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Eiskalter Wahnsinn

Eiskalter Wahnsinn

Titel: Eiskalter Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Kava
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gegen den Deckel, bis die Hände schmerzten. Trotzdem versuchte sie es erneut, bis ihr Blut auf das Gesicht tropfte. Dabei ging ihr durch den Kopf, dass der einzige Mensch, der wusste, wo man nach ihr suchen sollte, mit einem Handy mit leerem Akku in ihrem Auto saß.

67. KAPITEL
    Adam Bonzado sah Maggies Mietwagen neben der Straße parken, jedoch saß niemand darin. Wusste sie von Simon? Aber wie war das möglich? Er stellte seinen El Camino hinter dem Ford Escort ab, sprang hinaus und ging ein paar Schritte, stutzte, ging zum Pick-up zurück und holte das Stemmeisen von der Ladefläche.
    Er war fast an dem Wäldchen, als er Luc Racine hinter den Gebäuden umherwandern sah. Der alte Mann wirkte verloren. Adam wollte ihn schon rufen, hielt sich jedoch zurück und schaute sich um, ob er Simon irgendwo entdeckte. Ehe er hierher gefahren war, hatte er im Bestattungsinstitut angerufen und gehofft, Simon offen mit seinem Verdacht konfrontieren zu können. Dort hatte man ihm jedoch erklärt, Simon hätte sich krank gemeldet. Das wiederum hatte ihn in ziemliche Unruhe versetzt. Simon meldete sich nie krank.
    Er wünschte inständig, er hätte Sheriff Henry Watermeier informieren können. Beverly hatte ihm jedoch erklärt, der Sheriff befinde sich in einer wichtigen Besprechung und dürfe nicht gestört werden. Sein Deputy sei angewiesen worden, sich um sämtliche Notfälle zu kümmern.
    Adam ging auf Luc zu, blieb jedoch zwischen den Bäumen stehen und hielt Ausschau nach Maggie oder Simon. Als er nahe genug war, um mit leiser Stimme rufen zu können, meldete er sich. „Mr. Racine! He, Luc!“
    Der alte Mann drehte sich so schnell um, dass er fast gestrauchelt wäre. Sein Blick sprang hin und her, und Adam fürchtete schon, Luc habe wieder einen seiner verwirrten Momente.
    „Hier drüben, Mr. Racine!“ Adam trat zwischen den Bäumen hervor und ging auf Luc zu, ohne die Umgebung aus den Augen zu lassen.
    „Ach Professor, Sie sind das. Meine Güte, haben Sie mich erschreckt!“
    „Tut mir Leid. Wo ist Maggie?“
    „Ich weiß es nicht. Aber ich glaube, ich habe jemand in dem Schuppen da gehört.“
    „Haben Sie Simon gesehen?“
    „Nein. Wir müssen Maggie finden. Ich habe kein gutes Gefühl. Ich glaube, sie ist schon zu lange weg.“ Er verlagerte das Gewicht immer wieder wie im Wiegeschritt vor und zurück, was fast wie ein nervöser Tanz aussah.
    „Okay, beruhigen Sie sich. Wir werden sie finden. Sehen wir erst mal hier nach.“
    Es gelang ihnen nicht, durch die Fenster in das Gebäude zu schauen, und die Tür war mit Kette und Vorhängeschloss gesichert. Adam setzte das Stemmeisen an und hebelte, bis die Tür aufsprang.
    Die Frau, die zusammengekrümmt gefesselt im Bett lag, schrie bei ihrem Anblick auf, lächelte und lachte dann und begann plötzlich vor Schmerzen zu jammern und zu weinen.

68. KAPITEL
    Maggie spürte ihre zunehmende Erschöpfung. Sie musste nachdenken und ruhig bleiben. Panik schadete ihr nur. Ihre Hände pochten schmerzhaft, was gut war, weil es bedeutete, dass sie noch Empfindungen hatte. Auch dass die Kälte ihr in die Haut kniff, sah sie positiv, weil es zeigte, dass die Nerven noch funktionierten. Es war gut, dass sie ihre Zähne klappern hörte und ihren Körper zittern spürte.
    Zittern war der reflexartige Versuch des Körpers, sich durch Bewegung zu wärmen. Bald würde sie jedoch zu müde werden zum Zittern. Das Blut würde dicker werden, und Herz und Lunge begannen langsamer zu arbeiten. Auch ihr Hirn würde seine Leistungsfähigkeit einbüßen, sobald sie die Grenze zur Unterkühlung überschritt.
    Sie versuchte sich zu erinnern, was während einer Unterkühlung mit ihr geschah und auf was sie sich einrichten musste. Wenn sie die Symptome rechtzeitig erkannte, konnte sie vielleicht dagegen angehen.
    Sie wusste, dass es möglich war, viele Stunden in extremer Kälte zu überstehen, aber wie viele? Zwei? Drei? Sie konnte sich nicht erinnern. Was gab es sonst noch zu wissen? Erinnere dich!
    In der Kälte würde sich ihr Stoffwechsel verlangsamen. Die Lungen nahmen dann weniger Sauerstoff auf, und ihre Atmung würde so flach werden, dass man sie kaum noch wahrnahm. Das war gut, denn es war nicht viel Atemluft in der Kühltruhe. Oh Gott, würde sie ersticken, ehe sie erfror?
    Auch ihr Herz würde reagieren und immer langsamer schlagen. Im Augenblick erschien ihr das allerdings unvorstellbar, so laut wie der Puls ihr in den Ohren dröhnte. Er würde jedoch so schwach und langsam werden,

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