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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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ich, dass du tief einatmest, und dann lässt du einfach die Luft raus. Jetzt atmest du noch einmal tief ein, und dann wirst du alles herauslassen, und all deine Spannungen und Ängste werden in einer dichten Wolke aus schwarzem Rauch verschwinden. Sieh zu ihr, sieh, wie sie von dir fortschwebt. Sie nimmt deine Sorgen mit und macht dich leicht und jung … Wie fühlst du dich jetzt?“
    „Gut.“
    Und wieder führte er sie in eine imaginäre, sichere Welt.
    ***
    Jörg Kreilers Sicht verschwamm, teils vom steigenden Blutdruck, teils vom Hyperventilieren, teils von dem Milligramm Valium, das er eine Stunde vor der Sitzung geschluckt hatte. Manchmal schläferte das Beruhigungsmittel das Böse in ihm ein, manchmal nicht. Das Pochen in seinem Kopf stellte jetzt jedes Kopfweh, jede Migräne in den Schatten. Es fühlte sich an, als würde ein Dutzend Schlagbohrer einen Weg aus seinem Schädel suchen, durch seine Stirn, seine Schläfen, seine Ohren, nach unten durch seine Gaumenplatte, seine Lippen. Er spähte angestrengt in die Nacht und glaubte deutlich in der Ferne den roten Schimmer von Rücklichtern zu sehen und Bobby, der ihn durch die Dunkelheit lotste.
    Erregt rief Bobby ihm in Erinnerung, wie Anna den kurzen, engen schwarzen Rock abstreifte. Man sah zu viel von den langen gebräunten Beinen. Und dann dieses blaue Top, das viel zu eng war und viel zu viel von ihren Brüsten preisgab.
    Seine Erektion schmerzte, er musste sich Befriedigung verschaffen, und Anna lockte mit ihrem süßen Geruch. Über ihrem schlanken Körper lag eine dünne Bettdecke, die die Konturen weich nachzeichnete. Er atmete schnell und gepresst, doch er hatte sich unter Kontrolle.
    Ihr makelloser Körper trieb ihn in den Wahnsinn. Er konnte sich nicht sattsehen an ihr. Ihre Kleidung hatte er sorgfältig – damit sie später keinen Verdacht schöpfen würde – auf den Schreibtisch gelegt.
    Dann ein Einstich, kurz und schmerzlos, eine rauschhafte halluzinogene Wirkung. Sie spreizte ganz von selbst die Beine. Er betrachtete den winzigen pinkfarbenen Spalt mittendrin und spürte einen Schauder der Erregung. Mit den behandschuhten Fingern streichelte er über den wehrlosen Körper. Die Augen starr auf sie gerichtet, registrierte er jede Regung. Sie wirkte noch sinnlicher als sonst. Er berührte die Brustwarzen, ihre festen Brüste, ihre Scham, dann berührte er sich selbst, und sein Penis zuckte. Reibung erhöhte die Geilheit. Jetzt wand sich auch Annas Körper vor Lust hin und her. Er rieb über ihre Brüste, seine Finger strichen leicht wie eine Feder über die Innenseiten ihrer Schenkel, bevor sie höher wanderten und die feuchten Falten öffneten. Seine Zunge begann die weite Reise über den Bauch zu ihrer weichen, warmen, nassen Spalte. Sanft drang er in sie ein. Allmählich erwachte ihr Körper und fing seine Stöße rhythmisch auf. Als er kam, stieß sie einen spitzen Schrei aus und rief einen Namen, der nicht seiner war, sondern der seines Feindes, und er sprach die Worte, die ihr Peiniger Jakob so oft an die Schlafzimmerwand geschrieben hatte und die er aus den Akten kannte:
    „Anna … Eu so a saudade, um principe, e lindo como o amor. “
    Danach erhöhte er die Ketamin-Dosis. Für einen kurzen Augenblick starrten ihn Verwirrung und blankes Entsetzen aus ihren Augen an.
    „Jakob?“
    ***
    Eine Stunde später hatte sie sein Paradies verlassen und kam allmählich zu sich. Kreiler schaute lächelnd an die Decke. Er zuckte immer noch vor Erregung.
    Ich habe endlich mit ihr geschlafen, dachte er, und ich habe es genossen.
    Er wollte nun mit ihr jenen unerschütterlichen Bund schmieden, zu dem sie vor der Regredierungsphase niemals bereit gewesen war.
    „Es ist alles ein Geheimnis“, hörte er sich sagen. „Du darfst es niemandem verraten.“
    „Ich werd’s nicht weitererzählen“, versprach sie.
    „Kannst du morgen wieder herkommen?“
    „Okay.“
    Kurz darauf verließ sie benommen das Zimmer. Sie würde sich später an nichts mehr erinnern. Ketamin löschte jede Erinnerung.
    Kreiler lächelte, und Bobby lächelte.
    Mein Sieg über Anna.
    Nein, Bobby, er war mein Sieg.
    Es war unser Sieg und eine Schlappe für Max.
    „Halt doch dein dummes Maul! Verschwinde!“, kreischte Kreiler.
    Er blieb noch eine Weile in seinem Büro. Die Anonymität seines Sprechzimmers gab ihm jetzt in der Nacht ein befreiendes Gefühl. Er wusste: Schritt für Schritt, Tag für Tag würde sie ihm näher kommen. Er würde sie so laut und so lange schreien und

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