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Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Titel: Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Zörner
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lächelte ihm beruhigend zu. „Nein, bloß seine neue Nachbarin.“
    Aus welchem Grund auch immer
gefiel ihm meine Antwort spürbar.
    „Dann wollen wir die
Zeremonie hinter uns bringen, Golo war ja kein gläubiger Mensch.“
    „Und Sie?“ fragte ich
unverschämt neugierig.
    „Offen gestanden, meistens
weiß ich nicht, was ich glauben soll. Ich bin Wissenschaftler“, fügte er halb
entschuldigend hinzu. Sein Blick zuckte an mir vorbei. „Mensch, wo bleibst du
denn?“ rief er einem jungenhaft aussehenden Mann entgegen.
    Was war der süß, schlaksig,
mit hellbraunem Lockenschopf. Aus der Nähe schätzte ich ihn unwesentlich jünger
als Georg.
    „Ich konnte keinen Parkplatz
finden, Schorsch“, verteidigte er sich atemlos.
    „Darf ich vorstellen, mein
Lebensgefährte Jay. Und das ist Lilia, unsere baldige Nachbarin.“
    Ach!
    W enn das Wetter es zuließ,
ging ich neuerdings wieder am frühen Morgen joggen. Der zwingend notwendige
Ausgleich zu dem Übermaß an Kopfarbeit. Seit der Party befand sich mein
Innerstes in einem gewaltigen Prozess des Wandels. Erstens wusste ich die
Erfahrung mit dem Dämon kaum zu verdauen. Zweitens wuchs immer stärker die
Furcht, mich selbst zu verlieren. Nach meinem Empfinden schlichen Monster um
mein Heim, während sich ein fremdes Wesen in meinem Körper ausbreitete. Da kam
mein Kopf nicht annähernd mit.
    Elin half und ermutigte, wo
sie es vermochte. Das Elbenkind in dir wächst. Selbst wenn es dir fremd
erscheint, war es doch immer ein Teil von dir.
    Direkt am Tag nach der Party hatte sich die
drastischste Veränderung gezeigt. Meine Magie floss in Strömen, völlig ohne
Konzentration oder den bestärkenden Handschlenker.
    Meine Güte, hauchte Elin beinahe ehrfürchtig, du brauchst mich nicht mehr.
    Doch in Wahrheit benötigte
ich sie mehr denn je – als Anker, Ratgeberin und Schutz vor mir selbst.
    Außerdem brütete ich an
einer vagen Idee. Was meinst du , Elin, sollte ich in die
Kirche gehen und die Sternelben bitten, mir meine Furcht zu nehmen?
    Sie stimmte mit Bedacht zu: Aber
unbedingt nur einen Teil, denn gesunde Furcht ist ein wichtiger Ratgeber.
    Aus dem Buch „Inghean“
     
    Die sehenden Sternschwestern wissen weit
mehr, als sie einer Dienerin wie mir mitteilen. Verborgene Kräfte wirken in dem
Menschenkind. Die Seelenschmelze naht, und mit ihr die Rückkehr meiner Fürstin.
     
    Z u frühzeitig erreichte ich
in Santa Christiana, glaubte ich angesichts der Orgelbauer. Sie begannen
gerade, für den Feierabend aufzuräumen. Die Männer grüßend, fragte ich nach dem
Stand der Dinge.
    „Da liegen noch etliche
Monate harter Arbeit vor uns, nicht eingerechnet die komplett neu zu fertigenden
Teile“, meinte Meister Janes. „Wie ich dem Herrn Pfarrer schon sagte, vierhunderttausend
Euro werden vorne und hinten nicht reichen, wenn die Orgel hinterher
originalgetreu klingen soll.“
    Bestürzt, weil ahnungslos,
bat ich den Meister um eine Schätzung. Nach kurzer Überlegung brachte er vor:
„Nochmal gut die Hälfte des Betrags oben drauf, das müsste in jedem Fall
reichen.“
    Höchst erstaunt nahm er mein
Versprechen entgegen, die Sache umgehend zu regeln.
    Priester, dir lese ich die
Leviten!
    Nachdem die Orgelbauer gegangen waren, setzte
ich mich neben dem Altar auf das große Kissen. Ein Geschenk von Raimund. Das
Licht strahlte mittlerweile um ein Vielfaches intensiver als zu Anbeginn. In
der Folge speicherte mein Körper immer größere Mengen an Energie. Aber ich
besaß nicht den Schimmer einer Ahnung, wie viel Macht dadurch bereits in mir
steckte, geschweige denn, was damit anzufangen wäre. Bald strahle ich wie
ein Leuchtturm, hatte ich kürzlich scherzhaft gegenüber den Sternelben
bemerkt.
    Ihre Antwort haute mich um. Nur
wenn du es willst . Noch immer taktierten sie mit rätselhaften Andeutungen. Jedes
zu seiner Zeit!
    Heute jedoch sandte ich
ihnen meine Gedanken über die Furcht. Sie erkannten die unnötige Quälerei und
versprachen Abhilfe.
    Lass es geschehen, das
Elbenkind wird dich sicher führen, forderten sie eindringlich.
    Nackte Angst kam als
Antwort. Dann, ganz langsam, zog sie sich zurück. Wir schwiegen eine geraume
Weile.
    Lilia, wir möchten dir eine
Aufgabe übertragen.
    Total überrumpelt zuckte ich
zusammen.
    Keine Sorge, es ist kaum
mehr als eine Übung.
    Sie weihten mich in ihren
Plan ein.
    Erleichtert, mehr noch erstaunt, verließ ich
zwei Stunden später die Kirche. Welches Rad dadurch in Bewegung gesetzt würde,
vergleichbar einem

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