern bei einer Vernehmung.“
    „Prima“, sagte Westhoven. „Soll ich eine Meldung für die Pressestelle vorbereiten und schon für morgen 13.00 Uhr das Forum 3 reservieren?“, bot er sich an, die Organisation zu übernehmen.
    Der Kripochef stimmte zu. Auf dem Rückweg zur Dienststelle sagte sich Westhoven, wie einfach doch alles sein konnte.
    Eine halbe Stunde später

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