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Eiskalt Wie Die Suende

Eiskalt Wie Die Suende

Titel: Eiskalt Wie Die Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
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dürfte.
    â€žBring die beiden nach unten und zeig ihnen die Wohnung“, rief Riley und warf den Schlüsselbund quer durch das Zimmer zu Denny hinüber.
    Der Junge reckte sich vor, um ihn aufzufangen, griff jedoch knapp daneben und verzog kurz vor Schmerz das Gesicht, als die Schlüssel hart an seine Fingerknöchel schlugen und dann scheppernd zu Boden fielen. Als er sich bückte, um sie aufzuheben, sah Nell, dass Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand krumm verwachsen, die Gelenke geschwollen waren.
    â€žDie von Mary und Johnny?“, fragte Denny und steckte sich das Buch hinten in den Hosenbund. „Warum?“
    â€žHör auf, so viele Fragen zu stellen, und verdien dir endlich deinen Unterhalt“, beschied Mutter Nabby mit rauchiger Stimme, derweil sie die Schublade wieder abschloss.
    â€žWenn er eh runtergeht“, meinte Riley zu Mutter, „könnte er mir auch gleich noch was vom Jameson’s mitbringen.“
    Sie bedachte Riley mit einem verächtlichen Blick, weil sie seinetwegen schon wieder die Schublade aufschließen musste, bevor sie einen schimmernden Messingschlüssel hervorholte, der an ein rotes Band gebunden war, und ihn Riley gab. „Noch was?“, fragte sie grimmig.
    â€žNein, Ma’am. Entschuldigen Sie die Störung“, sagte Riley beflissen zu ihr und reichte Denny den Schlüssel. „Da. Bring mir aus dem Kohlenkeller einen Krug Jameson’s hoch. Und vergiss nicht, hinter dir abzuschließen, und komm gleich wieder rauf. Wehe, du machst es dir da unten wieder mit deinem Buch gemütlich. Hast du mich verstanden, Junge?“
    â€žMeinen Unterhalt verdienen?“, murrte Denny, als er Nell und Will zurück durch den Saloon zur Kellertreppe brachte. „Mach ich doch. Immer, wenn was ist, laufe ich los. Als ob mir jemals jemand was gegeben hätte, was ich mir nicht verdient hätte. Niemand. Noch nie.“
    â€žHalt, du kleiner Scheißer! Wo willst du mit den Schlüsseln hin?“ Das war Finn Cassidy, der mit sichtlich erboster Miene auf sie zukam.

8. KAPITEL
    Denny wich zurück und stammelte: „R…Riley will, dass ich ihm J…Jameson’s aus dem Keller …“
    â€žDen mein ich nicht“, sagte Finn ungehalten und zeigte auf den ankerförmigen Schlüsselbund. „Hier, die. Was hast du damit vor?“
    â€žIch … ähm, ich soll den beiden da die Wohnung von Mary und Johnny zeigen.“
    â€žWir würden sie gern mieten“, erklärte Will.
    â€žDen Teufel werden Sie“, schnaubte Finn. „Mein Bruder ist noch nicht mal kalt. Sein ganzer Kram ist noch da unten, ich hab’s noch nicht rausgeräumt. Los, gib her“, befahl er und streckte die Hand nach dem Schlüsselbund aus.
    â€žMutter sagt, ich soll sie ihnen zeigen“, beharrte Denny mit bebender Stimme und versteckte die Schlüssel hinter dem Rücken. „Wenn ich nicht tu, was sie sagt, schmeißt sie mich wieder raus auf die Straße, das weißt du ganz genau.“
    Finn ballte die Fäuste und zischte: „Und wenn du nicht tust, was ich sage, breche ich dir noch ein paar Knochen – aber diesmal so richtig, Arme und Beine. Willst du ein Krüppel werden oder mir endlich die Schlüssel geben?“
    Nun trat Will vor den bulligen Finn, der sich bedrohlich vor dem völlig verängstigten Denny aufgebaut hatte. „Der Junge tut nur, was seine Chefin ihm gesagt hat. Und Sie ist doch auch Ihre Chefin, oder?“
    â€žSie halten sich da raus“, sagte Finn und bohrte Will seinen Finger in die Brust. „Das hier geht Sie gar nichts an.“
    â€žWissen Sie was“, meinte Will und drückte Finn eine Münze in die Hand. „Warum klären Sie die Sache nicht mit Mutter Nabby persönlich, während wir uns kurz das Zimmer anschauen. Vielleicht wollen wir es ja gar nicht.“
    Finn betrachtete die Münze – einen goldenen Half Eagle – mit grimmiger Genugtuung, bevor er sie in seiner Hosentasche verschwinden ließ. „Ich weiß ganz genau, was da unten alles ist“, sagte er zu Denny. „Wenn du irgendwas mitgehen lässt, wenn du irgendwas auch nur anfasst, kriegst du meine Fäuste zu spüren. Gilt übrigens auch für Sie“, teilte er Will mit. Damit drehte er sich um und verschwand in Richtung Hinterzimmer, um mit Mutter Nabby zu sprechen.
    Denny stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.

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