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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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als in Joan Begleys Loft. Dort war sie zu sehr abgelenkt gewesen. Tully hatte bemerkt, wie sie umhergegangen war – leicht, leise, fast ehrfürchtig, als wage sie nicht aufzutreten. Er wusste, dass Joan Begley ihre Patientin war. Man musste nicht Profiler sein, um zu erkennen, dass sie darüber hinaus wohl auch zur Freundin geworden war. Und wenn nicht gleich Freundin, dann doch zumindest zu jemandem, den Dr. Patterson sehr mochte. Die beiden hatten offenbar einen inneren Rapport gehabt.
    Er betrachtete ihr Gesicht, während sie den Kaffee in Becher goss. Da sie auf ihre Aufgabe konzentriert war, konnte er das unbemerkt tun.
    Er saß an der Theke, die Wohnraum und Küche trennte. Einer Küche mit allen Schikanen, raffinierten Utensilien, Töpfen und Pfannen in mehr Größen und Formen, als er sich Nutzungen dafür vorstellen konnte. Hier, in ihrer Umgebung, wirkte Gwen weniger verletzlich als in Joan Begleys Loft. Doch selbst hier sah sie … schwer zu erklären, sie sah müde aus. Nein, das war nicht korrekt, sie sah traurig aus.
    „Sahne oder Zucker?“ fragte sie mit einem flüchtigen Blick zu ihm.
    „Weder noch. Ich trinke ihn schwarz.“ Ehe sie zum Sahnekännchen griff, wusste er, dass sie einen kräftigen Schluck in ihren Kaffee geben würde, bis er wie milchige Schokolade aussah. Sahne und keinen Zucker. Und wenn erhältlich, bevorzugte sie Mokka als Kaffee.
    Dass er das noch wusste, überraschte ihn selbst. In letzter Zeit konnte er sich nicht mal mehr erinnern, welche Sockenfarbe er morgens anzog, und hoffte immer nur, sie passte. Trotzdem erinnerte er sich, wie Dr. Gwen Patterson ihren Kaffee trank?
    „Sie glauben also, Maggie hat Recht, und dieser Sonny hat etwas mit Joans Verschwinden zu tun?“
    „Er hat ihr offenbar seit ihrem Kennenlernen täglich eine E-Mail geschickt. Manchmal sogar zwei oder drei am Tag. Und dann hört das plötzlich genau an dem Samstag auf, an dem Joan verschwindet? Das ist mir zu viel Zufall, oder?“
    „Aber nach den E-Mails zu urteilen, die wir gelesen haben, gingen die beiden eher wie Freunde oder Vertraute miteinander um. Er klang nicht wie jemand, der ihr etwas antun wollte.“
    Das Läuten des Telefons unterbrach sie. Dr. Patterson nahm den Hörer vor dem zweiten Klingeln ab, wie jemand, der auf Neuigkeiten wartet. Auf gute Neuigkeiten.
    „Hallo?“ Sofort wurde ihre Miene sanfter. „Hallo, Maggie“, grüßte sie ihre Freundin. „Nein, ich bin okay. Ja, ich habe mich mit Tully in Joans Apartment getroffen. Er ist sogar hier bei mir im Haus.“ Sie hörte einige Minuten zu und sagte: „Bleib dran.“ Sie reichte Tully den Hörer. „Sie möchte mit Ihnen reden.“
    „Hallo, O’Dell.“
    „Tully, kannst du mir etwas über Sonny erzählen?“
    „Wir haben Joans E-Mails lesen können.“
    „So schnell?“
    „Dr. Patterson hat das Passwort geknackt. Dieser Sonny hat Joan jeden Tag E-Mails geschickt. Wir haben gerade darüber gesprochen. Sie klingen sehr kumpelhaft vertraut, auf eine freundschaftliche, nicht auf romantische Weise. Stimmt’s?“ Er sah Gwen an, damit sie es bestätigte. „Und jetzt kommt’s: Die E-Mails hören an dem Tag auf, als Joan verschwand.“
    „Kannst du diesem Sonny auf die Spur kommen?“
    „Ich habe Bernard beauftragt, die E-Mails zurückzuverfolgen. Er arbeitet dran. Wie es aussieht, benutzt Sonny einen kostenlosen E-Mail-Anbieter, und ich kann nirgends ein Kundenprofil von ihm entdecken. Ich wette, dass er einen öffentlichen Computer benutzt. Wahrscheinlich eine örtliche Bibliothek oder eines dieser Internetcafes.“
    „Hast du heute schon mit Cunningham gesprochen?“
    „Nein, er ist den ganzen Tag in Konferenzen. Warum?
    „Immerhin ist es ihm gelungen, sich lange genug davonzustehlen, um mich anzurufen.“
    „Mist. Bist du degradiert worden?“
    „Ich weiß nicht genau. Tully, ich möchte nicht, dass du Schwierigkeiten bekommst, weil du mir in dieser Sache hilfst.“
    Tully blickte kurz zu Dr. Patterson, die ihn von der anderen Seite der Theke beobachtete. Sie schien zu glauben, er sei auf das konzentriert, was O’Dell ihm erzählte, dabei konnte er den Blick nicht von ihrem rotblonden Haar wenden, das plötzlich im Sonnenschein erstrahlte, der durch die Wolkendecke in die Küche fiel.
    „Tully, hörst du mich?“ fragte Maggie. „Ich möchte nicht, dass du wegen dieser Geschichte Schwierigkeiten bekommst.“
    „Mach dir deshalb keine Sorgen, O’Dell.“

39. KAPITEL
    Er machte ihr eine Hühnersuppe, herzhaft mit

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