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EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller

EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller

Titel: EISKALTE UMARMUNG: Poesie der Angst. Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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hereinkam.
    Ben packte sie bei den Haaren und schleifte sie ins Schlafzimmer. Sie tat, was er verlangte. Jegliches Gefühl in ihr erlosch. Schließlich ließ er von ihr ab. In den frühen Morgenstunden war es vorbei. Geschlagen, gedemütigt und gequält schleppte sie sich ins Badezimmer. Die Haustür fiel ins Schloss. Sie hörte den Motor aufheulen. Es war fünf Uhr morgens.
    Er würde durch die Gegend fahren und wie jeden Tag um acht seinen Dienst antreten und dann wie jeden Abend nach Hause kommen, als sei nichts geschehen.
    Es würde niemals aufhören.
    Zuerst blieb sie ganz still. Sie hatte ihren Kummer so lange in sich verschlossen, dass nichts ihre Starre aufzubrechen vermochte. Plötzlich entwich ihrer Kehle ein klagender Laut, ein dünner, kaum hörbarer Ton. Sie schnappte nach Luft, und ein Schrei brach aus ihr hervor, in dem sich der ganze aufgestaute Schmerz Luft machte. Die Heftigkeit ihres Gefühlsausbruchs erschreckte sie, sie weinte und schrie, bis ihre Lungen schmerzten.
    Dann stand sie endlich auf, ging ins Bad, kühlte ihr Gesicht, richtete das Haar und zog sich an.
    ***
    Als Mirja Wendel das Büro des Kommissariats KK1 betrat, kümmerte sich ein Beamter um sie, der sich als Robert Hirschau vorstellte. Er vertrete im Augenblick den zuständigen Kollegen, teilte er ihr mit, der sei soeben Vater geworden und hätte alles stehen und liegen lassen und sei zum Krankenhaus gefahren.
    Mirja Wendel wusste sofort, dass sie den Mann mit den markanten Gesichtszügen mochte.
    Er bot ihr einen Stuhl an. „Bitte setzen Sie sich doch. Möchten Sie einen Kaffee?“
    Sie nickte.
    Er goss ihr einen Kaffee ein und setzte sich.
    Hirschau hörte ihr aufmerksam zu. Hin und wieder machte er sich Notizen, ohne sie jedoch zu unterbrechen.
    „Und welche Rechte habe ich?“, fragte sie zum Schluss, während sie ein Schluchzen unterdrückte. „Wie kann ich mich und meine Kinder schützen? Ich habe schon viel zu lange gewartet.“
    „Alle erzwungenen sexuellen Handlungen gelten als Gewalttaten, unabhängig davon, ob sie durch den Ehemann, einen Freund, einen Bekannten oder einen Fremden verübt werden. Es war richtig, dass Sie zu uns gekommen sind. Männer, die ihren Frauen Gewalt antun, ändern sich nie. Sie schlagen immer wieder zu. Manche gehen sogar noch weiter. Wir werden Sie beschützen, Frau Wendel.“
    „Gut. Können wir die Anzeige sofort aufnehmen?“, fragte Mirja.
    „Sicher. Doch vorher wird eine Beamtin Sie zu unserem Gerichtsmediziner in Großhadern begleiten. Dort wird man Sie untersuchen und Aufnahmen von Ihren Verletzungen machen, die dann später auch als Beweismittel dienen. Ich bereite schon mal die Anzeige vor, dann können Sie sie morgen unterschreiben. Einverstanden?“ Seine Stimme klang einfühlsam.
    Mirja nickte.
    „Sie können auch nicht mehr zurück in Ihr Haus. Sie würden sich nur selbst gefährden. Haben Sie eine andere Möglichkeit, wo Sie unterkommen können?“
    „Ja. Ich werde vorübergehend zu meiner Mutter ziehen und dort wohnen, bis ich eine eigene Wohnung gefunden habe“, sagte sie und nannte ihm die Adresse.
    Er notierte die Angaben, griff zum Telefon und forderte einen Streifenwagen an, der sie zur Gerichtsmedizin ins Krankenhaus Großhadern bringen sollte. Während er telefonierte, behielt er sie im Auge.
    Mirjas Hände zitterten, als sie die Kaffeetasse nahm.
    Hirschau erhob sich, kam um den Schreibtisch und setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. Dann beugte er sich vor, nahm Mirja die Tasse aus der Hand, stellte sie auf den Schreibtisch und umschloss ihre Hände mit seinen.
    „Jeder erzwungene sexuelle Übergriff und jede Vergewaltigung stellt eine tiefe körperliche und seelische Demütigung dar. Ihre sexuelle Selbstbestimmung wurde verletzt, und Ihre persönlichen Grenzen wurden gewaltsam überschritten. Viele Frauen haben nicht den Mut, ihre Männer zu verlassen. Sie hingegen sind mutig.“
    Langsam hörte sie auf zu zittern und atmete wieder gleichmäßig. Ihr Gesicht war noch gerötet, doch sie wich Hirschaus Blick nicht aus.
    Wenig später holte eine Beamtin sie ab und fuhr sie nach Großhadern. Beim Abschied gab Hirschau ihr seine Karte und reichte ihr die Hand, als wäre es für ihn die natürlichste Sache der Welt.
    ***
    Jakob hatte zwei wichtige Entscheidungen getroffen. Er würde Lukas nicht töten, wie er es ursprünglich geplant hatte. Der Junge stellte keine Gefahr dar. Ben war der Übeltäter, der sein Mädchen immer wieder bedrängte. Jetzt lebte sie

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