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EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition)

Titel: EISKALTER SCHLAF: Poesie des Bösen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Korten
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gehe jetzt rein und prüfe, ob die Lady wirklich so daneben ist, wie es den Anschein hat – und ja, wir haben Max Gavaldo verständigt. Er ist völlig aus dem Häuschen, versteht die Welt nicht mehr. Diese Familie zieht die Scheiße magisch an“, sagte Neumann barsch.
    Als sie eintraten, legte Beatrice Raben sofort ihre manikürte Hand auf Annas Arm.
    „Wie Sie sich vorstellen können, habe ich Frau Gavaldo geraten, vorerst nicht auszusagen. Ich möchte mich erst gründlich mit Ihrer Vorgehensweise am Tatort befassen.“
    Anna blickte erstaunt auf.
    „Nein, Anna. Sie sagen gar nichts.“
    „Das war ein Notruf“, sagte Neumann erregt. „Was sollten wir denn Ihrer Meinung nach machen?“
    Van Cleef räusperte sich. „Alles, was wir hier sagen, Frau Raben, wird wie üblich aufgezeichnet.“
    Beatrice Raben zückte ihren Notizblock und sah flüchtig zu Neumann hoch. „Also, ich darf noch mal, fußend auf Ihrem Protokoll, Folgendes feststellen – mit der Bitte um Korrektur, wenn es sich anders als der Sachverhalt darstellen sollte: Um siebzehn Uhr hat Frau Gavaldo ihre Tochter zu Frau van Cleef gebracht. Später am Abend fährt sie nach Hause, hat eine Autopanne, lässt ihren Wagen stehen und wird von einem Taxi nach Hause gefahren. Sie legt sich hin und wacht morgens auf. Sie ist gefesselt, kriecht zum Badezimmer, weil sie von dort ein Geräusch gehört hat, und findet in der Badewanne den toten Gärtner. Das muss so gegen sieben Uhr gewesen sein. Während der Zeit von sieben Uhr bis sieben Uhr dreißig, als sie hochsah und ein Polizeibeamter sie auffand, kann sie sich an nichts erinnern.“ Ihre Nasenspitze richtete sich fragend auf Neumann. „Entspricht das dem Sachverhalt?“
    Neumann nickte gelangweilt.
    „Dann möchte ich vorschlagen, dass Sie Ihre bisherigen Aufzeichnungen abspielen.“
    „Okay. Benedikt, dann spul mal das Tonband ab.“
    Van Cleef drückte schweigend die Play-Taste. Es wurde Zeit, dachte er, dass er die Initiative ergriff, bevor der Eindruck entstand, Neumann sei sein Vorgesetzter.
    „Helfen Sie mir. Ich glaube, ich habe ihn verletzt. Ich glaube, er ist tot.“
    Auf dem Band erklang eine männliche Stimme aus der Notrufzentrale. „Nennen Sie mir Ihren Namen und Ihre Adresse. Hallo? Sind Sie noch da? Ich brauche Ihren Namen.“
    Van Cleef drückte die Stopptaste. „Du kannst dich also nicht an diesen Anruf erinnern, Anna?“, fragte er.
    „Das sagte ich doch eben!“, meinte Beatrice Raben gereizt.
    „Wissen Sie, Frau Raben, ich versuche mir nur darüberklarzuwerden, an welche Momente Ihre Mandantin sich nicht mehr erinnern kann“, erklärte van Cleef.
    „Zum Beispiel an den Moment, als sie Mathias Rommel derart auf den Boden geknallt hat, dass er einen Schädelbruch davontrug!“, rief Neumann aufgebracht. „Er trug den Mantel ihres Mannes. Er hat die gleiche Statur wie ihr Mann, und in der diffusen Abenddämmerung hätte man ihn auch durchaus für ihn halten können.“
    „Neumann, bitte!“, mahnte van Cleef.
    Beatrice Raben seufzte. „Und danach hat Frau Gavaldo Herrn Rommel ein Stockwerk höher in das Badezimmer geschleppt, um ihn dort wie ein Schwein aufzuschlitzen. Um die Spuren zu vertuschen? Ihre Phantasie geht mit Ihnen durch, Herr Neumann!“
    „Wie verhält es sich mit der Tatsache, dass sie ihm so viele Stiche beibrachte, dass die Pathologin erst jetzt seine Leber gefunden hat?“, hakte Neumann nach.
    Anna sah van Cleef hilfesuchend an. „Ich habe Mathias nicht getötet. Er wollte mir helfen. Er passt auf uns auf, wenn Max nicht da ist. Er hat ihn getötet.“
    Neumann hob die Augenbrauen. „Wer zum Teufel ist denn er? “
    „Jakob.“
    Van Cleef und Neumann wechselten einen verständnislosen Blick.
    ***
    Als Jörg Kreiler das Polizeipräsidium betrat, steuerte er direkt auf den Verhörraum zu.
    Neumann lächelte abfällig. „Guten Morgen, Professor.“
    „Oh! Für Sie mag das vielleicht ein guter Morgen sein, für mich ist es der Beginn eines Scheißtages. Das ist doch die Sprache, die Sie verstehen, Herr Neumann, oder?“
    „Herzlichen Dank, dass Sie so um mein Verständnis bemüht sind“, erwiderte Neumann bissig.
    Van Cleef reichte Kreiler die Hand. „Professor Kreiler? Sie können gleich mit ihr sprechen.“
    „Möchten Sie vielleicht einen Aufmunterungstrunk?“, fragte Neumann sarkastisch.
    „Ich möchte allein mit Frau Gavaldo reden. Ist das klar?“ Sein Ton duldete keinen Widerspruch.
    ***
    Die beiden Polizeibeamten standen im Nebenzimmer

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