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Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Eiskalte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Eiskalte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Varg Gyllander
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sodass sie ein an einer Seite offenes Dreieck bildeten.
    »Okay. Sie haben sicher Recht.«
    »Aber könnte der Schütze auch hier gestanden haben?«, Holtz deutete auf einen Punkt außerhalb des Fußballplatzes ein Stück im Wald, den er mit ein paar Strichen umrissen hatte.
    »Und der Abstand beträgt?«
    »Knapp hundert Meter.«
    Marcus Koster schüttelte den Kopf und kaute an seiner Unterlippe.
    »Nein, das glaube ich nicht. Das ist zu weit für einen solchen Treffer. In der Theorie vielleicht. Aber in der Praxis … nein.«
    Holtz seufzte und klopfte nachdenklich mit seinem Stift auf den Tisch.
    »Wenn es sich so verhält, wie Sie sagen, dann haben die Ermittler im Hinblick auf den Tathergang vermutlich Recht«, sagte er und strich sich übers Kinn.
    »Und was glauben die?«, fragte Koster. »Haben Sie bereits einen Verdächtigen?«
    Holtz war schon im Begriff, Koster von der Theorie zu erzählen, dass eine Gruppe hinter dem Mord stecken könnte, aber er zögerte.
    »Ich würde es Ihnen gerne sagen, aber das geht im Augenblick nicht.« Holtz ließ seinen Blick zum Dach auf der gegenüberliegenden Hofseite schweifen. Zwei Männer hatten die Käfige betreten. Sie trugen blaugraue Trainingsanzüge und gingen rasch auf und ab. Der Atem stand ihnen vor dem Mund.
    »Okay«, meinte Koster und lächelte. »Ich freue mich, wenn ich Ihnen behilflich sein kann, aber jetzt ist es, glaube ich, an der Zeit, dass ich in meinen aufregenden Vorort zurückkehre.«
    Holtz wandte sich von den beiden Inhaftierten auf der anderen Seite des Innenhofs ab und sah Koster an.
    »Ich begleite Sie hinaus«, sagte er.

D er durchdringende Brandgeruch stieg ihnen in die Nase, obwohl sie Schutzmasken trugen. Ulf Holtz war froh, dass er seine schweren Stiefel angezogen hatte, da ein dicker schwarzer Brei aus Ruß, Asche und Löschwasser den Boden bedeckte. Er trug wieder einen Einwegschutzanzug und dicke Gummihandschuhe. Pia Levin, die ebenso gekleidet war, suchte die Brandstätte systematisch ab und machte Fotos aus allen möglichen Perspektiven. Sie hatten Verstärkung durch spezielle Brandanalytiker angefordert, waren aber abgeblitzt, weil diese alle Hände voll mit einer Reihe Schulbrandstiftungen zu tun hatten, die sich während der letzten Monate ereignet hatten.
    Holtz hob verkohlte Bretter und Gegenstände, die wahrscheinlich einmal Möbel gewesen waren, an und betrachtete sie von allen Seiten, ohne zu erwarten, etwas von Belang zu finden. Einige kleinere Fragmente steckte er in spezialgefertigte, luftdichte Tüten, die mit einem Aluminiumklebestreifen verschlossen wurden.
    Der Brand hatte stundenlang gewütet, und die Feuerwehr war hauptsächlich damit beschäftigt gewesen, ein Übergreifen zu verhindern. Nach dem Löschen hatten sie zwei Tage warten müssen, bevor sie das Gebäude betreten konnten. Deswegen hegte Holtz auch kaum Hoffnung, Spuren brennbarer Flüssigkeiten zu entdecken, er wollte aber trotzdem auf Nummer sicher gehen.
    Die Decke war an mehreren Stellen eingestürzt, und die Metallstreben, die die Feuerwehrleute aufgestellt hatten, um die Deckenreste abzustützen, wirkten nicht sonderlich vertrauenerweckend, fand Holtz. Er achtete genauestens darauf, wo er hintrat. Ab und zu warf er einen Blick in den Ordner, den er dabei hatte. Fotos des Tatortes, so wie er vor dem Brand ausgesehen hatte, sowie Skizzen der Räumlichkeiten halfen ihm bei der Orientierung.
    Alles, abgesehen von den Bücherregalen und der Tür zur Geheimkammer, schien den Flammen zum Opfer gefallen zu sein. Die Tür stand aufrecht in einsamer Majestät, die Wände hingegen fehlten. Holtz arbeitete sich zur Tür vor und legte seine Hand darauf. Sie war vollkommen schwarz und von einer fettigen Rußschicht überzogen. Er strich mit einem Finger von oben nach unten darüber, und das Metall kam zum Vorschein. Immerhin gute Qualität, dachte er und ging dann wieder in dem Zimmer auf und ab, das vermutlich einmal als Klassenzimmer verwendet worden war.
    Er sah noch einmal in seinen Ordner und suchte dann die Stelle auf, an der das Pult gestanden hatte. Die Tischplatte war im Gegensatz zu den Schulbänken, von denen nichts mehr übrig war, noch erstaunlich gut erhalten.
    Er verharrte mitten im Zimmer und dachte darüber nach, was ihm Erik Silver über die Pläne erzählt hatte, Führer auszubilden, die nötig seien, um die Bewegung in den Griff zu kriegen. Diese Pläne wirkten ehrgeizig.
    Und langfristig.
    Und sehr, sehr unheimlich.
    Er selbst hatte diese

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