Eiskalte Geschäfte, heißes Verlangen
Nathan sie verlassen hatte.
Auch damals schien alles blendend zu laufen. Und dann war er gegangen. Vielleicht würde sie sich heute weniger Sorgen machen, wenn sie verstanden hätte, was genau damals eigentlich passiert war. Ach, am besten hörte sie einfach auf mit der Grübelei und war dankbar für diese zweite Chance.
Erst kurz nach elf knipste sie das Küchenlicht aus und ging in den Wohnbereich zurück. Der Fernseher lief noch, aber Nathan lag auf der Couch und schlief. Ana schaltete den Fernseher aus. Eigentlich hätte sie ja früh ins Bett gehen sollen, damit sie morgen Vormittag genug Zeit hatte, das Abendessen vorzubereiten. Doch ihr Bedürfnis, Nathan nahe zu sein, war so überwältigend, dass sie einfach nicht widerstehen konnte.
Sie zog sich aus und setzte sich rittlings auf Nathan. Er schlief so fest, dass er keinen Finger rührte. Erst überlegte Ana, ihn vorsichtig wachzurütteln. Doch dann beschloss sie, ihn auf etwas einfallsreichere Weise zu wecken.
Sie beugte sich vor und strich mit den Lippen über seinen Bauch, bis sie den Saum seiner Jeanshose erreicht hatte. Kurz blickte sie hoch. Nathans Augen waren noch immer fest geschlossen. Ein anderer Teil seines Körpers regte sich aber. Selbst als Ana den Reißverschluss aufzog und ihre Hand hineinschob, reagierte Nathan nicht. Vorsichtig zog sie seine Hose samt Unterhose nach unten und strich mit der Zunge über die Spitze seines Schafts. Als er auch davon nicht aufwachte, nahm sie ihn ganz in den Mund.
Da endlich hörte sie ihn stöhnen. Dann legte er seine Hände auf ihren Kopf und vergrub die Finger in ihrem Haar. Das war schon eher, was sie sich vorgestellt hatte.
„Ich dachte schon, ich träume“, murmelte Nathan. „Schließlich kommt es nicht oft vor, dass man beim Aufwachen eine umwerfend schöne nackte Frau auf seinem Schoß vorfindet.“
Sie sah grinsend auf. „An der Häufigkeit lässt sich arbeiten.“
„Ich könnte mich jedenfalls dran gewöhnen.“ Er umschloss ihr Gesicht mit seinen warmen Händen und zog sie zu sich hoch, um sie ausführlich zu küssen. Dann ließ er seine Hände ihren Rücken hinabgleiten und umfasste ihren Po, um sie über sich zu positionieren. Ana krallte die Fingernägel in seine Schultern und stöhnte auf. Mit einem langsamen, festen Stoß drang er tief in sie ein.
Es fühlte sich so überwältigend gut an – doch dann fiel ihr ein, dass sie etwas vergessen hatten. Das Kondom.
Verdammt, verdammt, verdammt!
Trotz der Warmglocke, die in ihrem Kopf schrillte, konnte sie nicht aufhören, sich auf ihm zu bewegen – ohne irgendetwas, das sie getrennt hätte. Wie lange war es her, dass sie sich ihm so vollkommen verbunden gefühlt hatte? Sie wollte nicht aufhören, auch wenn sie wusste, dass sie gerade russisches Roulette spielte. Der Beweis dafür lag im Kinderzimmer und schlief. Andererseits war gerade nicht ihre fruchtbare Zeit. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie schon wieder von Nathan schwanger wurde, war gering.
Doch diese Entscheidung konnte sie nicht alleine treffen.
Sie stützte sich auf Nathans Brust ab und sah ihn an. „Wir müssen aufhören.“
Er stöhnte protestierend auf und versuchte, sie wieder auf sich zu ziehen. „Nein, müssen wir nicht.“
„Aber wir haben das Kondom vergessen.“
„Ich weiß.“
„Ach ja?“
Er lachte auf. Anstatt aufzuhören, legte er beide Hände auf ihre Brüste. Dann stieß er wieder zu. „Dachtest du im Ernst, das würde mir nicht auffallen?“
Ana schwanden fast die Sinne vor Begehren. „Es ist dir egal?“
„Erst wollte ich etwas sagen, aber dann hielt ich es für besser, höflich zu sein und dir deinen Spaß zu lassen.“
„Haben wir nicht genau auf diese Weise Max gezeugt?“
„Siehst du? Es ist etwas ganz und gar Wunderbares dabei herausgekommen.“ Er wirkte nicht das kleinste bisschen besorgt, sondern quälte sie weiter mit diesen langsamen, sinnlichen Stößen.
„Es ist ja gerade nicht meine fruchtbare Zeit. Aber eine kleine Chance besteht trotzdem immer.“
„Hättest du denn etwas dagegen, noch ein Kind zu bekommen?“
„Nein, aber …“
„Dann hör doch einfach auf, dir Sorgen zu machen.“
Machte er sich denn keine Sorgen, konnte er mit den möglichen Konsequenzen leben?
Offenbar, denn er zog sie wieder zu sich herunter und küsste ihre Bedenken einfach weg. Seine Hände, seine Lippen, sein Härte trieben sie fast in den Wahnsinn. Sie war so nahe davor …
Er legte seine Hände um ihr Gesicht und sah ihr in die
Weitere Kostenlose Bücher