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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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es?«
    »Weiß nicht. Adrian wusste es seltsamerweise auch nicht. Aber er hat mir versprochen, der Sache nachzugehen. Er wirkte in der Tat etwas beschämt.«
    »Und wieso interessiert dich das so brennend?«
    »Offene Fragen. Du weißt ja, was ich von offenen Fragen halte.« Wieder bewegte er den Unterkiefer, bis es knackte.
    »Lass dir heute einen Termin beim Zahnarzt geben. Das sieht richtig gestört aus, wenn du das machst. Jemand könnte denken, dass du irgendwelche Tabletten schluckst.«
    »Das tue ich auch. Eine Unmenge weißer Tabletten«, sagte er und wackelte erneut mit dem Unterkiefer. »Nein, jetzt legen wir los.«
    Pia Levin zog routiniert Gummihandschuhe und den Schuhschutz über, nachdem sie den Kittel angelegt hatte. Sie überlegte, ob sie auch noch eine Haube aufsetzen sollte, ließ es dann aber bleiben.
    »Wenn wir für die Vergewaltigung kein weiteres Material benötigen, dann vermute ich, dass wir wegen Johan Seger hier sind. Wonach suchen wir genau?«
    »Wir müssen alles noch einmal eingehend unter die Lupe nehmen, bevor wir die Absperrung aufheben. Ich glaube zwar, dass wir alles Erforderliche getan haben, aber ein letzter Durchgang kann trotzdem nicht schaden. Außerdem ist dir das doch sicher lieber, als den Laufburschen für Ellen zu spielen?« Er lächelte auf ein Art, die sie nicht deuten konnte.
    »Na klar, aber ich begreife immer noch nicht, was du damit bezweckst.«
    »Was ich damit bezwecke?«
    »Du hast immer darauf geachtet, dass man uns nicht zu viel Arbeit aufbürdet, die nicht in unsere Zuständigkeit fällt. Das hat sich geändert. Ich frage mich, warum.«
    »Hast du ein Problem damit, außerhalb der Forensik zu arbeiten?«
    »Problem wäre vielleicht zu viel gesagt. Aber du weißt ja selbst, wie viel wir zu tun haben. Trotzdem schickst du mich zu einer Vernehmung. Obwohl du weißt, dass ich Vernehmungen nicht sonderlich schätze.«
    »Ich habe meine Gründe, glaube mir. Außerdem habe ich Ellen versprochen, dass du dich auch weiterhin um Segers Familie kümmerst. Komm jetzt, das Örnnästet birgt sicher noch weitere Geheimnisse«, sagte er und betrat die Räumlichkeiten, noch ehe Levin ihre Meinung äußern konnte.
    Sie sah ein, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Protestieren war, und folgte ihm. Die Räume wurden von starken Bauscheinwerfern erleuchtet. Das Licht war kalt und weiß, und die Möbel warfen deutliche Schatten auf die Wände. Sie durchquerten den großen Raum mit einem Sammelsurium von Möbeln und begaben sich in die Küche. Pia Levin betrachtete das Chaos, das immer noch dort herrschte. Sie sah zu Boden, und bei dem Gedanken an die junge Frau, die auf diesem schmutzigen Boden von mehreren Männern vergewaltigt worden war, wurde ihr übel. Ein schwacher Trost war, dass sie ihrer gerechten Strafe vermutlich nicht entgehen würden. Aber das hilft dem Mädchen wahrscheinlich nicht im Geringsten, dachte sie.
    Die Matratze war abtransportiert worden und befand sich jetzt in der Rechtsmedizin. Sie war für die Analyse verantwortlich gewesen, und es war ihr gelungen, Sperma der fünf Täter in ausreichender Menge sowie Blut des Opfers sicherzustellen. Sie würden nicht davonkommen, selbst wenn sie behaupteten, das Opfer sei einverstanden gewesen. Sie hatte die Aussage des Opfers gelesen und war so wütend geworden, dass sie um ihre Objektivität hatte fürchten müssen. Sie schluckte.
    »Komm mal her!«, rief Holtz von dem hinteren Zimmer, und sie ging dorthin.
    Der Raum wirkte irgendwie unheimlich. Im Unterschied zu den anderen beiden Räumen war es dort sehr aufgeräumt. Die alten, hölzernen Schulbänke, deren Pulte sich aufklappen ließen, standen dicht an dicht, alle im gleichen Abstand.
    »Was hältst du davon?«, fragte er.
    »Sieht aus wie ein altes Klassenzimmer.«
    »Was glaubst du, wozu sie es verwendet haben?«
    »Vermutlich genau dafür. Wahrscheinlich wurde hier die wahre Lehre verbreitet. Glaubst du nicht auch?«, meinte sie und verzog das Gesicht.
    Ulf Holtz ging eine Weile auf und ab und dachte nach. Der Raum war bereits gründlich durchsucht und einiges Material abtransportiert worden. Er ließ den Blick über die Buchrücken in den Regalen an der Wand schweifen. Es handelte sich überwiegend um Literatur, wie man sie an einem solchen Ort erwartete. Bücher über die Überlegenheit der arischen Rasse, Rassenbiologie und Rhetorik. Es gab jedoch auch einige Bände über Ornithologie, wie ihm auffiel.
    »Ich habe eingehend über dieses Zimmer

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