Elben Drachen Schatten
definieren«, sagte Xaror. » Ich halte es jedenfalls so für besser. Ich mache mir Sorgen um dich. Aber Hakin und Makin werden dafür sorgen, dass du vor allen Anfechtungen bewahrt bleibst, mein Sklave. Darüber hinaus sind die beiden meine direkten Botschafter. Sie empfangen meine Gedanken ohne irgendeine Verzögerung. Was sie tun, ist von mir getan, was sie sagen, ist von mir gesagt.«
Es lag für Magolas auf der Hand, was Xaror mit seinen Maßnahmen eigentlich bezweckte. Er wollte sicherstellen, dass Magolas nicht seiner Kontrolle entglitt.
Der Großkönig unterdrückte jeden Gedanken an Andir und die Tatsache, dass seine Gemahlin ihn in gewisser Weise herbeigerufen hatte. Dieses Problem war gelöst. und Magolas wollte den Eindruck vermeiden, dass Larana ein Risiko für den Dunklen Herrscher darstellte.
» So geh denn dahin, mein Sklave, und hör, was meine Boten Hakin und Makin zu sagen haben.«
» Da ich jetzt schon einmal hier bin«, sagte Magolas hastig, und er kam sich dabei vor wie ein unwürdiger Bittsteller, »könnte ich doch auch etwas von der Essenz des Lebens mitnehmen, das meine Gemahlin benötigt.«
»Hat unser Herr Xaror dir nicht genug davon gegeben?«, ergriff auf einmal einer der beiden Stierkrieger das Wort.
»Bist du Hakin oder Makin?«, fragte Magolas.
»Hakin. Aber das spielt keine Rolle.«
»Wir teilen dieselben Gedanken«, ergänzte Makin.
»Und wir sind Stimme und Hand des Herrn des Dunklen Reiches, der die Unseren aus dem Limbus führte.«
»Du sprichst in der Vergangenheit, als wäre dies bereits geschehen«, stellte Magolas fest. »Dabei sind doch erst wenige der Euren aus dem Limbus in unsere Welt gelangt«,
»Es ist …«, begann Hakin.
»… Vergangenheit«, vollendete Makin.
Und Makin fuhr fort: »Es ist immer eine Frage der Sichtweise. Wir erwarten nicht, dass du das begreifst.«
Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen, das eisiger nicht hätte sein können. Im Grunde hatte Makin dem Großkönig gerade vorgeworfen, ein Dummkopf zu sein, der die Verstrickungen im Hintergrund nicht durchschaute. Es war eine Beleidigung, und da Magolas nicht entsprechend darauf reagieren konnte, kam sie einer Erniedrigung gleich. Er fühlte einen Kloß im Hals. Die vollkommene Abhängigkeit, in die er sich begeben hatte, wurde ihm schmerzlich bewusst. Er hatte sich zum Werkzeug einer Kreatur gemacht, der Laranas Leben so gleichgültig war wie das Leben irgendeines lästigen Insekts, das man beiläufig zerquetschte. Wie sehr hätte sich Magolas gewünscht, es hätte eine andere Möglichkeit gegeben, Laranas Leben zu verlängern. Ihr Glück hätte perfekt sein können. Stattdessen war nacktes Grauen daraus erwachsen.
Ihm bleib nichts anderes übrig, als eine erneute Erniedrigung auf sich zu nehmen und den Herrscher des Dunklen Reichs anzubetteln: »Erhabener Xaror, was spricht dagegen, wenn die Mutter jener Kinder, denen du eine so große Bedeutung für deine Pläne beimisst, einen etwas größeren Vorrat an jener Essenz bekommt, die ihr Leben erhält? Nur wenn sie lebt, kann sie für die Kinder sorgen …«
»… die du Xaror geweiht hast«, sagte Hakin.
»Durch Hunderte von Ritualen«, ergänzte Makin.
» Wenn du mehr von der Essenz willst, musst du dafür etwas für mich tun«, meldete sich Xaror wieder zu Wort, und seine Gedankenstimme dröhnte Magolas im Kopf.
»Was verlangst du?«, fragte der Großkönig.
Ein paar Blasen stiegen aus dem dunklen Schlund vor dem Altar auf und zerplatzten an der Oberfläche. Dabei entstand ein Geräusch, das entfernt an ein höhnisches Gelächter erinnerte. Allerdings war sich Magolas nicht wirklich sicher, ob er diese Laute tatsächlich hörte oder sie nur in seinen Gedanken und seiner Vorstellung existierten. Aber das spielte eigentlich auch keine Rolle. Xaror demonstrierte einfach, dass er die absolute Macht über den Großkönig und sein Magolasisches Reich hatte, das seinen Namen wohl zu Unrecht trug.
»Unser Herr Xaror will, dass du ihm das erste Schwert bringst, das einst der Eisenfürst Comrrm mit eigener Hand schmiedete«, erklärte Hakin, und dabei wurde er erstaunlicherweise von Makin weder unterbrochen, noch vollendete dieser seinen Satz. Hakin fuhr fort: »Die Rhagar verehrten es als Reliquie, obwohl es nur ein brüchiges Stück Metall von zweifelhafter handwerklicher Qualität ist.«
»Ein weiteres Artefakt?«, wunderte sich Magolas angesichts der schier unglaublichen Fülle von magischen Gegenständen, die bereits im Tempel
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