Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
Vom Netzwerk:
ziemlich sicher. Aber wo? Wo, wo, wo} Wo hatte er ihn schon gesehen? War der Alte ihm etwa gefolgt? War er es gewesen, der Vargus auf den Steinbruch aufmerksam gemacht hatte? Was konnten die beiden vorhaben? Waren sie in den Steinbruch gegangen, um zu graben? Aber nach was oder nach wem?
    Wie hatten sie es herausgefunden? Vargus war dumm, ein Tier. Aber dieser Racine, der vielleicht nicht. Vielleicht wusste der was? Ja, Luc Racine musste etwas wissen.
    Aber wie war das möglich? Er war doch sorgfältig gewesen. Und immer sehr vorsichtig. Auch wenn er die Ausrüstung benutzte, hinterließ er jedes Mal alles, wie er es vorgefunden hatte. Niemand konnte etwas wissen. Ja, er war sorgfältig gewesen, sehr sorgfältig sogar.
    Doch das war jetzt gleichgültig. Den Steinbruch konnte er nicht mehr benutzen. Nie, nie mehr. Die ganze Gegend wimmelte nur so von Bullen und Reportern. Und er steckte hier in der Autoschlange wie einer der Gaffer. Die waren schlimmer als die Idioten, die jeden Herbst die Straßen verstopften und sich das bunte Laub der Bäume ansahen. Das ging bald wieder los. In den nächsten Wochen. Lange Autoschlangen schoben sich über die Nebenstrecken, und die Leute glotzten die Bäume an, als hätten sie noch nie bunte Blätter gesehen. Dumme, dämliche Idioten. Okay, dann tat er jetzt so, als wäre er auch einer. Nur dieses eine Mal, nur um den Aufruhr da drüben zu sehen und die Lage zu peilen, um einzuschätzen, was da los war.
    Schließlich konnte er abbiegen und entkam in eine Seitenstraße. Niemand folgte ihm. Die anderen konnten und wollten nichts von der Sensation versäumen. Er fuhr die gewundene Straße hinauf und spürte, wie die Anspannung aus seinem Rücken wich. Aber nur ein bisschen. Es gab immer noch genügend Dinge, um die er sich sorgen und kümmern musste. Doch er musste ruhig und gelassen werden. Er durfte nicht zulassen, dass die Panik zurückkehrte. Panik und Schmerzen konnten ihn paralysieren, wenn er nicht aufpasste. Er durfte es nicht zulassen, nicht zulassen. Dieser Schmerz, der ihm aus der Kindheit vertraut war, konnte immer noch unerwartet zuschlagen, scharf und intensiv, als hätte er eine Packung Nägel und ein Filetiermesser geschluckt.
    Er musste jetzt aufhören zu grübeln und sich an die Arbeit machen. Aber wie konnte er das, wenn ihm diese Gedanken durch den Kopf jagten? Wie sollte er funktionieren? Was sollte er tun? Was konnte er tun, da er keine sichere Deponie mehr hatte?

12. KAPITEL
    Adam Bonzado blickte auf die Stücke, die der Kriminaltechniker namens Carl auf einer Plastikplane ausgebreitet hatte. Einige hatte er schon in Beutel gegeben und mit Etiketten versehen, je nach Fundort und Vermutung, was es sein könnte. Nach einem ersten Überblick konnte Adam bereits sagen, dass die Teile mindestens von zwei Leichen stammten.
    „Der Hund hat das hier gebracht“, sagte Carl und deutete auf etwas, das ein linker Fuß sein musste.
    Adam nahm es vorsichtig mit Handschuhen auf und betrachtete es von allen Seiten. Die meisten Zehenglieder fehlten. Metatarsus und einige Tarsalglieder wurden jedoch von dem wenigen noch vorhandenen Gewebe zusammengehalten. Sogar das Fersenbein hing noch daran.
    „Haben Sie die restliche Leiche gefunden?“
    „Nein. Und ich bezweifle, dass wir sie finden werden. Einige Fässer sehen durchgerostet aus. Da haben sich vermutlich schon Füchse oder andere Tiere bedient. Überall im Bezirk können Leichenteile verstreut liegen.“
    „Wie viel brauchen Sie, um eine Person zu identifizieren?“ fragte Sheriff Henry Watermeier und betrachtete das Knochensortiment.
    „Das hängt von vielen Dingen ab. An dem hier ist noch genügend Gewebe“, erklärte Adam und gab Carl den Fuß zurück. „Daraus bekommen wir eine DNA. Aber das nützt uns nicht viel, wenn wir keine Vergleichs-DNA haben.“
    „Damit ich den Vorgang richtig verstehe“, sagte Watermeier in einem Ton, der Adam nach Erschöpfung zu klingen schien. „Wir können eine Person nur über ihre DNA identifizieren, wenn wir bereits etwas von dieser Person besitzen, wie zum Beispiel Haarproben, um deren DNA zu vergleichen.“
    „Man kann auch eine umgekehrte DNA-Analyse machen, wenn man jemand Bestimmtes sucht. So hat man einige Opfer am World Trade Center identifiziert.“
    „Was meinen Sie mit umgekehrter Analyse?“
    „Sagen wir, eine Person wird vermisst, wir haben aber keine DNA von ihr, um unsere Probe damit zu vergleichen. Dann bestimmt man die DNA von einem Elternteil oder beiden

Weitere Kostenlose Bücher