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Eistochter

Eistochter

Titel: Eistochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Rae Miller
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gesehen habe, ist, dass ihr dieses zerbrechliche Mädchen über die Grenze des Erträglichen hinausgetrieben habt. Dass ihr euch unvernünftig verhalten und ein noch viel größeres Problem verursacht habt.«
    Henrys tiefe Stimme mischt sich ein: »Margo, Lark will das hier nicht. Sie will lernen, sich zu beherrschen, aber wenn du sie immer wieder mit diesen Ummantelungen belegen lässt, wie soll sie das dann tun?«
    »Das ist nur deine Theorie, Henry. Wir wissen nicht, ob sie zutrifft oder nicht.« Mrs. Channing klingt gereizt. »Hast du vergessen, wessen Tochter sie ist?«
    »Was für einen Beweis brauchst du denn?«, brüllt Henry. »Sie kann keinerlei Magie wirken, wenn du ihr Herz so eng einschließen lässt, dass es kaum schlagen kann. Wie soll sie lernen, sich zu beherrschen, wenn du ihr keine Chance dazu gibst?«
    Noch eine Stimme dringt in mein Gefängnis ein, die von Patrick Channing. »Ich glaube, ich habe genug von ihrer Dunkelheit gesehen, um zu wissen, dass ich sie nicht in meiner Nähe oder in der meiner Familie haben will.«
    Ich versuche, den Kopf zu heben, um zu sagen, dass ich das alles auch nicht will. Ich will nicht Dunkel sein. Ich will nur die Gelegenheit haben, das Leben zu führen, das ich einst erwartet habe. Ein Leben mit Beck. Das ist alles, was ich will, versuche ich zu sagen, aber ich bringe noch immer kein Wort heraus.
    Bethina wiegt mich auf ihrem Schoß. »Pst, Lark, ich weiß, dass du uns hören kannst. Ich weiß, dass du etwas sagen willst, es aber nicht kannst. Bald, gedulde dich einfach eine Minute.«
    Aus meinem Innersten strahlt die vertraute beruhigende Wärme in meine Gliedmaßen aus. Es ist die gleiche Art Frieden, die ich empfinde, wenn ich bei Beck bin. Er muss in der Nähe sein.
    Bethina wendet sich an die Gruppe: »Wir werden Folgendes tun: Wir lassen Lark noch ein paar Tage auf diese Weise lernen. Wenn das nicht funktioniert, entfernen wir die Ummantelung.«
    »Bethina, das ist unklug.« Mrs. Channings Tonfall ist schneidend genug, um Stahl zu durchtrennen. »Du kannst sie nicht einfach frei herumlaufen lassen. Außerdem wird diese Ummantelung nicht so leicht zu zerstören sein wie die letzte, dafür habe ich gesorgt.« Sie starrt Henry böse an. »Diesmal wird kein Fehler passieren.« Sie rauscht davon, gefolgt von ihrem Mann.
    Henry kniet sich neben mich. »Kannst du mich hören?«
    Ich bewege den Kopf.
    »Gut. Kannst du sprechen?«
    Ich schlucke schwer und befeuchte mir mit Speichel die Zunge. »Ja.«
    »In Ordnung. Ich helfe dir aufzustehen. Bethina?«
    Zwei Armpaare heben mich hoch, und ich stütze mich mit meinem kompletten Gewicht darauf. Die Wiese dreht sich, und ich stolpere vornüber, aber Bethina und Henry richten mich wieder auf.
    »Wie viel hast du von alldem mitbekommen?« Bethinas Stimme ist über das Zirpen der Grillen hinweg kaum zu hören.
    Ich huste trocken. »Ich erinnere mich, dass du ›Halt‹ gesagt hast.«
    »Also weißt du, dass du wieder ummantelt worden bist«, sagt Henry.
    »Ja. Das habe ich gehört. Aber warum? Weshalb hat die erste Ummantelung nicht funktioniert?«
    Henry verlagert mein auf ihm lastendes Gewicht. »Ich habe sie aufgebrochen, als wir auf dem Waldweg waren. Als ich deine Hände genommen habe, weißt du noch?«
    »Ja, ich erinnere mich.« Das Gefühl, dass etwas aufgeschlossen wird – das war es also. Henry hat die Ummantelung aufgeschlossen, damit ich meine Liebe zu Beck gestehen konnte.
    Bethina zieht an meinem Arm. »Lark, die Channings und die meisten anderen Hexen sind nicht erfreut über deinen Ausbruch. Du darfst so etwas nicht noch einmal tun, verstehst du?«
    Ich ringe nach Luft und räuspere mich. »Bethina, du weißt doch, dass ich das nicht mit Absicht mache! Aber niemand hat mir gezeigt, wie ich es vermeiden kann.« Ich klinge selbst in meinen eigenen Ohren weinerlich. »Mein Unterricht ist nutzlos. Ich weiß immer noch nicht, wie ich irgendetwas tun kann. Glaubst du denn nicht, dass ich damit aufhören würde, wenn ich es könnte?« Das Reden erschöpft mich. Ich ziehe die Beine nach, um Bethina und Henry wissen zu lassen, dass ich eine Pause brauche.
    Bethinas Tonfall ist sanft. »Ich glaube dir, Lark.« Sie berührt meine Stirn mit den Fingern. »Ich glaube dir.«
    Wir gehen weiter. Als wir die Veranda erreichen, hebt Henry mich hoch. Laute Stimmen klingen aus einem weit entfernten Raum zu uns herüber. Ich stoße Bethina mit dem Fuß an. Sie bestätigt, was ich ohnehin weiß: Beck streitet sich mit seinen

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