Eiskalt in Nippes
ihm zum Präsidium fuhren.
„Kommen Sie schnell“, rief einer der SEK-Beamten, der soeben aus der Garage gelaufen kam. „Das müssen Sie sich ansehen.“ Asmus undden Ermittlern der MK 6 stockte der Atem, als sie die grausig zugerichtete Leiche im Kofferraum liegen sahen. Scharen von Fliegen summten angelockt durch den Geruch des Blutes in der Garage.
„Wer ist denn das?“, fragte Asmus.
„Mal sehen, vielleicht hat er Papiere bei sich“, sagte Westhoven.
„Und schauen Sie sich auch mal den Wagen an.“
„Ich würde sagen Volltreffer, Herr Westhoven.“
„Das wurde aber auch Zeit.“ Paul Westhoven zog sein Handy aus der Tasche und machte Meldung an seinen KIL 1 und Arndt Siebert. Gleichzeitig forderte er den Erkennungsdienst für die Spurensicherung an.
„Was ist das nur für ein Mensch?“, kam es Asmus über die Lippen. „Ich bin schon sehr auf seine Aussage gespannt, wenn er überhaupt was sagt“, meinte Westhoven.
Einen weiteren Moment später ertönte ein Ruf vom Hauseingang aus, und Westhoven sah, wie eine Frau heraustrat, gestützt von einem weiteren Beamten. „Die sieht aus wie Ursula Meierbrink, was macht die denn hier?“, meinte Dember plötzlich. „Ja sicher, klar ist sie das.“ Er lief zum Haus. „Frau Meierbrink, was ist passiert, wie kommen Sie denn hierher?“ „Das Schwein hat meine Mutter ermordet“, schluchzte sie. „Und mich wollte er auch töten.“
Ursula Meierbrink war augenscheinlich nicht vernehmungsfähig. Ihre Verletzungen wurden durch den alarmierten Notarzt versorgt. Anschließend wurde sie mit Blaulicht und Martinshorn in einem Rettungswagen der Kölner Berufsfeuerwehr ins nächste Krankenhaus gebracht.
„Der Mann heißt Krieger, Heinrich Krieger“, sagte Michael Drees vom Erkennungsdienst. „Er hat eine kleine Akte bei uns wegen diverser Eigentumsdelikte. Das hat die Überprüfung ergeben.“
Drees hatte in der Gesäßtasche des Ermordeten seine Geldbörse und darin den Ausweis gefunden.
„Wer ist das und was hat er hier gemacht?“, fragte Westhoven.
„Vielleicht hat er hier gearbeitet und dabei zufällig den Wagen entdeckt, mit dem Erna Schmitz überfahren wurde“, schloss Asmus messerscharf, als er neben dem vielen Blut auch Farbkleckser auf dessen Kleidung erkennen konnte.
„Wir werden das klären, Herr Asmus.“
„Toni“, verteilte Westhoven die Arbeit, „du fährst bitte zum Krankenhaus und vernimmst Frau Meierbrink, sobald die Ärzte es erlauben. Heinz, du nimmst den Tatort hier auf. Ich bitte Arndt, dass er noch zwei Kollegen zur Unterstützung schickt, sonst bist du nächste Woche noch damit beschäftigt.“ „Herr Asmus, lassen Sie uns zu Blechers Firma fahren und noch das Büro durchsuchen. Nicht, dass Blecher Helfer hatte, die jetzt Beweise vernichten.“ „Kommen Sie, hier sind genug Kollegen.“ Beide stiegen daraufhin in Westhovens Dienstwagen ein und fuhren davon.
Als Westhoven die unterste Schublade von Blechers Schreibtisch öffnete, fand er dort mehrere Faxe im Original, welche die Unterschrift von Director Mankowicz trugen. Westhoven ahnte, dass Blecher hier irgendwas getrickst haben musste. „Wir brauchen hier dringend den Sachverstand der Kollegen vom KK 35 37 . Ich will wissen, wie er das gemacht hat“, sagte er zu Asmus.
„Das wäre schon gut.“
Westhoven nahm sein Telefon aus der Jacke, wählte Arndt Sieberts Nummer und forderte einen Kollegen vom KK 35 an.
Nachdem Ursula Meierbrink ärztlich versorgt war, wurde sie von Toni Krogmann kurz im Krankenzimmer befragt. Ihre Nase war gebrochen, ein Brillenhämatom prägte sich immer mehr aus und drei Rippen waren angeknackst.
Sie erzählte, wie Blecher sie plötzlich umgerannt hatte und dann in den Keller geschleift haben musste. Die traumatisierte Zeugin wurde dabei immer wieder von Weinkrämpfen geschüttelt, als sie erwähnte, dass Blecher ihr alles gestanden hatte, und ihr klar geworden war, dass sie dem Tod sprichwörtlich von der Schippe gesprungen war.
„Ich lasse Sie jetzt in Ruhe. Wir müssen aber Ihre Aussage auf jedenFall noch zu Papier bringen. Aber werden Sie jetzt erst mal gesund, dann holen wir das sofort nach, okay?“
Ursula Meierbrink nickte und sank erleichtert in ihr Kissen zurück.
Krogmann rief Westhoven an und erzählte ihm, wie Blecher damals seinen Bruder erschlagen und wie er hiernach eine Scheinidentität aufgebaut hatte. Westhoven hingegen erzählte Krogmann, dass dies wunderbar ins Bild passen würde, denn er habe diverse Faxe
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