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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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Zeit dauern, bis Sie wieder auf dem Damm sind.“ Er lächelte aufmunternd.
    Anna nickte. „Sie meinen, Sie müssen keine Teufelsaustreibung mehr vornehmen?“
    „Sie werden dem Teufel widerstehen. Da bin ich mir sicher. Und jetzt lade ich Sie zu einer Pizza ein, und wir feiern Ihre Entlassung. Ihr Mann und Ihre Tochter werden sich freuen.“
    Vielleicht bildete sie es sich nur ein, aber irgendwie wirkte Dr. Ansgar heute größer, sportlicher und entspannter. Und da war etwas in seinem Blick. Seine Augen sagten ihr: Sie sind okay, Anna.
    „Ja, ich bin wieder okay. Ich danke Ihnen für alles, und … ich nehme Ihre Einladung natürlich gerne an.“
    ***
    Als seine Frau am nächsten Morgen aufwachte, stand Max bereits an ihrem Bett.
    „Mit dir nehme ich Abschied von allem“, sagte sie leise. „Die Reise ist vorbei, und ich bin angekommen. Sie endet bei dir, Max.“
    Er küsste sie zärtlich. „Ich wollte seit unserer ersten Begegnung nie mehr ohne dich sein“, sagte er leise.
    „Ich hatte Angst“, sagte Anna leise.
    „Ich weiß.“
    Für einen Moment vergaß er die hässlichen Szenen in seinem Mailänder Labor, der Streit mit seinem Wissenschaftler, die embryonale Frucht, deren winziger Leib sich in rasenden Zuckungen im Reagenzglas bewegte. Er hatte den Fötus sterben sehen, hatte ihm in die riesigen Augen gesehen, sah, wie er seine Strafe bekam. Ja, so hatten die Pharmakologen sich ausgedrückt: wie er seine Strafe bekam!
    Die Wissenschaftler gingen entschieden zu weit. Er würde der Sache nachgehen und Lösungen finden. Die fand er immer, wie auch bei Anna. Seine Frau wusste nicht, dass Katharina Jakobs Tochter war und nicht seine. Er hatte den Test manipuliert. Aber er liebte die Kleine wie sein eigenes Kind. Niemals durfte Anna das erfahren. Und das war auch gut so. Er wollte sie nicht verlieren.
    Anna schloss die Augen, ergriff seine Hand und führte sie unter das Nachthemd zu ihrer Brustwarze, die vor Erregung hart wurde.
    Er spürte die andersartige Aura, die nun von ihr ausging, und stürzte sich wie ein Adler auf seine Beute.
    Ja, dachte er, so hatte er es immer gewollt.

Kapitel 46
    Essen
    Das Mitgefühl für Lukas Hübner, das Anna drei Monate später plötzlich überwältigte, überraschte sie nicht. Schließlich hatte sein Anruf ihr damals das Leben gerettet. Jakob war für seine Taten verantwortlich, nicht Lukas.
    Sie dachte an den dunklen Raum und die Blockhütte; den unwiderlegbaren Beweis, dass es in Lukas’ Vergangenheit etwas durch und durch Krankes gegeben hatte, etwas, das auf dem geraden Weg zu ihr führte. Aber Robert Hirschau und seine Frau wussten aus der Essener Klinik nur Positives zu berichten.
    Der schreckliche Vorwurf, den sie Lukas in all den Jahren gemacht hatte, wurde dadurch abgeschwächt.
    Sie war auf dem Weg der Besserung, und Dr. Ansgar hatte nichts dagegen, dass sie Lukas besuchte. Sie wusste, dass es sein sehnlichster Wunsch war, sie um Verzeihung zu bitten. Auch das hatte Hirschau ihr anvertraut. Und jetzt saß sie Lukas gegenüber und war erstaunt, wie leicht es war. Sie mochte ihn auf Anhieb, und sie einigten sich darauf, sich beim Vornamen zu nennen.
    „Geht es Ihnen gut? Ist alles in Ordnung“, fragte er.
    Anna nickte.
    „Sind Sie sicher?“
    Sie schaute den älteren Mann mit den großen blauen Augen an. „Ich bin mir in nichts mehr sicher, Lukas.“
    „Also, meine Mama sagte früher immer, es lässt sich doch alles viel leichter ertragen mit einer guten Tasse Tee.“
    Anna schmunzelte. „Einer Tasse Tee?“
    Jetzt wackelte Lukas mit dem Kopf. „Ja!“
    „Genau das wollte ich gerade vorschlagen. Ich gehe und hole uns einen Tee. Möchtest du auch einen?“
    „Gerne, Anna. Vier Löffel Zucker und viel Milch bitte.“
    „Ist gut.“
    „Danke.“ Doch statt sie gehen zu lassen, umfasste er liebevoll ihre Hand. „Sagen Sie, Anna, wie gefällt Ihnen das Eheleben? Sie sehen nicht froh aus“, sagte er leise.
    Sie seufzte. Eine seltsame Frage für einen inhaftierten Behinderten, dachte sie.
    „Ach, weißt du, ich sehe meinen Mann ja kaum, weil er die ganze Zeit arbeitet, und wir mussten unsere diesjährige Urlaubsreise auch ausfallen lassen. Da gab’s wieder so eine Riesenkatastrophe in seiner Firma.“
    „Was macht denn die Firma?“, fragte Lukas neugierig.
    „Pillen.“
    „S-so welche, w-wie ich sie schlucken muss?“
    „Auch solche.“
    „Ach, wissen Sie, Anna, irgendwann verreisen Sie bestimmt wieder. Bei meiner Mama war das genauso.“
    „Ach

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