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Eistochter

Eistochter

Titel: Eistochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn Rae Miller
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Und wenn wir sterben, geben wir das Stück unseres Liebsten an ihn zurück.«
    Ich stoße ihn von mir. Das kann nicht wahr sein. Ich will es nicht hören.
    Meine Füße trommeln über den ungepflasterten Weg. Jeder Schritt trägt mich weiter und weiter von Mr. Trevern und seinen Enthüllungen weg. Beck hat gesagt, wir könnten nicht aneinandergebunden werden, aber genau das hat meine Mutter getan.
    »Nein«, rufe ich und schlage mir mit den Fäusten auf die Oberschenkel, während ich mich krümme, um meine Schreie zu unterdrücken. Alles ergibt nun einen Sinn – der Eindruck, dass wir die Gefühle des jeweils anderen beeinflussen, das Beharren darauf, dass wir zusammen aufwachsen sollten, die Tatsache, dass Beck in Gedanken zu mir gesprochen hat.
    Caitlyn und Charles waren ja vielleicht Zwillinge, aber ihre Eltern, Licht und Dunkel, waren aneinandergebunden. Sie haben einen Teil ihrer Magie miteinander geteilt, genau wie Beck und ich. Genau wie es bei Zwillingen wäre.
    Deswegen werde ich Beck töten. Weil wir magisch aneinandergebunden sind.
    Ich werde ihm das Licht aussaugen, genau wie Caitlyn es mit Charles getan hat und ihre Mutter bei ihrem Vater.
    »Was stimmt nur nicht mit ihm?«, schreie ich in den Himmel. Es ist völlig unlogisch, dass Beck bei mir bleiben will, obwohl er weiß, dass einer von uns den anderen umbringen wird. »Was stimmt mit seinen Eltern nicht? Warum lassen sie mich hierbleiben?«
    Meine Fragen werden nur vom leisen Summen der Insekten und dem ein oder anderen Vogelzwitschern beantwortet.
    Ich bin eine Gefangene. Sie versuchen nicht, mir zu helfen. Sie wollen herausbekommen, was ich kann, damit sie mich aufhalten können. Damit sie mich töten können.
    Jeder Teil meines Körpers rebelliert, und ich weiß nicht, ob ich über den Ernst der Lage weine oder lache.
    Sie werden sich jedenfalls weitaus mehr einfallen lassen müssen als eine alberne Ummantelung, wenn sie mich hier behalten wollen.
    Das leise Rascheln eines Hexers, der sich neben mir materialisiert, erregt meine Aufmerksamkeit. Ich bin doch nicht allein.
    Mr. Trevern beobachtet mich aus dem tiefen Schatten des Baums heraus. »Du musst das nicht allein durchstehen, Lark. Deshalb bin ich hier. Um dir zu helfen.«
    »Können Sie es ungeschehen machen?« Meine Worte sind von meinem Schluchzen verzerrt.
    Er kommt langsam auf mich zu. »Wir wissen nicht, was geschehen wird.«
    Ich wische mir die Nase mit dem Handrücken ab. »Natürlich wissen Sie es. Er wird ermordet werden, entweder von mir oder von irgendwelchen Idioten wie denen, die meinen Vater getötet haben.«
    Mr. Trevern legt den Arm um mich und wartet. Als ich nicht protestiere, zieht er mich an seine Brust, und ich lasse mich erschlaffen. »Die Bindung ist nicht permanent. Wir hoffen, dass ihr, wenn ihr achtzehn werdet, die fremden Magiestücke abstoßt und so den Automatismus zerstört.«
    Ich hole tief Luft, um mich zu sammeln. »Das ist doch gut, oder? Dann werde ich nicht in der Lage sein, Beck zu schaden. Ich fliehe, und wir werden nicht für immer aneinandergebunden.«
    Mr. Trevern drückt mir ein Stück Stoff in die Hand. Ein Taschentuch. Ich tupfe mir die Augen und wische mir die Wangen ab.
    »Das ist es. Aber wir sind uns nicht sicher, dass es ganz so einfach wird.« Er senkt die Stimme. »Das wahrscheinlichste Szenario, von dem alle, einschließlich Malin, ausgehen, ist, dass es bei der Rückgewinnung eurer jeweiligen Stücke zu einer Auseinandersetzung zwischen euch kommen wird.«
    »Auseinandersetzung im Sinne eines Streits – oder eines Kampfes?« Meine Stimme zittert, als ich die Frage stelle.
    Er fährt sich mit der Hand über die Bartstoppeln am Kinn und runzelt die Stirn. »Kampf.«
    Ich will eigentlich nicht mehr wissen, aber ich muss vorbereitet sein. Ich stähle mich für die schlechten Nachrichten, indem ich mir die Fingernägel in die Handfläche bohre. »Und wenn das nicht geschieht?«
    »Wenn Malin sich irrt und die Bindung nicht zeitbegrenzt ist, werdet ihr die Stücke des jeweils anderen behalten. Wann immer sich in der Vergangenheit die Magie eurer Familien vermischt hat, hat die Dunkelhexe dem Lichthexer in großem Umfang Kraft entzogen. Am Ende ist der Lichthexer jeweils gestorben.«
    Gut. Weiteratmen. Du wusstest das doch schon, Lark.
    Mr. Trevern fährt fort: »Eine weitere Möglichkeit ist die, dass Beck Dunkel wird.«
    »Aber dann würde er überleben?«
    Mr. Trevern zögert und runzelt die Stirn, als ob er versuchen würde, zu einem Schluss

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