Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Mergun von einem Feind gegen die Maschine geschleudert. Haltesuchend hatte er mehrere Hebel umgelegt und Knöpfe gedrückt. Erschrocken bemerkte der Mann von der Wolfsinsel, was er getan hatte. Und auch die aus dem Nichts entstandenen Tiermenschen erschraken, als der ganze Raum plötzlich in ein dunkles Rot getaucht wurde. Gespenstisches Rumoren drang aus dem Innern der Maschine und umgab sie. Und dann begann sich der Raum um Edro herum zu drehen. Er hatte das Gefühl, zu fallen. Finstere Nacht umgab ihn und erlösende Bewusstlosigkeit.

    *

    "Heh! Die Straße ist doch kein Ort zum schlafen, Mann", hörte der Dakorier jemanden rufen. Er öffnete die Augen und sah, dass er und die anderen sich mitten auf der Straße befanden. Ein Fuhrwerk stand vor ihnen. Ein wütender Mann saß darauf und lenkte es.
    "Nun geht doch schon endlich von der Straße, Leute!", rief er aufgebracht. Auch die anderen kamen nun zu sich und beeilten sich, dem Fuhrwerk aus dem Weg zu gehen. Fluchend lenkte sein Herr es vorwärts. Edro rannte ihm nach.
    "Wartet, Herr!", rief er und das Fuhrwerk blieb stehen.
    "Was wollt Ihr noch, Mann? Ihr und Eure Mitschläfer habt mir bereits genügend Unannehmlichkeiten bereitet!", kam es dem Dakorier entgegen.
    "Verzeiht, ich wollte Euch nur fragen, in welcher Stadt wir uns befinden!"
    "In Ghormall natürlich, Mann! Und nun zieht Eures Weges und lasst mich gefälligst in Frieden mit Euren dummen Fragen." Er gab seinen Pferden die Peitsche und jagte sie voran. Edro kehrte zu den anderen zurück.
    "Wir sind tatsächlich in Ghormall, Freunde!", rief er aus.
    "Ja, wir haben den Abgrund zwischen den Welten übersprungen", stellte Mergun fest. Lakyr streichelte sanft seine Katze.
    "Aber wo sind die schrecklichen Tiermenschen, die uns bedrohten?", fragte er und zog nachdenklich die Stirn zusammen.
    "Ja, wo sind sie geblieben?", wiederholte Kiria und wandte den Blick zu Grimmon, der geheimnisvoll lächelte.
    "Ich glaube, sie waren mit dieser seltsamen Maschine durch irgendwelche Bande verknüpft, die sie daran hinderten zu entmaterialisieren. Aber das ist, wie gesagt, nur eine Vermutung!" Der Dieb lächelte, reichte jedem die Hand zum Abschied und ging davon. Wohin er wollte, sagte er nicht, und Edro glaubte auch nicht daran, es jemals zu erfahren.
    "Wir haben ihm nicht einmal gedankt - und dabei verdanken wir ihm unsere Rückkehr", stellte Mergum düster fest. Aber es war jetzt zu spät. Der Dieb war schon irgendwo im Straßendschungel dieser Riesenstadt Ghormall verschwunden.
    "Wohin gehen wir jetzt?", fragte Kiria.
    "Zu Dasiquol", erklärte Edro.
    "Wer ist das?", erkundigte sich die Bedinesin. Edro lächelte.
    "Das wissen wir nicht genau. Ein Weiser oder Magier - oder ein Prophet. Aber man sagt von ihm, er kenne alle Geheimnisse dieser Welt und wir hoffen, dass er uns sagen kann, wie wir Elfénia finden können." Ihre blauen Augen sahen ihn ein wenig traurig an.
    "Ihr seid also wirklich dazu entschlossen, nach diesem Land zu suchen, das es gar nicht gibt?"
    "Ja, Kiria."
    "Ich will Euch begleiten, Edro!"
    "Sucht Ihr ebenfalls nach Elfénia?" Sie schüttelte sanft den Kopf, wobei ihr ihre braunen Haare ins Gesicht fielen. Sie schlang ihren Arm um Edros Hals.
    "Ich liebe Euch und deshalb gehe ich mit Euch auf diese Reise, Edro!" Edro dachte unwillkürlich an die Geschichte vom Jungen und der Blume. Aber als sie ihn umarmte, vermochte er für einen Augenblick zu vergessen.

    *

    Dasiquol blickte auf, als sie seinen Tempel betraten. Seine langen weißen Haare flogen wirr umher und in seinem Mund steckte eine kleine Opium-Pfeife. Seine dunklen Augen zeugten von Geheimnissen und anderen düsteren Dingen. Edro mochte sich in diesem dunklen Tempel nicht so recht wohlfühlen. Er wechselte einen Blick mit Mergun, dem er ansah, dass es dem Mann von der Wolfsinsel wie ihm erging. Aber bei allem Misstrauen, das er dem Propheten entgegen brachte, war sein Herz doch voller Hoffnung und Erwartung. Rechts und links von Dasiquols thronartigen Sessel standen zwei titanenhafte, mit Sicherheit nicht-menschliche Krieger. Ihre Gesichter waren von schreckenerregenden Masken bedeckt.
    "Ihr seid hier, weil ihr auf der Suche nach einem Land seid, das unter anderem den Namen Elfénia trägt, nicht wahr?", fragte der Prophet oder Magier oder was auch immer.
    "Woher wisst Ihr das, Herr Dasiquol?", erkundigte sich Mergun erstaunt. Das Miauen von Lakyrs Katze drang durch die Stille und verbreitete ein gewisses Unbehagen.
    "Es ist unwichtig, woher

Weitere Kostenlose Bücher