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Elben Drachen Schatten

Elben Drachen Schatten

Titel: Elben Drachen Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der Sechs Türme angehäuft waren.
    »Ein sehr wichtiges Artefakt. Mächtig genug, um den Ansprüchen des Herrschers zu genügen.«
    »Wo befindet es sich?«, fragte Magolas.
    »Die Gnomenkrieger des Axtherrschers raubten die Klinge einst aus dem Palast von Cosan. Aber anstatt sie in den Tempel unseres Herrn zu bringen, schafften sie das Schwert in die Dunkle Festung am See der Finsternis.«
    Dieser See war Magolas bekannt. Es handelte sich um den Quellsee des ganz Karanor durchziehenden Flusses Kar.
    »Der Axtherrscher ist tot«, stellte Magolas fest. »Mein Vater Keandir vernichtete ihn.«
    »Aber du musst damit rechnen, dass noch eine Horde seiner Gnomenkrieger dort haust«, sagte Makin. »Eigentlich wäre es die Aufgabe des Axtherrschers gewesen – deines Vorgängers als Statthalter unseres dunklen Herrn –, diese uralte, noch aus der Zeit des Dunklen Reichs stammende Festung für seine Rückkehr herzurichten, auf dass er sie wieder als Residenz hätte beziehen können, sobald das Dunkle Reich neu ersteht. Nun fällt diese Aufgabe dir zu.«
    »Warum lässt er dies nicht von Kreaturen wie euch beiden erledigen?«, fragte Magolas. »Der See der Finsternis liegt schließlich mit dem Flussschiff nur ein paar Tagesreisen den Kar hinauf.«
    »Leider hat der Axtherrscher unseren Herrn betrogen und ein doppeltes Spiel versucht«, gab Hakin Auskunft. »Die Dunkle Festung wurde mit einem Zauber belegt, der es meinesgleichen verwehrt, sie zu betreten. Ein Zauber, der alle betrifft, die jemals im Limbus weilten.«
    Und Makin fuhr fort: »Der Herr glaubt, dass du ihn nicht betrügen wirst. Im Gegensatz zum Axtherrscher hast du einen äußerst zwingenden Grund, ihm gegenüber loyal zu sein.«
    Magolas nickte leicht. Hatte er eine andere Wahl, als zu tun, was der Dunkle Herrscher von ihm erwartete? Die Frage erübrigte sich.
    »Ich werde gehorchen«, versprach er.
    Nachdem der Großkönig mit Hakin und Makin den Tempel verlassen und sich die Tore hinter ihnen geschlossen hatten, tanzten die Schädel unter der Tempeldecke, und das Knochenmobile klapperte. Xarors Geist war in Aufruhr.
    Auf der Oberfläche des dunklen Schlunds bildete sich das Relief eines augenlosen Gesichts. Eines Gesichts, das die Karikatur eines triumphierenden Lächelns zeigte.
    Xaror hatte die Gabe der beiden Kinder Magolas' im Kampf gegen meine Feinde einsetzen wollen. Aber konnte er sie mit einer magisch derart aufgeladenen Waffe wie dem ersten Schwert des Eisenfürsten Comrrm auf dem Altar seines Tempels opfere, würde ihre gesamte Kraft auf einmal freiwerden, und vielleicht würde diese Kräfte einmal benötigen. Man konnte ja nie wissen …

    »Eure Erhabenheit«, meldete der Hofmeister des Palasts von Aratania, »ein Mönch der Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder des Sonnengottes bittet darum, zu Euch vorgelassen zu werden.« Comrrm hieß der Hofmeister, und zweifellos war er von seinen Eltern nach dem legendären Eisenfürsten von Cosanien benannt worden, der vor langer Zeit die Rhagar geeint und in den Kampf gegen die Elben geführt hatte. Dieser Name war unter den Bürgern Aratanias wieder sehr populär geworden, wie Larana bereits festgestellt hatte. Zwar hatte der Eisenfürst seinerzeit die Schlacht an der Aratanischen Mauer nicht für die Rhagar entscheiden können, dennoch galt er den Menschen im Nachhinein als Held, was er mit vielen gescheiterten Kriegsherrn und Anführern gemein gehabt hatte.
    Larana hatte die letzten Stunden im Garten verbracht und ihren Kindern beim Spielen zugesehen. Ihre Spiele waren bisweilen sehr eigenartig und für Außenstehende so gut wie gar nicht zu durchschauen. Die geistige Verbindung zwischen ihnen war sehr stark, wie man anhand jeder ihrer Handlungen erkennen konnte.
    Als der Hofmeister sie ansprach, schreckte Larana auf. Sie hatte allzu sehr ihren trüben Gedanken nachgehangen. Gedanken über ein auswegloses Schicksal und eine verfahrene Zukunft, die kaum noch etwas Gutes bereitzuhalten schien. Sie hatte das Gefühl, dass - was immer sie auch tat - es sie nur tiefer in den Sumpf zog.
    Hofmeister Comrrm sah sie erwartungsvoll an und wartete auf eine Antwort. Als diese nicht erfolgte, setzte er mit ruhiger Stimme hinzu: »Der Mönch sammelt für Bedürftige, und natürlich möchte er auch etwas vom Königshaus haben.«
    »Hat er gesagt, für wen genau er sammelt?«
    »Für die Not leidenden Straßenkinder von Aratania.«
    »Das ist eine löbliche Tat. So mag er herkommen, Hofmeister Comrrm.«
    »Wie Ihr

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