Eiskalt Ist Die Zaertlichkeit
»Angie.«
»Ich werde sie in meine Gebete einschließen.«
Danas Lippen lächelten, doch ihre Augen blieben ernst. »Danke, Schatzi. Und, Caroline, was Max betrifft: Tu’s noch
heute
.«
Caroline verdrehte die Augen. »Sagte ich doch.«
»Ja, ja. Dein Wort und sechzig Cent, dafür kann ich mir Schokolade aus dem Automaten ziehen. Bis später, Caroline. Ruf mich an, wenn du mit ihm gesprochen hast.«
Caroline fand Max an seinem Schreibtisch vor, in ein Telefongespräch vertieft. Er sah sie und lächelte. »Ich muss jetzt Schluss machen, Frank.« Er hörte zu und grinste. »Ja, ich verspreche, dass ich morgen komme, um Punkt zehn. Ich vergesse es nicht. Ich muss jetzt auflegen.«
»Worum ging’s denn?«
Max griff nach ihrer Hand und zog Caroline auf seinen Schoß.
»Max!«
Er setzte einen unschuldigen Blick auf. »Ja?«
Sie wehrte sich, doch er hielt sie auf seinem Schoß fest. »Jemand könnte reinkommen.«
»Und?«
»Sch-schließlich arbeite ich für d-dich«, stammelte Caroline und kämpfte gegen die Panik an, die sich in ihr ausbreitete, als sie sich so festgehalten fühlte. Er öffnete die Arme und ließ sie los.
»Dann geh und schließ die Tür.«
Carolines Herzschlag beruhigte sich. Er hatte sie losgelassen.
Das ist doch Max
, ermahnte sich Caroline.
Er ist ein guter Mann.
Dein
guter Mann.
Der Gedanke jagte ihr eine Gänsehaut über den Rücken. Statt aufzustehen schmiegte sie sich fester an ihn. »Gleich.«
Max nahm sie wieder in die Arme. »Ich habe mich schon gefragt, wo du steckst.«
Sie rieb ihre Wange an seiner Schulter, genoss es, ihn schlicht und einfach zu spüren. »Ich habe mich mit Dana unterhalten, am Ententeich. Mmh«, seufzte sie. »Du riechst so gut.«
»Das ist eigentlich mein Text.«
Sie lächelte, rückte noch ein bisschen näher an ihn heran und schnappte nach Luft, als er die Hände unter ihr Gesäß schob und sie enger an sich zog. Dann legte er eine Hand leicht auf ihre Hüfte, sodass er sie ganz umfangen hielt. Nun fühlte sie sich in keinster Weise mehr bedrängt. Oh nein, ganz und gar nicht. »Was wollte Frank von dir?«
Irgendetwas ist anders
, dachte Max.
Anders auf eine gute Art.
Es war das erste Mal, dass sie aus eigenem Antrieb mit ihm schmuste. Die Barrieren, die sie um sich errichtet hatten, schienen allmählich einzustürzen. »Er hat mich gebeten, in einer ziemlich armen Gegend ein Geschicklichkeits-training zu übernehmen. Morgen früh.«
»Das ist gut … mh.« Sie beendete den Satz mit einem Schnurren, als er ihr Kinn hob und sich ihrer Lippen bemächtigte, in einem Kuss, von dem er bereits träumte, seit sie am Vorabend ihren Gutenachtkuss beendet hatten. Einen großen Teil der Nacht hatte er wach gelegen und sich nach ihr gesehnt. Er wollte sie in seinem Bett haben, Körper an Körper. Gut, er hatte sie von dem Moment an, als er sie zum ersten Mal sah, in seinem Bett gewollt. Doch jetzt ging es um so viel mehr. Er wollte sie in seinem Haus bei sich haben. Wollte, dass ihr Lächeln das Erste war, was er sah, wenn er jeden Morgen die Augen aufschlug. Wollte ihre Stärke und ihre Zärtlichkeit. Für immer. Er hob den Kopf und blickte in ihr schönes Gesicht, und sein Herz wurde weich.
Er wollte, dass Caroline seine Frau wurde.
Nun, das war aber mal sehr spontan. Oder vielleicht hatte er es nur endlich richtig begriffen.
»Caroline«, flüsterte er, und sie öffnete die Augen. Sie liebte ihn. Sie hatte es am Vorabend ausgesprochen, und jetzt sah er es in ihren Augen. »Ich …«
Er konnte den Satz nicht zu Ende sprechen, weil sie von einem schrillen Schrei unterbrochen wurden.
»Caroline!«
Caroline fuhr zusammen, wand sich aus Max’ Armen und drehte sich zur Tür um.
Dort stand Evie, kreidebleich und zitternd. »Du …«
Caroline machte drei Schritte auf das Mädchen zu, bevor Evie eine zitternde Hand hob. »Du hast es gewusst«, zischte sie wild. »Du hast gewusst, was ich fühle, und hast dich trotzdem dazwischengedrängt. Ich hasse dich.«
»Evie, bitte.« Caroline trat noch einen Schritt vor, aber Evie wich zurück.
»Ich habe dir vertraut. Ich habe geglaubt, du wärst anders.« Sie schüttelte den Kopf, ihr hübscher Mund verzog sich zu einem gehässigen Grinsen. »Findest du das lustig, Caroline? Niedlich? Dachtest du, ich wäre ein bisschen in meinen Lehrer verknallt? Du bist auch nicht besser als die anderen. Eine billige Schlampe, die ihre Seele verkauft für den erstbesten Mann, der ihr über den Weg läuft.«
Caroline sah
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