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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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„Danke, Mister. Finn ist so …“ Er schüttelte nur den Kopf.
    â€žEin richtig mieser Knochen“, schlug Nell vor.
    â€žDer Teufel in Person“, sagte der Junge düster, als er Finn im Hinterzimmer verschwinden sah. „Der mieseste Typ, den ich kenne.“
    â€žEr war es wohl, der dir deine Nase und die Finger gebrochen hat, was?“, fragte Will.
    Denny zuckte nur die Schultern und blickte zu Boden.
    â€žWarum?“, wollte Will wissen.
    Kurz sah Denny auf, schaute von Will zu Nell und dann wieder auf seine Füße. „Ich denk mal, dass er sauer war“, meinte er achselzuckend und fügte hinzu, bevor Will ihm noch mehr Fragen stellen konnte: „So. Das hier ist die Treppe, wo’s zum Keller runtergeht. Ich geh vor. Und Sie passen gut auf, wo Sie hintreten, Miss. Ein paar von den Stufen sind lose, und da unten isses so finster wie in der Hölle.“
    Während sie vorsichtig die Treppe hinabstiegen, drang ihnen von unten ein eigenartig süßlicher Geruch in die Nase – ein bisschen wie Melasse, die unten am Topf angebrannt ist, doch mit einem verräterisch berauschenden Aroma. Nell und Will wechselten kurz einen bedeutungsvollen Blick, als sie am Fuße der Treppe angelangt waren.
    â€žWo ist denn die Opiumhöhle?“, fragte Will und schaute sich angelegentlich im Keller um, einem kalten, äußerst spärlich beleuchteten Gewölbe mit Wänden aus unverputztem Mauerwerk und einer Decke, die so niedrig war, dass er sich ducken musste, um nicht an die frei liegenden Holzbalken zu stoßen.
    Der Junge deutete auf eine finstere Nische, in der sich ein schmaler Durchgang befand. Hinter einem Glasperlenvorhang flackerten einige Ölfunzeln in der Dunkelheit. „Da drin – ’nen Quarter pro Pfeife. Es ist meine Aufgabe, zu gucken, ob alles in Ordnung ist da drin und Nachschub zu holen, wenn die noch was wollen. Mutter hat das Zeug oben in ihrem Schreibtisch eingeschlossen.“
    â€žUnd wofür sind die?“, fragte Nell und zeigte auf vier kleine Alkoven, die mit Vorhängen abgetrennt waren. Hinter einem drang gedämpft eine Frauenstimme hervor.
    â€žDas sind … ähm, ja …“ Dennys Blick schweifte sichtlich verlegen von Nell zu Will, dessen amüsiertes Lächeln ihr bewusst werden ließ, wie naiv ihre Frage gewesen war. Sie wünschte sich, sie gar nicht erst gestellt zu haben. Selbst in der unterirdischen Finsternis konnte sie sehen, wie Denny die Schamesröte in die Wangen kroch. „Wir nennen sie hier unsere Tanzkabinen, weil sie für Kunden sind, wenn sie mit einem der Mädchen allein sein wollen, um … ein privates Tänzchen zu machen.“
    â€žJa, natürlich“, beeilte Nell sich zu sagen. Mittlerweile glühten auch ihre Wangen, zumal sie wusste, wie sehr ihre Verlegenheit Will belustigte. Nur ihm gelang es stets, sie derart erröten zu lassen.
    â€žOben im ersten Stock sind noch mehr so Kabinen“, erklärte ihnen Denny. „Und auch ein paar richtige Zimmer – extra für die Schnösel, die’s ein bisschen schicker haben wollen. Kosten natürlich auch mehr.“
    â€žMutter Nabby sieht schon zu, dass der Laden sich auszahlt“, bemerkte Will.
    â€žJa, wenn man sie so sieht, würd’ man nie drauf kommen“, meinte Denny, „aber sie ist echt die reichste Frau im ganzen North End. Sie hat nämlich nicht nur den Laden hier, sondern ihre Finger in so einigen Sachen drin, in der ganzen Gegend. Und sie ist viel klüger, als man denkt. Nicht grad die Netteste, aber vom Geldmachen versteht sie was.“ Er schnappte sich eine der Öllaternen, die vereinzelt an Haken von den Deckenbalken herabhingen. „Zu Marys und Johnnys Wohnung geht’s hier lang, durch den Kohlenkeller.“
    Durch ein wahres Labyrinth enger modriger Gänge führte Denny sie in den hinteren Teil des Hauses zu zwei nebeneinanderliegenden Türen, von denen grüne Farbe blätterte. Die linke Tür hatte ein dunkel beschlagenes Riegelschloss, an der rechten hing ein nagelneu funkelndes Vorhängeschloss. Denny steckte einen der beiden Schlüssel in das linke Schloss, machte die Tür auf und bedeutete Nell und Will einzutreten. Moderiger Grabesgeruch empfing sie – so muffig und durchdringend, dass er sogar noch den süßlichen Geruch des Opiums überdeckte.
    â€žGibt es nur das eine Zimmer?“, fragte Nell und

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