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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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Inventar verkauft wurde.“
    „Oh ja, aber ich weiß nicht mehr, an wen. Obwohl ich es wissen sollte.“
    „Ich habe es herausgefunden. Es ging an Shelbys Sohn. Er hat alles genommen, bis auf das letzte Stück.“
    „Wirklich? Hm … ich frage mich, was er mit dem ganzen alten Zeug wollte.“
    „Genau das möchte ich herausfinden.“

60. KAPITEL
    Henry Watermeier war sicher, dass er den Steinbruchkiller hatte. Während der gesamten Fahrt klagte Wally Hobbs über seine Magenschmerzen. Mit seiner blechernen Stimme bat er Henry anzuhalten, damit er sich übergeben könne. Na ja, wenigstens hatte der Bastard damit gewartet, bis sie das Büro erreichten. Henry dachte ernsthaft darüber nach, Hobbs die Schweinerei säubern zu lassen, doch er wusste, dass er sein Glück nicht strapazieren durfte.
    Hobbs saß nun mit Handschellen an einen Metallklappstuhl gefesselt im Verhörraum. Eigentlich war es kein Verhörraum, sondern ein Pausenzimmer mit Kaffeemaschine und einem bis auf wenige Krümel leeren Teller.
    Henry hatte ihm bereits seine Rechte vorgelesen oder zumindest seine Version davon. Er wusste, dass er manchmal ein paar Worte ausließ.
    „Was hast du dir dabei gedacht, Walter?“ begann er und fragte sich, ob er den kleinen Mann so überrumpeln konnte, dass er gestand. Dann fiel ihm ein, dass der Partner von Wally Hobbs der größte Tyrann der Stadt war. Wahrscheinlich hatte Wally eine gewisse Immunität gegen psychischen Druck entwickelt. „Soll ich deine Schwester anrufen?“
    „Nein. Sagen Sie Lillian nicht Bescheid.“
    „Was ist los? Du willst nicht, dass deine Schwester davon erfährt, wie du Leichen ausgräbst und sie zerstückelst?“
    „Wovon reden Sie da?“
    „Ich habe deine Untaten gesehen, Hobbs. Was ist los mit dir? Du bringst ein paar Leute um, und wenn es dir langweilig wird, gräbst du Leichen aus?“
    „Ich habe niemanden umgebracht.“
    „Wie konntest du jemanden wie Steve Earlman ausgraben? Hast du denn gar keinen Respekt vor den Toten?“
    „Ich habe ihn nicht ausgegraben.“
    Wally Hobbs machte erstaunte, kreisrunde Augen, und Schweiß rann ihm über die Stirn. Henry roch ihn. Jetzt hatte er ihn.
    „Wie viele hast du getötet, und wie viele hast du ausgegraben?“
    „Warten Sie. Sie müssen mir zuhören, ich habe niemanden getötet.“
    „Na klar doch.“
    „Marley und ich, wir wollten nur ein bisschen zusätzliches Geld verdienen.“
    „Marley? Jake Marley?“ Henry setzte sich auf die Tischkante. „Marley steckt mit dir unter einer Decke?“
    „Wir dachten, es schadet niemandem. Gewöhnlich wird alles von der Lebensversicherung abgedeckt. Es ist ja nicht so, als hätten wir es den Familien abgeknöpft.“
    „Wovon zum Kuckuck redest du?“
    „Ich war gerade dabei, es herzurichten, damit keiner was merkt, falls es überprüft wird.“
    „Was soll überprüft werden?“ Plötzlich wurde es heiß im Raum, und Henry musste das Fenster öffnen.
    „Falls jemand … na ja, Sie wissen schon, falls jemand Steve Earlmans Grab überprüft. Marley berechnet den Leuten eine Gruftbestattung. Aber wir nehmen dann gar keine Gruft, und das zu viel gezahlte Geld teilen wir uns dann.“ Wally Hobbs sah ängstlich aus. „Es war Marleys Idee.“
    Henry fuhr sich enttäuscht mit einer Hand über das Gesicht. Wally Hobbs war ein Wiesel und ein Dieb, aber er war kein Killer.

61. KAPITEL
    Adam Bonzado war entsetzt über seine Entdeckung. Das konnte doch nicht wahr sein. Dennoch ergab es Sinn.
    Er war nach West Haven in sein Labor an der Universität zurückgefahren, um die restlichen Polaroidfotos zu holen, die Dr. Stolz ihm überlassen hatte. Schlimm genug, dass die Kopfwunden der Opfer genau zu dem Stemmeisen in seinem El Camino passten. Jetzt musste er etwas anderes überprüfen.
    Im Labor schnappte er sich die Fotos und eilte zurück, wobei er in seiner Hast mit einigen Studenten zusammenstieß und kaum eine Begrüßung murmelte. Wieder auf dem Parkplatz, blieb er an der hinteren Ladeklappe seines Pick-up stehen und zögerte. Das Foto, das er in der Hand hielt, zeigte das Opfer mit den ausgeprägten Leichenflecken am Rücken.
    Da sich nach dem Tod als Folge der Erdanziehung alles Blut am tiefsten Punkt des Körpers sammelte, war davon auszugehen, dass dieses Opfer nach dem Tod mehrere Stunden auf dem Rücken gelegen hatte. Das erklärte die Röte. Die Haut mit ihrer veränderten Struktur nahm oft das Muster der Fläche an, auf der die Leiche lag. Eine Leiche, die auf einem gepflasterten

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