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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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sagte der Ermittlungschef.
    »Und der engste Kreis um Johan Seger? Was wissen wir über den?«
    »Teil der Neonazihypothese. Wir sind momentan damit beschäftigt.«
    »Okay. Und was geschieht jetzt?«, fragte Brandt.
    »Wir bemühen uns, allen drei Hypothesen nachzugehen, aber wie ihr wisst, haben wir nicht sonderlich viel in der Hand. Die Analytiker und die Rechercheure haben alle Hände voll zu tun, die ganze linke und rechte Szene zu durchleuchten«, sagte er und nickte dem Analysechef zu.
    Dieser schien nichts hinzuzufügen zu haben.
    »Und die Forensiker?«
    »Ich habe das meiste während der Besprechung vorgetragen. Bislang gibt es keine richtigen Spuren.«
    »Der Platz, von dem aus geschossen wurde. Wie sicher ist deine Theorie eigentlich?«, wollte Brandt wissen.
    »Tja. Wie gesagt habe ich einen Experten konsultiert.«
    »Und wenn der sich irrt?«
    »Das könnte natürlich sein …«
    »Hast du noch andere Spezialisten befragt?«
    »Nein, das habe ich nicht«, erwiderte Holtz unwirsch. Er fühlte sich plötzlich verunsichert. Brandt hatte ihn auf eine Selbstverständlichkeit hingewiesen, an die er selbst hätte denken müssen. Vielleicht muss ich ja noch einmal von vorne anfangen?, überlegte er.
    »Und der Überfall auf Levin?« Brandt wandte sich wieder an den Ermittlungschef.
    »Bisher resultatlos. Könnte eine x-beliebige Person gewesen sein. Jemand, der Angst bekam, als er eine Polizistin durch den Wald laufen sah. Ein Schaulustiger vielleicht.«
    »Haltet ihr das für wahrscheinlich?«, fragte Holtz mit verärgerter Stimme, die vermutlich mehr dem Umstand geschuldet war, dass er begonnen hatte, an seinem eigenen Urteil zu zweifeln.
    Der Ermittlungschef antwortete mit einem Schulterzucken.
    »Okay. Dann fangen wir an«, sagte Brandt und verließ den Raum.

O bwohl die Türen des Örnnästet eine halbe Stunde weit offen gestanden hatten, während Levin Holtz dabei geholfen hatte, die von ihm initiierte erneute Spurensuche vorzubereiten, roch es immer noch unverkennbar nach Zigarettenqualm und verschüttetem Bier, eine alles andere als angenehme Duftmischung.
    »Schon seltsam, dass sich ein Verein ornithologisch interessierter Jugendlicher so einrichtet, oder?«, sagte Holtz und zog sich einen blauen Wegwerfoverall über.
    »Eigentlich handelt es sich weder um Vogelliebhaber noch um Jugendliche. Die meisten sind doch wohl Anfang dreißig?«, entgegnete Levin.
    »Nur die Anführer. Bei den Mitläufern sind von Kindern an alle Altersgruppen vertreten«, sagte Holtz.
    »Wonach suchen wir eigentlich? Nach weiteren Asservaten für die Gruppenvergewaltigung?«
    »Nein, diese Untersuchung ist so gut wie abgeschlossen. Fünf Vergewaltiger und ein Opfer. Wir haben sämtliche technischen Beweismittel, die wir benötigen. Sie werden alle eine ziemliche Zeit hinter Gittern sitzen. Das behauptet zumindest Adrian Stolt.«
    »Adrian Stolt? Leitet er diese Ermittlung? Ich habe ihn schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen, jedenfalls nicht mehr seit den Graffitimorden.« Pia Levin riss die Verpackung eines Kittels auf.
    »Er arbeitet seit einigen Monaten in Stockholm West, der für die Vergewaltigung zuständigen Behörde. Wir leisten nur erkennungsdienstliche Hilfestellung.«
    »Wie schade. Stolt mag ich. Warum hat er sich in den Westen versetzen lassen?«
    Sie schüttelte den Kittel aus und stopfte die zerrissene Plastikverpackung in die Tasche.
    »Lust auf Veränderung, vermute ich. Ich habe ihn nicht gefragt. Er lässt dich übrigens grüßen. Ich habe ihn gestern getroffen, um ihn zu fragen, ob er noch etwas benötigt, aber wie gesagt, Spuren gibt es mehr als ausreichend. Da war noch etwas anderes.« Er verzog vor Schmerz das Gesicht.
    »Immer noch Zahnschmerzen?«
    »Ja. Sie lassen einfach nicht nach. Ich muss wohl doch zum Zahnarzt gehen«, sagte er und schob den Unterkiefer seitlich hin und her. Es knackte in den Kiefergelenken, aber er vermutete, dass dieses Geräusch nur in seinem Kopf zu hören war.
    »Und was?«
    »Bitte?«
    »Du hast gerade gesagt, da sei noch etwas anderes.«
    »Genau. Richtig. Ich will wissen, wer die Polizei alarmiert hat.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mir fiel auf, dass es keine Informationen darüber gab, wer die Polizei verständigt hat. Schließlich war es nicht das vergewaltigte Mädchen selbst. Auch keines der Schweine, vermute ich. Es war aber sonst niemand da, als das Einsatzkommando die Räume stürmte. Also habe ich mich erkundigt, wer angerufen hat.«
    »Und? Wer war

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