Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Titel: Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Zörner
Vom Netzwerk:
einem
Wechselbad der Gefühle ansah! Wollte ich ihn verspotten? Plötzlich strahlte er.„Sie
wurden als Lilia vorgestellt, nicht wahr. Mein Name ist Frank, genauer gesagt
Professor Frank Welten.“
    „Freut mich, Professor.“
    Mehr als bereitwillig
räumten gleich vier Gäste fassungslos ihre Plätze, und wir zwei begannen eine
angeregte Plauderei über unsere Leidenschaft für Strandgut.
    So raste die Zeit auf drei Uhr morgens zu. Aufbruchsstimmung.
Unser Gastgeber torkelte mit einer feurigen Rothaarigen im Arm heran: „Ich
fahre das Schätzchen mal eben nach Hause, bleibt solange ihr wollt.“
    Ich intervenierte energisch:
„Nehmen Sie ein Taxi, Sie können nicht mehr fahren!“
    „Keine Sorge, Prinzesschen,
wir sind schon erwachsen“, kam leicht lallend zurück.
    Zweiter Versuch: „So seien
Sie doch vernünftig.“
    Aber das Pärchen verschwand
bereits winkend in Richtung Haustür. Der Professor schüttelte unwillig seinen
Kopf: „Immer übers Ziel hinaus, er kann nicht anders.“
    Nachdem mein Retter des Abends, obwohl
nüchtern, in einem Taxi davonfuhr, betrat ich den Kiesweg zum Gartenhaus.
Leichter Frost lag in der Luft, der Sternenhimmel zeigte sich über meinem Kopf,
soweit er das Stadtleuchten durchdringen konnte. Um den stillen Anblick zu genießen,
blieb ich stehen. Eine Gänsehaut schoss über meinen gesamten Körper und lenkte
mich ab. Was…? Es kam langsam auf mich zugekrochen, mehr als nur Grauen,
bestialisch, höllisch. Erstarrt registrierte ich diese nie erlebte Empfindung,
als die Sternelben riefen:
    Lilia, ins Haus, sofort!
    Ich rannte, öffnete mit
Magie die Haustür, die krachend hinter mir zufiel.
    Licht an!
    Mit einem heftigen
Handschlenker erstrahlte die gesamte Beleuchtung. Ich flüchtete mich in die
Küche.
    Was ist das?
    Ein Dämon streift umher,
Elin ist auf dem Weg, warte.
    Sie hüllten mich in ihr
Licht. Aber sie verheimlichten mir, dass es meine erstrahlte Seele war, die den
herumstreunenden Dämon anzog. Vor allem aber verschwiegen sie, dass ihr Licht
lediglich meiner Beruhigung diente. Gegen einen Dämon war es nutzlos schwach an
diesem Ort. Eine halbe Ewigkeit saß ich zitternd am Küchentisch und starrte zu
den Fenstern. Plötzlich erleuchtete ein gleißend weißer Blitz den Park, kurz
darauf erschien die Elbe.
    Bist du okay?
    Sie nickte und verschwand
erneut. Antworten wollte ich selbstredend keine. Zwischen den Schüben eines
Schluckaufs, sicherlich die körperliche Reaktion auf den Zustand meines
Gehirns, gab ich mir absichtlich mit einer halben Flasche Rotwein die Kante.
     
    Aus dem Buch „Inghean“
     
    Es wird von Nacht zu Nacht schwieriger, die
Dämonen von dem Heim des Menschenkindes fern zu halten. Meine Sternschwestern
haben die Gefahr unterschätzt.

Kapitel 7
     
    D rei Tage später klingelte
es. Ein Fremder stand vor der Haustür, wie die Überwachungskamera zeigte.
    Bitte ihn hinein, Lilia .
    Ich öffnete dem sympathisch
aussehenden Mittdreißiger.
    „Entschuldigen Sie bitte die
Störung, ich bin Georg, der Bruder von Golo.“
    Es dauerte eine Sekunde, bis
ich begriff, dass er meinen Nachbarn meinte. „Kommen Sie doch rein.“
    Wir setzten uns in die Küche.
    „Ihr Name stand auf der
Gästeliste, deshalb dachte ich, Sie waren eine Freundin von ihm.“
    Waren? Noch
bevor er weitersprach, wusste ich, was geschehen war. Wie hatten es die
Sternelben nüchtern prophezeit: Das Problem würde in naher Zukunft verschwinden.
    „Mein Bruder ist
Samstagnacht bei einem Autounfall ums Leben gekommen.“
    „Das muss schrecklich für
Sie sein, mein Beileid“, antwortete ich aufrichtig.
    „Ehrlich gesagt, wir standen
uns nie nahe, hatten uns seit Jahren nicht mehr gesehen“, brachte er erklärend
hervor. Der Tod seines Bruders traf ihn trotzdem, denn dieser Mann stellte
dessen komplettes Gegenteil dar. „Jedenfalls, die Beerdigung findet am Freitag
statt, falls Sie kommen möchten.“
    Sag zu.
    „Danke, das werde ich.“
    Die Party mit ihren Folgen
hinterließ bei mir zwei Lektionen, über das Urvertrauen und über das Schicksal.
    A m Freitag, kurz vor elf Uhr,
betrat ich in Erwartung eines Menschenauflaufs die Kapelle des Westfriedhofs.
Irritiert blinzelte ich in das schummrige Licht, bis sich ein kleines Häuflein
herausschälte. Georg löste sich aus der Gruppe und kam auf mich zu.
    „Wenigstens eine, die ihr
Versprechen hält. Na ja, irgendwie nicht verwunderlich. Waren Sie eigentlich
eine enge Freundin von Golo?“
    Er überspielte seine
Nervosität, ich

Weitere Kostenlose Bücher