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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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durchgeführt?« C. hob die Kaffeetasse an den Mund und fixierte Levin über den Rand hinweg.
    Ellen Brandt, die gerade überlegte, ob sie es wagen konnte, sich ebenfalls eine Tasse einzugießen, beschloss einzugreifen.
    »Die forensische Abteilung kam zu dem Schluss, dass eine gründliche Analyse nötig sei, diese jedoch bis zum nächsten Tag warten könne. Also nichts Ungewöhnliches«, sagte sie.
    Pia Levin blieb stumm.
    »Und dann brannte es also?« C. wandte ihren Blick von Levin ab.
    »Ja, leider, wir tun natürlich alles, um die Ursache herauszufinden«, sagte Brandt.
    »Noch etwas?«, fragte C.
    »Ich habe eine Theorie«, sagte Levin.
    Brandt und C. wandten sich ihr zu.
    »Der Raum war so gut wie leer«, sagte sie nach einigen Sekunden. »Über den Inhalt der Ordner werden wir natürlich nie etwas erfahren, aber ich habe darüber nachgedacht, was sich nicht in dem Raum befand.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Brandt.
    »Ganz offensichtlich wurde der Raum als eine Art Büro verwendet, ein Büro, von dem kaum jemand wusste. Und was fehlte dort?«
    »Könntest du vielleicht etwas konkreter werden?«, sagte C.
    »Es gibt doch wohl kein Büro, in dem nicht so ein Ding rumsteht«, meinte Levin.
    C. nickte in die Richtung, in die Levin geblickt hatte.
    »Damit hast du natürlich Recht. Und du hast also keinen gesehen?«
    »Nein. Es gab keinen Computer in dem Raum, aber Steckdosen.«
    »Was hältst du davon?«, fragte C. an Brandt gewandt.
    »Tja, kein dummer Gedanke. Es drängt sich natürlich die Frage auf, wo sich dieser Computer jetzt befindet.«
    »Findet das heraus. Und, warum es gebrannt hat«, sagte C. Ihr Tonfall machte deutlich, dass die Besprechung beendet war.
    Pia Levin und Ellen Brandt verließen das Zimmer.
    Ein Eichhörnchen mit einem viel zu großen Tannenzapfen zwischen den Pfoten starrte Ulf Holtz direkt in die Augen. Daneben kämpfte ein Mungo mit einer Klapperschlange um sein Leben.
    »Suchen Sie was Bestimmtes?«
    Ein Mann mittleren Alters mit kurzem Haar betrat den Laden aus einem Hinterzimmer. Er trug einen Schal um den Hals und eine blaue Schürze aus derbem Leinen. Er wischte sich die Hände an seiner Schürze ab.
    »Gibt es Leute, die solche Sachen kaufen?«, fragte Holtz.
    »Ein paar. Die meisten Objekte sind jedoch zum Restaurieren hier. Manchmal bekommen wir tote Kleintiere rein, die Leute gefunden haben, aber nicht sonderlich oft«, sagte der Mann.
    Holtz gab einen interessierten Laut von sich und zog seinen Dienstausweis aus der Tasche.
    »Ulf Holtz von der Polizei. Sind Sie Erik Silver?«
    Der Mann ließ keine Reaktion erkennen.
    »Ja. Wieso?«
    »Ich würde mich gerne, wenn es Ihnen recht ist, ein paar Minuten mit Ihnen unterhalten.«
    »Kommen Sie durch.« Silver hielt Holtz die Tür zum Hinterzimmer auf.
    Der Raum war sehr hell, und es roch nach einer Chemikalie, die Holtz nicht einordnen konnte. Vermutlich handelte es sich um irgendein Konservierungsmittel. An einer Wand hingen Werkzeuge, silbern glänzende Messer, Scheren, Zangen und anderes, was Holtz an seinen Zahnarztbesuch erinnerte. Er bewegte die Zungenspitze Richtung Oberkiefer.
    Ein Adler mit einem großen, glänzenden Fisch in den Klauen lag, als wäre er abgestürzt, mit dem Schnabel nach unten auf einem hohen Arbeitstisch in der Mitte des Raumes. Holtz fand den Anblick unwürdig.
    »Ich beschäftige mich nur mit erlaubten Tieren, nicht mit geschützten Arten, nur dass Sie das wissen«, sagte Silver und bat Holtz, auf einem Sessel neben einem kleinen Couchtisch, auf dem zwei Kiebitze standen, Platz zu nehmen. Überall standen oder lagen ausgestopfte Tiere, überwiegend Vögel oder kleinere Pelztiere.
    »Ich bin nicht wegen der Tiere hier«, sagte Holtz.
    »Weswegen dann?«
    Holtz griff in die Innentasche seines feuchten Mantels und zog eine Plastikmappe hervor. Er überreichte sie Silver. Dieser öffnete sie und nahm einen zerknitterten Zeitungsausschnitt daraus hervor.
    »Und?«
    »Das haben Sie doch geschrieben, nicht wahr?«
    »Einen Nachruf zu verfassen ist doch wohl nicht gesetzeswidrig, oder?«
    »Nein, natürlich nicht. Aber er stammt von Ihnen, stimmt’s?«
    »Und wenn es so wäre … was dann? Und wie haben Sie das überhaupt in Erfahrung gebracht?«, fragte er vorwurfsvoll.
    »Alles lässt sich herausfinden, wenn man nur weiß, wie.« Holtz dachte dankbar an den Ermittler, der kurzerhand die Zeitungsredaktion aufgesucht hatte, um mit dem Redakteur der Familienseite zu sprechen. Dieser hatte ihm Namen und

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