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Eisnacht

Eisnacht

Titel: Eisnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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wusste nicht recht, wie viel sie erzählen sollte. Sollte sie erzählen, dass Sie gestern Nacht Scotts Podium geworden war, als er sich endlich geöffnet und gegen die Steroide gewettert hatte, die Wes ihm aufzwang?
    Von allem, was er ihr erzählt hatte, war das noch am wenigsten schockierend, aber wäre es nicht grausam, Dora auch von Wes' Betrug mit Millicent zu erzählen? Vielleicht wusste sie es bereits. Aber wenn nicht, dann war sie jetzt bestimmt nicht in der Verfassung, diese Geschichte zu hören.
    Außerdem war Marilee keine Heuchlerin. War sie, die man mit ihrem Schüler im Bett erwischt hatte, wirklich in der Position, Wes oder irgendwen sonst mit Steinen zu bewerfen? Also hielt sie sich an die Tatsachen, ohne sie direkt auszusprechen. »Außerdem habe ich Scott die Möglichkeit gegeben, etwas von dem Druck abzulassen, den Ihr Mann auf ihn ausübt. Ich habe mir seine Meinungen, seine Gedanken und Träume angehört, wo…«
    »Versuchen Sie nicht, sich reinzuwaschen, Marilee. Auch die Priester, die junge Knaben missbrauchen, hören sich deren Geständnisse an und erteilen ihnen hinterher die Absolution. Sie sind nichts als eine sexuell frustrierte alte Jungfer, die endlich einen willigen Partner gefunden hat.«
    »Damit haben Sie natürlich Recht«, gab sie traurig zu. »In jeder Hinsicht. Zu meiner Rechtfertigung kann ich höchstens vorbringen, dass Scott bereits volljährig ist. Was das Gesetz angeht, ist es demnach keine Unzucht mit Minderjährigen. Aber vom ethischen Standpunkt her ist es…« Sie brachte es nicht über sich zu sagen, dass es falsch war. Falsch wäre es für sie niemals. Sie beendete den Satz mit einem: »Inakzeptabel.«
    Sie schauten mehrere Minuten schweigend ins Feuer. Dann beugte sich Dora vor und stützte die Ellbogen auf die Knie. Sie senkte das Gesicht in die Hände und blieb lange so sitzen, bis die Scheite zu verkohlten Stöcken verbrannt waren, die neu geschürt werden mussten.
    Erst da senkte sie die Hände und sah Marilee wieder an. »Sie lieben meinen Sohn, nicht wahr?«
    »Von ganzem Herzen«, erwiderte sie ruhig. »Aber zerbrechen Sie sich deswegen nicht den Kopf, Dora. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass ich Scotts Leben ruinieren könnte. Bevor alles anfing, als er für mich noch ein netter Tagtraum war, wusste ich schon, dass nichts von dem, was sich zwischen uns entwickeln könnte, von Dauer wäre. Ich erkannte, dass es nicht ewig halten konnte und sollte. Ich hatte von Anfang an vor, irgendwann still aus seinem Leben zu treten, damit er unseretwegen keine Scham oder Schuld empfinden muss.«
    Sie wandte den Kopf ab und blickte sehnsüchtig ins Feuer. »Ich wusste, dass der Tag kommen würde. Ich wusste, dass mir, und vielleicht auch Scott, das Herz brechen würde, obwohl ich hoffte, das vermeiden zu können.
    In Voraussicht auf jenen Tag habe ich jeden Augenblick, den wir zusammen waren, in meinem Herzen aufbewahrt. Ich wusste, dass man mich bis an mein Lebensende verabscheuen würde, falls unsere Affäre je ans Licht kommen sollte. Das war mir egal. Ein einziges Mal in meinem Leben hielt ich mich nicht an die Regeln. Ich lebte nur für den Augenblick und tat alles, damit meine Furcht vor dem unausweichlichen Ende nicht die Zeit mit ihm überschattete. Ich gab ihm alles, was ich ihm geben konnte.« Sie sah wieder zu Dora auf. »Und ich würde es wieder tun, ohne einen Funken des Bedauerns.«
    Die beiden Frauen sahen sich mit innigem Verständnis an. Es war schwer zu sagen, wer von beiden sich zuerst bewegte, denn man hätte meinen können, dass sie gleichzeitig die Hand über die Kluft zwischen den beiden Sesseln ausstreckten und die andere Hand ergriffen. Beide hielten sich mit aller Kraft aneinander fest, weil beiden nichts geblieben war, woran sie sich sonst festhalten konnten.

Kapitel 30
    Du hast meine geheimen Phantasien ausspioniert.«
    Er schloss seine Lippen um ihren Nippel und sog ihn in seinen Mund, wo er mit der Zunge darüberfuhr, bis sie glaubte, vor Lust zu sterben. Auf dem Weg zur anderen Brustwarze flüsterte er: »Nackt ist unglaublich viel besser als durch Kleider.«
    »Aber selbst in voller Montur hast du es geschafft, dich zurechtzufinden.«
    »Ich habe einen eingebauten Hitzedetektor.«
    »Ganz eindeutig.« Verführerisch lächelnd fuhr sie mit den Fingerspitzen über seinen Bauch abwärts, nahm sein Glied in die Hand und begann es zu massieren. »Ich habe dich beim Waschen beobachtet«, gestand sie flüsternd.
    Er sah sie fragend

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