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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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zeigte. Oder besser noch die Fotos dazu und ihn bitten würde, ihm bei der Suche nach dem Werkzeug zu helfen, das beim Spalten der Schädel diese dreieckigen Wunden hinterließ. Stattdessen erwiderte er: „Ja, das kann man so sagen.“
    „Okay. Melden Sie sich, wenn Sie Hilfe brauchen.“
    „Danke, mache ich.“
    Adam nahm den nächsten Gang in Angriff, in dem es vor allem Stemmeisen gab. Da kam man der Sache schon näher. Es gab sie in vielen Formen und Größen und aus gehärtetem Stahl mit schwarzem Oxidüberzug gegen Verrosten. Adam las die Etiketten. „Leichter, komfortabler Gummigriff“ und „kurze Profilklaue zur besseren Hebelwirkung“. Eines hieß „Gorillaeisen“, ein anderes „Wundereisen“. Eines hatte ein doppeltes Ende zum Nägelziehen, ein anderes einen gebogenen Hals. Das war doch verrückt.
    Dann entdeckte er es. Der Winkel war genau richtig. Die Größe stimmte auch. Er nahm die Fotos heraus, um sich noch einmal zu vergewissern. Ja, das kam hin. Das gegabelte Ende des Stemmeisens zum Nägelziehen passte genau zu den Abdrücken in den Schädeln.
    Adam nahm das Stemmeisen auf, drehte es in der Hand, betrachtete es von allen Seiten und versuchte ein Gefühl für die Handhabung zu bekommen. Es wog mehr, als er gedacht hatte. Er hielt es hoch über den Kopf, wie der Killer es vermutlich vor dem Schlag getan hatte, um nachzuvollziehen, wie der Schlag ausgeführt worden war. Es erforderte erstaunlich wenig Kraft. Ein bisschen drehen, und das schwere, gegabelte Ende knackte den Schädel mühelos.
    Mit erhobenem Stemmeisen wollte er gerade einen Todesschlag ausführen, als er den jungen Verkäufer wieder am Ende des Ganges erblickte. Der beobachtete ihn und sah aus … na ja, besorgt wäre eine ziemliche Untertreibung.
    „Ich denke, ich habe gefunden, was ich suchte“, sagte Adam und nahm das Werkzeug ohne viel Aufhebens herunter. „Und es sieht ganz so aus, als wäre es auch noch ein Sonderangebot.“ Er deutete lächelnd auf das Preisschild und ging den nächsten Gang entlang davon.
    Während er in der Schlange vor der Kasse wartete, schlug er sich gedankenverloren mit dem Stemmeisen in die Hand. Und plötzlich fiel ihm auf, dass dieses hier exakt dem aus seinem El Camino glich.

56. KAPITEL
    Sheriff Henry Watermeier sah im Regen vom Rand des Abhangs aus zu. Sie hatten den Wagen fast zwischen den Bäumen hervorgezogen, und es war genügend Kofferraum sichtbar, um zu erkennen, dass es sich um eine Limousine neuerer Bauart handelte. Mein Gott, was für ein Mist! Warum musste es, wenn es regnete, immer gleich schütten?
    Er ertappte sich bei dem Wunsch, dass der Fahrer ein armer Betrunkener gewesen sein möge, der hier oben einfach die Kontrolle über das Fahrzeug verloren hatte und über den Rand gekippt war. Er wünschte sich von Herzen, es möge so einfach sein.
    Eigentlich war er nur hier heraufgefahren, um O’Dells Vermutung zu widerlegen, doch jetzt fragte er sich, ob sie nicht wirklich Joan Begley gefunden hatten.
    Er sah O’Dell hinter der Barrikade der Polizei von Meriden aus ihrem Mietwagen steigen. Sie hatten die Kette unten am Parktor vorgelegt, abgeschlossen und Wachen aufgestellt. Trotzdem war es auf der kurvigen Auffahrt noch ganz schön voll. Er winkte Deputy Truman, O’Dell durchzulassen.
    „Sie haben sie gefunden?“ fragte sie, ehe er etwas sagen konnte.
    „Ich habe bisher gehofft, ein Betrunkener hätte die falsche Abzweigung genommen“, gestand er, an das hölzerne Schutzgeländer gelehnt.
    Schweigend beobachteten sie nebeneinander stehend, wie die Seile der Zugmaschinen den Wagen über Fels und Buschwerk hinaufzerrten. Dabei kratzte immer wieder Metall gegen Baumrinde.
    Als der Wagen endlich auf ihrer Ebene ankam, rief ihnen Deputy Charlie Newhouse von der eingedrückten Frontseite des Wagens aus zu: „Ist keiner drin, Sheriff!“
    „Großer Gott, das fehlt mir gerade noch. Überprüfen Sie die Zulassungsnummer.“ Doch noch während Henry das sagte, bemerkte er das fehlende Nummernschild hinten.
    „Vorne ist kein Schild“, sagte Arliss.
    „Hinten auch nicht“, erwiderte Watermeier.
    „Glauben Sie, dass die gestohlen wurden?“ fragte Charlie.
    „Wir rufen besser die Jungs von der mobilen Spurensicherung.“ Henry ging zur Vorderseite des Wagens und warf einen Blick durch die demolierte Windschutzscheibe.
    „Sheriff!“
    Maggie war hinter dem Fahrzeug geblieben und wartete dort auf ihn. Als er zu ihr kam, deutete sie auf ein kleines Stück Stoff, das, vom

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